Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tanz mit dem Teufel

Tanz mit dem Teufel

Titel: Tanz mit dem Teufel
Autoren: Daniel Depp
Vom Netzwerk:
erfährt, was mit Savan passiert ist und was – der auch noch schwule – Araz damit zu tun hat, beseitigt er ihn, und dann stehen Ihr Kumpel Charlie und dieser durchgeknallte Margashack weiter unter Beschuss. Es gibt keinen anderen Ausweg, das habe ich Ihnen doch von vornherein gesagt.«
    Spandau überlegte. Leerte das Weinglas. Locatelli winkte nach der Flasche. Spandau kippte noch ein Glas.
    »Und wie stellen Sie sich das vor?«
    Locatelli erklärte es ihm.

60
    Sie warteten in einem Motel in Camarillo auf ihn. Leo und Tavit spielten Karten, Pookie wechselte Araz den Verband – wobei sie von Leo mit Argusaugen beobachtet wurde. Araz war ein athletischer, gut aussehender Bursche. Dass sie an seinem Rücken rumfummelte, machte Leo nicht gerade glücklich.
    Spandau stellte sich vor, gab Araz die Hand und sagte zum Rest der Runde: »Wollt ihr drei nicht mal kurz was essen gehen? Ein paar Meter weiter ist ein Restaurant.«
    »Ich hab aber keinen Hunger«, maulte Tavit.
    »Komm doch mit«, sagte Pookie. »Im Happy Meal gibt es bestimmt ein leckeres Fresschen.«
    »Geh ruhig«, sagte Araz. »Das ist schon okay.«
    Das Trio zog ab.
    »Einen Drink?«
    Araz nickte. Spandau warf einen Blick in die Minibar. »Scotch, Bourbon?«
    »Wodka?«
    »Also Wodka.«
    Spandau nahm sich selbst einen Scotch, gab Araz einen Wodka und zog sich einen Stuhl heran. »Sie sitzen in der Tinte.«
    »Kann man wohl sagen«, nickte Araz. »Das einzig Gute ist, dass es nicht mehr viel schlimmer werden kann.«
    »Da irren Sie sich aber gewaltig. Heute Morgen wurde Savans Leiche gefunden, und man braucht kein Meisterdetektiv zu sein, um darauf zu kommen, dass Sie ihn getötet haben.«
    »Das müssen Sie erst mal beweisen«, sagte Araz.
    »Ich muss überhaupt nichts beweisen. Tatsache ist, dass Atom über kurz oder lang rausfindet, dass Sie einen Lover haben und dass Savan Sie outen wollte. Dann ist er hinter Ihnen her wie der Teufel hinter der armen Seele.«
    »Okay, scheiß drauf. Ich geb’s zu«, seufzte Araz. »Die Frage ist, wie geht’s jetzt weiter? Ich hab nur eine einzige Chance. Ich muss mich stellen und den Kronzeugen mimen. Für Savan interessiert sich doch keine Sau, und wenn ich den Bullen helfe, lassen sie mich vielleicht sogar laufen, und ich darf im Zeugenschutzprogramm unterkriechen. Schließlich haben sie nichts Konkretes gegen mich in der Hand.«
    »So weit muss es nicht kommen. Jetzt sagen Sie mir erst mal, wie es mit Charlie Babbage weitergeht.«
    »Wenn Onkel Atom hört, dass er uns schon wieder durch die Finger geschlüpft ist, platzt ihm endgültig der Kragen. Der Kerl blamiert die gesamte Truppe, und nicht mal, weil er besonders clever ist. Er hat einfach nur unverschämtes Glück. Bevor er Onkel Atom noch dümmer dastehen lässt, macht der ihn kalt. Mit Locatelli im Nacken kann er es sich nicht leisten, Schwäche zu zeigen. Und um nichts anderes geht’s ja im Grunde.«
    »Vielleicht lässt sich das irgendwie hinbiegen.«
    »Aber wie?«
    »Indem wir Atom absägen. Und Sie an seine Stelle setzen.«
    Araz überlegte. Trank den Wodka aus. Hielt den leeren Pappbecher hoch. Ließ sich von Spandau das nächste Fläschchen aus der Minibar hineinkippen, ohne ihn auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen.
    »Sie arbeiten für Locatelli«, sagte er schließlich.
    »Spielt das eine Rolle?«
    »Kaum«, meinte Araz. »Und was soll mich der Spaß kosten?«
    »Ein Gleichgewicht der Kräfte«, sagte Spandau. »Im Geiste der Abrüstung. Eine neue und bessere Welt für uns alle, ein Klima des Vertrauens und der Kooperation. Also etwas, das Ihr Onkel überhaupt nicht auf dem Schirm hat. Man kann nur hoffen, dass Sie vernünftiger sind als er.«
    »Er ist schon ein Irrer.«
    »Und Sie pfeifen Ihre Bluthunde von Jerry Margashack und Charlie Babbage zurück. Die sind von der Liste gestrichen.«
    Araz zuckte die Achseln. »Von mir aus. Ich bin nur gespannt, was für Trümpfe Sie im Ärmel haben. Onkel Atom ist nicht blöd, er riecht Gefahr eine Meile gegen den Wind.«
    »Ich möchte, dass Sie sich mit ihm treffen.«
    »Na toll«, knurrte Araz. »Dann kann ich mich ja gleich einsargen lassen.«
    »Die Polizei hält Savans Ermordung noch unter Verschluss. Bis die Sache ans Licht kommt und Atom zwei und zwei zusammenzählen kann, bleiben uns höchstens vierundzwanzig Stunden. Wenn wir schnell handeln, könnte es klappen.«
    »Was soll ich machen?«
    »Rufen Sie ihn an. Sagen Sie ihm, Sie haben Mist gebaut und trauen sich nicht, ihm unter die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher