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Tausend Rosen fuer Grace

Tausend Rosen fuer Grace

Titel: Tausend Rosen fuer Grace
Autoren: Janelle Denison
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1. KAPITEL
    Als sie mit dem großen, kräftigen Mann zusammenstieß, verschlug es Grace Holbrook den Atem, und sie sah Sterne. Es schien ihr, als wäre er plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht, obwohl er aus der Bank gekommen sein musste. Sie war gerade auf dem Weg dorthin und hatte sich die Prospekte für ihren Blumenladen angesehen, die sie in der Druckerei abgeholt hatte.
    „Alles okay?”
    Seine Stimme war tief und unglaublich sinnlich, und ein Schauer durchrieselte Grace. Noch immer benommen, blinzelte sie und blickte langsam auf. Dabei legte sie sich eine Entschuldigung für ihre Unachtsamkeit zurecht.
    Beim Anblick des Mannes verschlug es ihr allerdings die Sprache. Er war wesentlich größer als sie mit ihren einsfünfundsechzig und hatte breite Schultern zum Anlehnen.
    Er blickte sie starr an. Zumindest nahm sie an, dass er sie beobachtete, denn er trug eine Sonnenbrille mit dunklen Gläsern, die seine Augen verbargen. Seine Züge waren ausgesprochen markant, besonders seine Nase, die aussah, als wäre sie einmal gebrochen gewesen. Seine sinnlichen Lippen und das modisch kurz geschnittene schwarze Haar unterstrichen sein attraktives Äußeres.
    Als Grace den Blick tiefer schweifen ließ, stellte sie fest, dass er ein grün-beige gemustertes Hemd und eine hellbraune Hose mit Bügelfalte trug, die seine schmalen Hüften und muskulösen Schenkel betonte, sowie teure italienische Halbschuhe.
    Er stammte nicht von hier, der Kleinstadt Whitaker Falls in Virginia, so viel stand fest. Zum einen gab es hier keine Männer wie ihn, und zum anderen hätte es sich schnell herumgesprochen, wenn einer in die Nähe gezogen wäre. Ob er bei jemandem zu Besuch war?
    „Ich rede mit Ihne n.” Er neigte den Kopf und lächelte. Dabei entstanden zwei Grübchen in seinen Mundwinkeln, bei deren Anblick ihr der Atem stockte.
    Ich kenne diese Grübchen und dieses verführerische Lächeln, dachte sie, doch dann sagte sie sich, dass ihre Fantasie mit ihr durchging. Trotzdem verspürte sie ein erregendes Prickeln.
    „Da Ihnen das Atmen offenbar schwer fällt, wie war’s mit Mund-zu-Mund-Beatmung?”
    schlug er amüsiert vor.
    Grace errötete. „Ja. Ich meine nein.” Beschämt stöhnte sie auf. Sie konnte sich nicht entsinnen, wann sie das letzte Mal so durcheinander gewesen war. „Nein, was Ihren Vorschlag, mich wieder zu beleben, betrifft, und ja, es ist alles in Ordnung.”
    „Ich bin enttäuscht”, bemerkte er leise.
    Oh, ich auch. Grace betrachtete seine Lippen und stellte sich vor, wie er eine Frau damit wieder belebte. Dabei verspürte sie wieder jene vertraute innere Leere, die nun erschreckende Ausmaße annahm.
    Erst jetzt bemerkte sie, dass er ihren Arm umfasste. Offenbar hatte er sie festgehalten, als sie mit ihm zusammengestoßen war. Seine langen Finger waren unglaublich warm auf ihrer Haut.
    Der Gedanke daran, wie nah sie ihren Brüsten waren, beschleunigte ihren Pulsschlag.
    „Es ist mir sehr peinlich”, sagte sie, weil ihr nichts Besseres einfiel. „Ich hätte darauf achten sollen, wohin ich gehe.”
    „Genau wie ich.”
    Er strich ihr mit dem Daumen über den Arm und weckte damit erneut erschreckende Gefühle.
    Da sie es nicht länger ertragen konnte, entzog sie ihm ihren Arm, und er ließ sie los. Daraufhin rutschte ihr der Riemen ihrer Handtasche über die Schulter und streifte die Plastikhülle mit den Prospekten. Die Hälfte der Prospekte fiel daraufhin auf den Fußweg.
    Wieder stöhnte Grace auf und bückte sich, damit er nicht merkte, wie sie noch tiefer errötete.
    Dabei fragte sie sich, ob es noch peinlicher werden konnte.
    Er hockte sich neben sie und hob einen Prospekt auf, gab ihn ihr jedoch nicht. Während sie die übrigen Prospekte einsammelte, war sie sich unbehaglich bewusst, dass er sie beobachtete.
    Nachdem sie die Prospekte wieder in die Plastikhülle gesteckt hatte, blickte sie auf und stellte dabei verärgert fest, dass sie seine Augen noch immer nicht erkennen konnte. Sie war sicher, dass er sie ansah, aber wohin er blickte, konnte sie nicht sagen.
    „Ich bin okay, wirklich”, erklärte sie, falls er sie deswegen so eingehend betrachtete, weil er befürchtete, dass sie noch etwas wacklig auf den Beinen sein könnte. Fast hätte sie laut aufgelacht. Nein, sie konnte sich nichts vormachen. Er hatte Gefühle in ihr geweckt, die sie schon lange begraben hatte, und ihre Fantasie in einer Weise angeregt, wie es keiner anständigen Frau passieren durfte, die einen Mann weniger als fünf
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