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Tanz mit dem Teufel

Tanz mit dem Teufel

Titel: Tanz mit dem Teufel
Autoren: Daniel Depp
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eine oder andere lebenswichtige Organ klauen will. Meinst du, da haben die Cops nichts Besseres zu tun, als mich dranzukriegen, weil ich der Schwuchtel gedroht habe, ihren Fifi abzumurksen? Ich kann Hunde nun mal nicht ausstehen. Widerliche Drecksviecher.«
    »Stehst du mehr auf Katzen?«
    »Die kann ich genauso wenig leiden.«
    Deets verdrückte den Rest von seinem Sandwich, trank den letzten Schluck Limo, knüllte Tüte und Dose zusammen, ließ den Müll neben sich auf den Boden fallen und wischte sich mit einem versifften Taschentuch die Hände ab.
    »Was hast du für mich?«
    »Du kommst ins Marmont rein?«
    »Ins Marmont? Da kommt doch sogar Stevie Wonder rein, auch ohne Krückstock«, sagte Deets.
    »Ein leichter Job. Rein, raus – mehr ist nicht dabei. Der Typ ist den ganzen Abend auf der Piste, du hast also jede Menge Zeit. Kriegst du das mit dem Kartenschlüssel hin?«
    Deets schnaubte verächtlich, ohne ihn einer Antwort zu würdigen. Er war schließlich Captain Midnight, verdammte Scheiße noch mal.
    Malo redete unbeeindruckt weiter.
    »In dem Bungalow steht ein Laptop rum, was für einer genau, weiß ich auch nicht. Auf der Festplatte ist ein Manuskript gespeichert, oder Teile davon. Irgendwelche Memoiren, das siehst du dann schon. Du sollst das Zeug kopieren und an die Medien verticken. Du kennst das Spiel, hast es ja schon oft genug gemacht. Nutz einfach deine Kontakte.«
    »Dann geht es nicht um Erpressung?«
    »Das kann dir egal sein. Lass das Material nach und nach durchsickern. Wenn du wieder aufhören sollst, geb ich dir Bescheid. Und dann ist eine Vollbremsung angesagt, kapiert? Sollte ich erfahren, dass du auf eigene Faust weitermachst, dümpelt deine Birne bald da vorne im See, und dein Arsch liegt mutterseelenallein in Bakersfield. Was du bei dem Deal abkassierst, kannst du behalten.«
    Deets warf Malo einen misstrauischen Blick zu und sagte mit einem verschlagenen Grinsen: »Das kommt mir jetzt aber ein bisschen spanisch vor. Ich soll den Scheiß klauen, verscherbeln und die Kohle behalten? Du willst mich wohl vergackeiern.«
    »Mein Auftraggeber hat kein Interesse an dem Geld. Er will die Geschichte nur an die Öffentlichkeit bringen.«
    »Und wenn jemand die Quelle aufspürt, bin ich der Gearschte?«
    Malo zuckte mit den Schultern. »Dein Problem. Du bist alt genug, deinen Kram selber geregelt zu kriegen, und weißt ja wohl, wem du trauen kannst und wem nicht. Schließlich greifst du bei dem Deal genug ab, also winsel mir hier gefälligst nichts vor.«
    Dafür hatte Deets erneut nur ein Schnauben übrig.
    »Rein, raus. Nicht, dass du dir wieder irgendwelche bescheuerten Mätzchen leistest. Du hinterlässt keine Visitenkarte. Du erledigst den Job und machst dich vom Acker, klar?«
    »Du befehlen, ich machen, Massa«, frotzelte Deets.
    »Komm mir bloß nicht auf die komische Tour. Nach dem Mist, den du beim letzten Mal gebracht hast, kriegst du überhaupt nur deswegen noch mal einen Auftrag von uns, weil wir auf die Schnelle keinen anderen auftreiben konnten.«
    Deets lachte.
    »Scheiße, Baby. Ihr wollt mich anheuern, weil ich der Einzige bin, der so eine Sache stemmen kann. Das weißt du genauso gut wie ich. Nicht vergessen: Ich bin Captain Midnight. Deinen Niggerjazz kannst du wem anders vordudeln. Ich weiß, was ich wert bin.«
    Malo konnte sich nur mit Mühe beherrschen. »Eines Tages bring ich dich um, du perverse Rassistensau«, knurrte er.
    »Solange du mich noch brauchst, tust du mir gar nichts. Also noch ewig und drei Tage. Da kriegst du dicke Nüsse, was, Malo? Geil. Nachdem du die Botschaft vom ollen Sklaventreiber abgeliefert hast, kannst du dich jetzt schön wieder aufs Baumwollfeld verzischen und von mir aus deine Schwester durchbumsen. Und noch was, du gottverfluchter, schwachköpfiger Schaukelstuhlgorilla: Lass dir ja nie wieder einfallen, mir zu drohen.«
    Mit einem bitteren Lachen stand Malo auf. Er schüttelte den Kopf.
    »Hast du nicht was vergessen, Sambo?«
    Malo warf einen Blick auf die gefaltete Zeitschrift, die er immer noch in der Hand hielt. Als Deets grinsend danach greifen wollte, drehte er sich um, warf sie in den Papierkorb und stapfte davon.
    »Du blöder schwarzer Schwanzlutscher!«, rief Deets ihm nach.
    Ohne sich umzudrehen, zeigte Malo ihm über die Schulter den Stinkefinger.
    Grummelnd vor sich hin schimpfend, spähte Deets in den Korb. Berge von matschigem Müll, alles voller Wespen und Fliegen. Da konnte man sich ja weiß Gott was einfangen. Mit spitzen
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