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Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt

Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt
Autoren: Lisa J. Smith
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jede andere an. Die gräßlichen Wunden waren verschwunden. Sie lachte vor überströmender Freude, dann schaute sie auf und wurde mit einem Schlag ernst. „Elena - da ist noch Meredith.“ Die helle Gestalt war bereits über die Lichtung geschwebt.
    Die helle Gestalt war bereits über die Lichtung geschwebt.
    Meredith hob leicht den Kopf aus Carolines Schoß und sah sie an. „Hallo, Elena.“ Es klang fast normal, nur daß ihre Stimme so schwach war. Elena beugte sich hinunter und küßte sie. Das Leuchten breitete sich wieder aus und umfing Meredith. Als es erlosch, konnte Meredith wieder auf ihren eigenen Füßen stehen.

    Elena tat das gleiche bei Matt, der erwachte und sich verwirrt umsah. Sie küßte auch Caroline, die aufhörte zu zittern und ihre hängenden Schultern aufrichtete. Dann ging sie zu Damon.
    Er lag dort, wo er hingefallen war. Die Geister waren an ihm vorbeigezogen und hatten keinerlei Notiz von ihm genommen.
    Elenas durchsichtig schimmernde Hand strich sanft über sein Haar. Und sie küßte ihn.
    Als das glitzernde Licht verschwunden war, setzte Damon sich auf und schüttelte heftig den Kopf. Er sah Elena und wurde ganz still. Jede Bewegung sorgsam beherrscht, stand er auf. Er schwieg und beobachtete nur, wie Elena sich wieder Stefan zuwandte.
    Sein Umriß hob sich gegen das Feuer ab. Bonnie hatte kaum bemerkt, wie sehr der rote Schein gewachsen war, so daß er fast Elenas Gold verschlang. Aber jetzt sah sie es und war alarmiert.
    „Mein letztes Geschenk an euch“, hauchte Elena, und es begann zu regnen.
    Kein Sturm mit Blitz und Donner, sondern ein heftiger Schauer, der alles durchnäßte, Bonnie eingeschlossen, und das Feuer löschte. Die Tropfen waren so frisch und kühl, sie schienen die ganzen Schrecken der letzten Stunden wegzuspülen und den Wald zu reinigen von allem, was geschehen war. Bonnie hob mit geschlossenen Augen das Gesicht und hatte große Lust, die Arme auszubreiten und den Regen zu umarmen.
    Schließlich wurde er weniger, und sie blickte wieder zu Elena.
    Elena sah Stefan an, und es lag jetzt kein Lächeln auf ihren Lippen. Die wortlose Trauer war zurückgekehrt. „Es ist Mitternacht“, sagte sie. „Ich muß gehen.“ Bonnie wußte heim Klang ihrer Stimme sofort, daß sie damit für immer meinte.
    Elena würde in einen Bereich entschwinden, wo wie keine Trance und kein Traum mehr erreichen konnte.
    Und Stefan wußte es auch. „Nur noch ein paar Minuten“, bat er und griff nach ihr. „Es tut mir leid...“ „Elena, warte... ich muß dir etwas sagen...“
    „Ich kann nicht!“ Zum ersten Mal war der heitere Friede aus dem hellen Gesicht gewichen und hatte namenloser, herzzerreißender Trauer Platz gemacht. „Stefan, ich kann nicht länger warten. Es tut mir so leid.“ Etwas schien Elena nach hinten zu ziehen, weg von ihnen in eine andere Dimension, die Bonnie nicht sehen konnte. Vielleicht war es derselbe Ort, an den Honoria sich zurückgezogen hatte, als ihre Aufgabe beendet war. Um in Frieden zu ruhen. Aber Elena war von diesem Zustand weit entfernt. In ihrem Blick lag nur Verzweiflung. Sie wandte die Augen nicht von Stefan ab, und hilflos griff sie mit einer Hand nach ihm. Doch sie berührten sich nicht. Was es auch war, das Elena stetig weiter von ihnen weg in seinen Bann zog, es war zu stark.
    „Elena - bitte!“ Es war die Stimme, mit der Stefan sie damals gerufen hatte. Als ob sein Herz zerbrechen würde. „Stefan!“
    schluchzte sie verzweifelt und streckte nun beide Hände aus.
    Aber ihre Gestalt wurde immer undeutlicher und schwand.
    Bonnie fühlte, wie ein Schluchzen auch in ihrer Kehle aufstieg.
    Das war nicht fair. Das einzige, was die beiden je gewollt hatten, war doch nur, wieder zusammenzusein. Und jetzt bestand Elenas Belohnung dafür, daß sie der Stadt geholfen und ihre Pflicht erfüllt hatte, darin, unwiderruflich von Stefan getrennt zu werden. Es war einfach nicht fair.
    „Stefan“, rief Elena wieder, aber ihre Stimme klang wie aus weiter Entfernung. Die Helligkeit glühte nur noch schwach.
    Dann mußte Bonnie durch einen Tränenschleier hilflos mit ansehen, wie sie ganz erlosch.
    Auf der Lichtung war es wieder still. Die Geister von Fell's Church, die für eine Nacht zurückgekehrt waren, um zu verhindern, daß noch mehr Blut vergossen wurde, waren verschwunden. Die helle Flamme, die sie angeführt hatte, war verglüht, ohne eine Spur zu hinterlassen. Selbst der Mond und die Sterne waren jetzt von dichten Wolken verhangen.
    Bonnie wußte,
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