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Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt

Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt
Autoren: Lisa J. Smith
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1 . KAPITEL
    „Alles kann wieder so werden wie früher“, versicherte Caroline warm und drückte Bonnies Hand. Aber das stimmte nicht.
    Niemals konnte es wieder so werden wie vor Elenas Tod.
    Bonnie überkam ein mulmiges Gefühl bei dem Gedanken an das, was Caroline vorhatte. Irgend etwas sagte ihr, daß es eine sehr, sehr schlechte Idee war.
    „Meredith' Geburtstag ist doch schon vorbei“, warf sie ein. „Der war am letzten Samstag.“ „Das weiß ich. Aber sie hatte keine Party. Jedenfalls keine, wie ich sie für Meredith plane. Wir haben die ganze Nacht Zeit. Meine Eltern kommen erst am Sonntagmorgen zurück. Nun sei kein Spielverderber, Bonnie.
    Denk daran, wie überrascht Meredith sein wird.“
    Oh, sie wird sehr überrascht sein, dachte Bonnie. So überrascht, daß sie mir hinterher den Hals umdreht. Laut sagte sie: „Meredith wollte keine Fete. Ihr war nicht nach feiern zumute. Es schien ihr irgendwie... pietätlos.“ „Genau das ist falsch. Elena würde wollen, daß wir uns amüsieren, das weißt du genau. Sie liebte Parties. Und sie würde es hassen, uns sechs Monate nach ihrem Tod immer noch wie Trauerklöße herumsitzen zu sehen.“ Caroline lehnte sich nach vorn. Ihre grünen Katzenaugen blickten ernst und bittend. Sie verstellte sich nicht. Das war keins von Carolines üblichen bösen kleinen Spielen. „Ich möchte, daß wir wieder Freundinnen werden“, fuhr sie fort. „Wir haben früher immer unsere Geburtstage zusammen gefeiert, nur wir vier. Erinnerst du dich? Und weißt du noch, wie die Jungs jedes Mal mit allen Tricks versucht haben, unsere Parties zu sprengen? Ob sie das wohl dieses Jahr auch machen werden?“
    Bonnie merkte, wie ihr die Kontrolle über die Situation entglitt.
    Eine ganz, ganz schlechte Idee, dachte sie wieder. Doch Caroline redete immer weiter. Sie sah verträumt und fast romantisch aus, während sie von der guten, alten Zeit sprach.
    Bonnie brachte es nicht übers Herz, ihr zu sagen, daß diese Zeiten nie wiederkommen würden.
    „Aber wir sind nicht mehr zu viert. Eine Party nur zu dritt macht doch keinen Spaß“, protestierte sie schwach, als es ihr gelang, Carolines Redeschwall zu unterbrechen. „Ich werde auch Sue Carson einladen. Meredith versteht sich doch mit ihr, oder?“
    Bonnie mußte zugeben, daß das stimmte. Im Grunde mochte jeder Sue. Trotzdem, sie mußte Caroline begreiflich machen, daß sie die Vergangenheit nicht zurückholen konnte. Man konnte nicht Sue als Ersatz für Elena nehmen und behaupten, damit sei alles in Ordnung. Wie soll ich es ihr nur erklären?
    dachte sie verzweifelt.
    Plötzlich hatte sie die Antwort. „Laden wir doch Vickie Bennett ein.“ Caroline starrte sie fassungslos an. „Vickie Bennett? Du machst wohl Witze? Ich soll mit dieser Idiotin einen ganzen Abend verbringen, die vor der vollbesetzten Cafeteria praktisch einen Striptease hingelegt hat? Nach allem, was passiert ist?“
    „Gerade deshalb!“ erwiderte Bonnie fest. „Okay, sie hat nie zu unserer Clique gehört. Aber sie zieht auch nicht mehr mit den harten Typen rum. Sie wollen sie nicht mehr, und Vickie selbst fürchtet sich zu Tode vor ihnen. Sie braucht neue Freunde. Wir brauchen Leute. Also?“ Einen Moment machte Caroline einen fast hilflosen Eindruck. Bonnie hatte trotzig das Kinn vorgeschoben, die Hände in die Hüften gestemmt, und wartete. Schließlich seufzte Caroline. „Gut, du hast gewonnen.
    Ich werde sie einladen. Aber du mußt dafür sorgen, daß Meredith am Samstagabend zu mir nach Hause kommt. Und, Bonnie, kein Sterbenswörtchen! Ich möchte, daß es eine Überraschung für sie wird.“
    „Oh, das wird es sicher“, sagte Bonnie bitter. Sie war weder auf Carolines offensichtliche Freude noch auf die warme Umarmung vorbereitet, die folgte. „Ich bin froh, daß du die Dinge so siehst wie ich. Es wird uns allen gut tun, mal wieder beisammenzusein.“
    Sie versteht nichts, dachte Bonnie leicht benommen, als Caroline wegging. Was soll ich bloß machen, um es ihr beizubringen? Sie k.o. schlagen? Dann kam ihr ein weiterer unerfreulicher Gedanke. Oh, Gott. Jetzt muß ich es auch noch Meredith beichten!
    Bis zum Abend war Bonnie jedoch zu dem Entschluß gekommen, daß Meredith gar nichts zu wissen brauchte -
    Caroline wollte sie sowieso überraschen. Bonnie sollte ihr den Gefallen tun und eine völlig ahnungslose Meredith bei ihr abliefern. So ersparte sie Meredith, sich vorher zu viele Gedanken zu machen. Ja, sagte sich Bonnie. Es ist wahrscheinlich sogar
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