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Tal des Schreckens

Tal des Schreckens

Titel: Tal des Schreckens
Autoren: Ben Nevis
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nicht.« Sie schüttelte sich und blickte Bob an. »Weißt du, es sind wirklich nur ganz kleine Fetzen, die mir mein Gehirn liefert.«
    Justus nickte und übernahm das Wort. »Waren Sie denn seit dem Vorfall noch einmal in den Magic Mountains, um die Stelle wieder zu finden?«
    Angewidert schüttelte Mrs Sullivan den Kopf. »Da kriegen mich keine zehn Pferde mehr hin!«
    »Das kann ich gut verstehen.« Der Erste Detektiv zog an seiner Unterlippe und dachte nach. »Aber noch einmal zurück zu dem Lastwagen. Was glauben Sie, was dieser Mann aus dem Lastwagen mit Ihnen gemacht hat?«
    »Wahrscheinlich hat er mich gepackt. Aber meine Erinnerung ist weg, ein schwarzes Loch.«
    »Vielleicht durch den Schock«, überlegte Bob. »Ich habe mal davon gelesen, dass man sein Gedächtnis verliert, wenn man etwas Schreckliches erlebt hat.«
    Mrs Sullivan nickte. »Eine Art der Verdrängung, ja. Vielleicht sollte ich statt zu euch Detektiven lieber zu einem Psychologen gehen. Nun, das hat mir Inspektor Cotta eigentlich auch dringend ans Herz gelegt. Aber Psychologen ...«
    »Ab welchem Zeitpunkt setzt Ihre Erinnerung denn wieder ein?«, fragte Justus schnell, bevor sich Mrs Sullivan zu sehr von dem Gedanken leiten ließ, das Gespräch abzubrechen und stattdessen einen Psychologen zurate zu ziehen.
    Sie räusperte sich und fuhr in ihrem Bericht fort. »Das Nächste, an das ich mich erinnern kann, ist das Rufen eines Mannes. Ich öffne die Augen. Ich sitze in meinem Auto, das am Straßenrand steht. Die Sonne scheint. Es ist also Tag. Später Vormittag, um es genau zu sagen. Der Mann, den ich gehört habe, ist ein Autofahrer, der angehalten hat. Mein Kopf schmerzt schrecklich. Erst jetzt bemerke ich, dass meine Kleider zerrissen sind. Ich habe Schrammen an den Händen. Der Mann klopft weiter an das Fenster. ›Alles in Ordnung?‹, ruft er. Ich kurbele das Fenster herunter. ›Helfen Sie mir‹, sage ich. Er will wissen, was mit mir los sei. Ich kann es ihm nicht sagen. ›Fahren Sie mich bitte hier weg‹, flüstere ich nur.
    Na ja, das hat der Mann dann auch getan und mich in die nächste Stadt gebracht, direkt zu einem Arzt. Ich habe die ganze Fahrt über geschwiegen. Der Arzt konnte nichts Schlimmes feststellen. Woher meine Kopfschmerzen kamen, konnte er sich nicht erklären. Er fragte, ob ich oft Migräne hätte, und gab mir ein paar Tabletten. Später wurde dann mein Auto abgeholt. Es war vollkommen in Ordnung.« Mrs Sullivan nahm Messer und Gabel. Bisher hatte sie ihr Essen kaum angerührt. Es musste längst kalt sein.
    Die drei ??? sahen ihr einen Moment lang zu. Diese Geschichte mussten sie erst einmal verdauen.
    »Sie haben sehr genau beobachtet«, brach Justus das Schweigen. »Ich vermute, dass Sie ihre Erinnerungen inzwischen wieder und wieder durchgegangen sind. Immer auf der Suche nach verlässlichen Anhaltspunkten.«
    Sie nickte. »Du sagst es. Vor ein paar Tagen war ich dann endlich bei der Polizei. Bei Inspektor Cotta, ich habe es ja erzählt. Er war sehr freundlich und hat sich alles genau angehört. Aber schließlich konnte er nur mit den Schultern zucken. Was soll ich machen, hat er gesagt. Außer ein paar Schrammen läge ja kein Schaden vor. Kein Diebstahl, kein Gewaltverbrechen. Aber er ist ein korrekter Polizist: Er hat trotzdem einen Kollegen an die Stelle geschickt, an der mich der Autofahrer gefunden hat. Doch der Polizist hat keine verdächtigen Spuren entdeckt. Nichts.« Sie blickte auf ihren Teller. »Wenigstens hat mich der Inspektor nicht gleich für verrückt erklärt.« Sie stocherte in ihrem Gemüse herum.
    »Nein, Inspektor Cotta ist nicht wie viele andere Polizisten«, sagte Justus. »Zumindest nicht immer. Aber ich schließe aus Ihrer letzten Bemerkung, dass es auch unter Ihren Freunden und Bekannten Personen gab, die Ihnen Ihr Erlebnis nicht ganz geglaubt haben ... Zweifeln Sie eigentlich inzwischen selbst daran?«
    Mrs Sullivan schluckte einen Bissen herunter. »Du vermutest ganz richtig: Auch ein paar meiner Freunde haben mir nicht geglaubt. Mein Chef Mr Martin hat nur den Kopf geschüttelt und ich war wirklich nahe daran, selbst alles in Frage zu stellen.« Sie griff in ihre Jackentasche und zog etwas hervor. »Wenn das da nicht wäre.«

Ein fairer Preis
    Die drei ??? beugten sich vor und sahen die kleine Figur, die sie in der Hand hielt. Es war ein kleiner silberfarbener Adlerkopf.
    Justus nahm ihn und betrachtete ihn fasziniert. »Er ist aus Holz geschnitzt und wurde bemalt ... Er schaut
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