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Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Titel: Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)
Autoren: J.L. Bourne
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hängten sich an den Lasterlärm. Kil fegte mit sechzig Stundenkilometern um eine scharfe Kurve; die Hinterreifen schlitterten gewaltig.
    Und da war der Stützpunkt auch schon.
    Kil setzte den Laster in die Umzäunung und schaltete den Motor aus. Die Männer warfen ihre Tornister und ein schweres Halligan-Tool hinüber, bevor sie den Stacheldrahtzaun überquerten. Sie waren am Boden, bevor die Toten nach und nach auf der Zufahrtsstraße vor dem Laster eintrafen.
    Laut Tiefsee war der Hof im Inneren des achteckigen Gebäudes sauber. Kil schaute auf seine Armbanduhr und prüfte, ob sie noch viereinhalb Stunden Deckung aus der Luft hatten, bevor sie sich vom Acker machten.
    »Tiefsee, wir gehen rein. Genieß die Aussicht.«
    »Verstanden. Ich haue schon nicht ab. Viel Glück.«
    Mithilfe des Halligan gelang es Rex, die Tür aus dem Rahmen zu ziehen, sodass sie in den Empfangsbereich des Stützpunktes gelangten. Die Luft, die aus dem versiegelten Gebäude auf sie einströmte, war sauber. Kein schlechtes Zeichen. Die Männer schalteten ihre Infrarot-Waffenlaser ein und betraten die staubige Empfangshalle. Verstreute Trümmer, umgekippte Stühle und Brandschäden deuteten eine schnelle Evakuierung an. Nachdem die Lobby sich als leer erwiesen hatte, näherte sich die Gruppe einer Tür, die für jedes Halligan-Werkzeug ein großes Hindernis gewesen wäre.
    C4 war die einzige Möglichkeit.
    »Bevor wir die Tür sprengen, sollten wir die Masken aufsetzen«, schlug Kil vor. »Keine Ahnung, was für ’ne Scheiße sich vielleicht dahinter rumtreibt.«
    »Schaut mal hier«, sagte Rex und streckte den Arm aus. »Seht ihr das?«
    »Yeah, sieht aus, als hätte jemand der Tür von innen ’ne Beule oder so was verpasst.« Er fuhr mit der Hand über den mitgenommenen konvexen Türstahl. »Was das wohl war, hm?«
    Als die Sprengladungen angebracht waren, zogen sich die Männer in die Empfangshalle zurück und setzten Filtermasken auf.
    »Feuer im Loch!«, rief Rex, bevor er den elektronischen Klacker bediente.
    Eine gewaltige Explosion hallte durch den Raum. Die Trümmer segelten von hier nach da. Die massive Tür flog geradewegs aus dem Rahmen und knallte mit destruktiver Kraft gegen eine Wand. Weißes Licht erstrahlte in der Empfangshalle und durch den Staub aus dem Bereich, vor dem die Tür einst fest gestanden hatte.
    »Rico, mach das Ding bereit!«, befahl Rex und deutete auf die an Ricos Seite hängende Schaumkanone.
    Rico schaltete die klobige Kanone ein, öffnete die Ventilklappen und überprüfte die Energiedruckanzeige. »Ist bereit, Mann.«
    Rico nahm Ziel. Die anderen wichen zurück, nahmen ihre NSGs ab, gingen um die Ecke und traten ins Licht. Strom gab es im Inneren des Stützpunktes noch immer, offenbar kam er aus geothermalen oder solaren Quellen. Als sie in den Gang schauten, sahen sie nur skelettierte Überreste in weißen Laborkitteln und hier und da eine chinesische Uniform. Kil ging voraus, hinein in den hell erleuchteten Korridor.
    Die Welt wurde seit einem Jahr von Untoten beherrscht, und hier hatte alles angefangen, in einem nichtssagenden chinesischen Gebäude, vor den Augen der Öffentlichkeit verborgen. Der Gang war mit einem schimmeligen Belag bedeckt, als hätten die Wände vor Furcht und Verzweiflung geschwitzt. Kil blätterte durch das handgeschriebene Sprachbuch, das Commie für sie angelegt hatte. Beim Nachschlagen des Wortes Hangar sah er alle möglichen chinesischen Begriffe, die vielleicht auf den Standort der Gerätschaften hinwiesen, die sie suchten. Die Gruppe blieb vor einem Plan an einer Wand stehen. Kil fuhr mit dem Finger von dem roten Punkt zu dem Text darunter, der vermutlich Sie sind hier bedeutete.
    Er verglich die Schriftzeichen auf dem Wandplan mit denen in seinem Vokabelheft. »Wir müssen da rüber«, erklärte er seinen Gefährten. »Da steht Hangar oder irgendwas, das diesem Begriff nahekommt.«
    »Was ist mit CHANG ?«, fragte Rex, der an ihr erklärtes Hauptziel dachte.
    »Was soll mit ihm sein?«, sagte Kil ironisch. »Commie hat nicht daran gedacht, mir den Namen hier reinzuschreiben.«
    »Ihr habt mich verarscht«, sagte Rico, der unter dem Gewicht der Schaumkanone ächzte.
    »Gehen wir einfach zum Hangar«, sagte Kil. »Es sind nur noch zwei Ecken.«
    Nichts in diesem Stützpunkt wirkte gesichert oder verschlossen. Kil nahm an, dass die Chinesen davon ausgingen, dass jemand, dem es erlaubt war, das Gebäude zu betreten, auch das Recht hatte, sich überall aufzuhalten. Die
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