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Tal des Schreckens

Tal des Schreckens

Titel: Tal des Schreckens
Autoren: Ben Nevis
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»Danke! Ich weiß das zu schätzen. Aber es ist eben nicht einfach als Zeitungsjournalist, selbst wenn man Geburtstag hat.« Er schob seinen Teller vor und bediente sich. »Heute auf der Sitzung hat es Streit gegeben, wegen so einer unglaublichen Geschichte. Dadurch hat das Meeting wieder mal kein Ende gefunden.« Er holte Luft und sah seine Frau an. »Ich hasse doch diese ewigen Sitzungen ebenso wie du.«
    »Ich will nichts von eurem Streit hören«, erklärte Bobs Mutter und goss sich so schwungvoll vom kalifornischen Weißwein nach, dass er überschwappte. »Und erst recht nicht von diesem seltsamen Ereignis.«
    Doch Bob merkte auf. Schließlich war er grundsätzlich und jederzeit an merkwürdigen und rätselhaften Begebenheiten aller Art interessiert. Auch wenn die Detektive bereits an einem neuen Fall arbeiteten, fragte er vorsichtig nach: »Erscheint die Story morgen in der Los Angeles Post ?«
    »Nein, eben nicht«, antwortete sein Vater. »Ich hätte die Geschichte gerne gedruckt. Oder wäre ihr zumindest nachgegangen. Aber der Chefredakteur war dagegen. Er hielt das alles für kompletten Unfug.«
    »Warum?«, bohrte Bob.
    »Nun seid ihr ja doch wieder dabei!«, fuhr seine Mutter dazwischen. »Ich finde, wir unterhalten uns heute Abend mal über etwas ganz anderes und nicht immer nur über den Job. Zum Beispiel, wo wir im nächsten Urlaub hinfahren.«
    Mr Andrews nickte und schluckte eine Bratkartoffel herunter. »Ferien, gutes Thema, ja. Aber wenn Bob die Begebenheit interessiert ...«
    »Sehr sogar«, unterstützte ihn Bob. »Mum, danach überlegen wir gleich, wohin es geht, versprochen.«
    »Wenn du meinst.« Gegen diese Übermacht konnte sich Mrs Andrews nicht mehr wehren. Sie stand auf. »Der Espresso müsste fertig sein«, sagte sie und ging in die Küche.
    »Also?«, forderte Bob seinen Vater auf.
    Mr Andrews schüttelte den Kopf. »Wirklich eine viel versprechende Story«, begann er. »Alles fing mit einem Telefonanruf an. Er landete zufällig bei mir. Ein Mann meldete sich. Er erzählte mir eine merkwürdige Geschichte und ich dachte, darum könnte ich mich mal kümmern. Dieser Mann ist durch die Magic Mountains gefahren.«
    Bob durchfuhr es siedend heiß. »Magic Mountains? Das ... das ...«, stotterte er.
    Sein Vater sah ihn erstaunt an. »Hast du dich verschluckt? Soll ich dir mal feste auf den Rücken klopfen? Warte.« Er holte mit der Hand aus.
    »Schon vorbei«, sagte Bob schnell. »Erzähl weiter.«
    »Also gut. Er fuhr eine kleine Straße entlang, die durch die Magic Mountains führt. Sie ist nicht sehr gut befestigt und war früher, als die Weißen das Land hier besiedelt haben, ein Weg für die Trecks an die Westküste. Ich habe mir die Strecke auf der Landkarte angesehen.«
    »Ein gefährlicher Weg«, verkündete Mrs Andrews, die mit zwei dampfenden Tassen aus der Küche zurückgekehrt war und die letzten Worte mitbekommen hatte. »Früher lebte in den Bergen ein Indianerstamm.«
    Mr Andrews sah erstaunt auf. »Richtig, unsere Indianerexpertin kennt sich gut aus.«
    »Klar!« Mrs Andrews setzte sich zurück an den Tisch. Schon deutlich interessierter.
    Bobs Vater erzählte weiter. »Der Mann berichtete, dass er vor einigen Tagen nachts durch besagte Berge gefahren war. Er ist angeblich Versicherungsberater und hatte einen Kunden in Silver City besucht. Von der Rückfahrt am Abend weiß er fast nichts mehr. Es fehlen einfach mehrere Stunden, von denen er keine Ahnung hat, wie er sie verbracht hat. Am nächsten Morgen wachte er auf. Sein Auto stand am Straßenrand, einsam und verlassen. Er selbst saß auf dem Beifahrersitz. Das Merkwürdige war: Seine Kleidung war zerrissen, auch feucht. Er hatte Schrammen an den Armen. Sein Kopf dröhnte vor Schmerzen. Das Auto war von Schlamm verspritzt. Er brauchte mehr als eine Stunde, um ganz wach zu werden. Als er so weit klar war, fuhr er vorsichtig in die nächste Stadt, wo er sich erst einmal in einem Park ausruhte. Er konnte sich das alles nicht erklären. So viel erzählte er mir, allerdings erst, nachdem ich mehrfach nachgefragt hatte. Er schlug mir ein Treffen vor. Dabei wollte er mir mehr berichten und die Story für die Zeitung absprechen.«
    »Doch zu dem Treffen kam es dann nicht mehr?«, fragte Bob. Er saß wie auf Kohlen. Die Parallelen zum Fall von Mrs Sullivan lagen auf der Hand.
    »Nein. Der Anrufer forderte für seine Geschichte Geld. Er wollte sie an uns verkaufen, exklusiv an die Los Angeles Post . Er würde mir die genaue Stelle in
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