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Tausend Rosen fuer Grace

Tausend Rosen fuer Grace

Titel: Tausend Rosen fuer Grace
Autoren: Janelle Denison
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er hingegen hatte den Vorteil gehabt, die Sonnenbrille zu tragen, die er beim Verlassen der Bank aufgesetzt hatte, und ganz anders auszusehen als damals.
    Äußerlich erinnerte er nicht mehr an den schlaksigen zwanzigjährigen Rebellen, der er gewesen war, als er Whitaker Falls damals Hals über Kopf verlassen hatte. Das dichte braune Haar, das er schulterlang getragen hatte, war im Lauf der Jahre fast schwarz geworden, und er trug es nun, seinem gesellschaftlichen Status entsprechend, kurz geschnitten. Da er regelmäßig Tennis spielte und joggte, war er inzwischen auch wesentlich muskulöser und kräftiger. Und was das teure Hemd und die Hose mit Bügelfalte betraf - niemand, der sich an Ford McCabe erinnerte, hätte ihn mit etwas anderem als ausgeleierten T-Shirts, zerrissenen Jeans und Turnschuhen, die mit Klebeband zusammengehalten wurden, in Verbindung gebracht.
    Er hatte es in diesen elf Jahren weit gebracht, besessen von dem Ehrgeiz, jemand anders zu werden als das uneheliche Kind einer Alkoholikerin, die im Rausch gestorben war, und sich verzweifelt bemüht, die Erinnerungen an den Tod seines besten Freundes zu verdrängen, an den abgrundtiefen Hass eines Mannes, die kritischen Stimmen seiner Mitbürger und die Liebe eines Mädchens, das für ihn tabu gewesen war.
    Doch obwohl er so hart gearbeitet hatte und es trotz seiner Herkunft so weit gebracht hatte, war es ihm nicht gelungen, einen dieser persönlichen Dämonen zu vertreiben, weil sie alle mit einem Menschen verbunden waren, den er nicht vergessen konnte: mit Grace Holbrook, einer Frau, die noch schöner war, als er sie in Erinnerung hatte. Die ganze Stadt hatte ihn wegen seiner Herkunft verachtet, und Grace war der einzige Mensch gewesen, der ihn akzeptiert hatte.
    Ford verdrängte die unliebsamen Erinnerungen und dachte an seine Begegnung mit Grace. Sie hatte sich mit ihrem Mädchennamen vorgestellt. Da sie an der linken Hand keinen Ring getragen hatte - und er hatte genau hingesehen -, nahm er an, dass sie allein stehend war, und das verblüffte ihn. Er hatte geglaubt, sie wäre längst verheiratet und hätte das halbe Dutzend Kinder, das sie sich immer gewünscht hatte.
    Trotzdem konnte sie einen Freund haben, obwohl er es bezweifelte. Eine Frau, die verliebt war, reagierte nicht so auf einen anderen Mann, wie Grace an diesem Nachmittag auf ihn reagiert hatte. Er hatte sie damals begehrt, und daher überraschte es ihn nicht im Geringsten, dass er sich immer noch nach ihr sehnte. Da es nach wie vor zwischen ihnen funkte, machte er sich Hoffnungen auf mehr.
    Als sein Blick auf den Prospekt des Grace and Charme Flo wer Shop fiel, den er bewusst behalten hatte, lächelte Ford, denn er hatte eine Idee. Statt direkt zu dem Hotel zurückzukehren, in dem er wohnte, bog er an der Ecke der Oakton Avenue links ab und fuhr in Richtung Marktplatz.
    Es wurde Zeit, seinen elf Jahre alten Plan auszuführen. Er war nach Whitaker Falls zurückgekehrt, um Anspruch auf das zu erheben, was rechtmäßig ihm gehörte, und zu beweisen, dass er hierher gehörte. Und er konnte sich keine angenehmere Möglichkeit vorstellen, dieses Abenteuer zu beginnen, als Grace seine Absichten mit einer großartigen romantischen Geste zu erklären.
    Sie, Grace, liebte Blumen, ob Rosen, Tulpen, Lilien oder wilde Blumen, die auf den Wiesen am Stadtrand von Whitaker Falls wuchsen. Sie liebte ihre Farbenpracht und ihren Duft, und es faszinierte sie, wie ein einfacher Strauß einem Menschen den Tag verschönern oder ihm das Gefühl vermitteln konnte, etwas Besonderes zu sein.
    Ihr Beruf gab ihr jeden Tag die Gelegenheit, ihre Liebe zu den Blumen mit anderen zu teilen und sich mit diesem wunderschönen Geschenk der Natur zu umgeben. Bereits als kleines Mädchen hatte sie davon geträumt, einmal ein Blumengeschäft zu eröffnen, denn ihre Mutter war eine begeisterte Hobbygärtnerin gewesen und hatte den großen Garten bestellt, der einmal hinter ihrem Haus gewesen war. Nun, da sie neunundzwanzig war, war Grace und Charme der Mittelpunkt ihres Lebens.
    Zwei Stunden nach ihrer Begegnung mit dem faszinierenden Fremden fuhr Grace ihren Transporter in eine Parklücke vor ihrem Laden und schimpfte im Stillen mit sich, weil sie dabei nach einem champagnerfarbenen Sportwagen oder einem großen dunkelhaarigen, sexy Mann Ausschau hielt, der ihr scheinbar nicht mehr aus dem Kopf ging. Enttäuscht stellte sie fest, dass weder der Wagen noch der Mann zu sehen waren - vermutlich befand der Fremde sich
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