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Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Titel: Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)
Autoren: J.L. Bourne
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meisten Türen waren einfache Schwingtüren und öffneten sich, sobald man in ihre Nähe kam. Alte Blutflecken säumten den Gang und waren auch an der automatischen Tür zu sehen, die sich zum Hangar hin öffnete.
    Das Licht im Inneren war abgeschaltet – bis sie eintraten und einen Sensor aktivierten, der einen riesigen höhlenartigen Raum erhellte. In der Mitte stand ein Fahrzeug von der Größe eines Reisebusses, das aber anders aussah als alles, was sie je gesehen hatten. Die exotische Form der Konstruktion zog einen auf geheimnisvolle Weise an. Ohne das große Loch auf beiden Seiten des Rumpfes, hinter dem offenbar das Cockpit lag, hätte sie die Form einer perfekten Träne gehabt. Als sie den Bug des Vehikels umrundeten, blieb Rico urplötzlich stehen und hob eine Faust.
    »Runter«, sagte er leise und deutete auf etwas, das neben dem Fahrzeug stand – der Seite gegenüber, durch die sie eingetreten waren.
    Das Ding war mit einem Anzug bekleidet, der dem des Fahrzeugrumpfes ähnelte. Vielleicht wirkte es aber auch nur so, da die Kreatur dem Rumpf des Vehikels so nahe war. Es war kaum zu erkennen.
    »Das muss CHANG sein«, raunte Kil den anderen zu. »Der Anzug passt zu den Fotos. Er trägt keinen Helm … Verpass ihm einen mit dem Schaum, dann haben wir es hinter uns.«
    Die geheimnisvolle Gestalt bemerkte nun die vier Eindringlinge und wandte sich ihnen zu.
    Jeder Einzelne rechnete damit, das zu sehen, was die Unterhaltungsmedien und Fernseh-Gehirnwäsche ihm eingeprägt hatten. Das Geschöpf war jedoch kein gurkenköpfiges graues Ding mit riesengroßen schwarzen mandelförmigen Augen. Es sah aus … wie ein Mensch.
    Eine uralte Lunge stieß bellende Laute aus. Dann lief es auf die Männer zu, und seine metallenen Stiefel erzeugten Bodengeräusche wie ein Mann aus Blech. Rico trat vor und besprühte das Wesen von der Hüfte bis zum Boden mit der Schaummasse. Zwei chemische Ströme bedeckten CHANG s Torso und seine Beine. Sie verfestigten sich fast augenblicklich und verwandelten die Gestalt in eine Halbstatue.
    Die Männer umkreisten die aufgebrachte Kreatur, die sie aus sicherer Distanz begutachteten, während sie, mit dem Boden verschmolzen, um sich schlug. Ihre Arme bewegten sich wie ein Zyklon und streckten sich nach den Männern aus. Ihre Beine sträubten sich gegen den härtenden Fiberharz der Schaumkanone.
    Das also hat unsere Welt enden lassen und alles getötet, was mir und denen lieb war, die mir lieb sind, dachte Kil.
    Die vier Beobachter erkannten nun, dass CHANG aussah wie jeder beliebige untote Chinese.
    Kil ging näher an ihn heran und musterte das an seiner Brust befestigte metallene Namensschild. Direkt über den Worten MAJOR CHANG waren chinesische Schriftzeichen von fachmännischer Hand ins Metall von CHANG s Namensschild geritzt worden.
    »Was jetzt, Kil?«, fragte Rex.
    Kil stand schweigend da, seine Verärgerung nahm sichtlich zu. Sein Blick war starr auf CHANG gerichtet. Dieses Ding hatte die Welt getötet.
    »Wir machen das hier«, sagte er.
    Er hob seine schallgedämpfte 7.62er und drückte ab. CHANG s Schädel explodierte. Gehirnmasse flog nach hinten und beschmutzte das seltsame schlanke Fahrzeug.
    »Verdammte Scheiße!«, rief Rex deutlich verwirrt. »Du hast die Zielvorgabe sabotiert!«
    Kil schüttelte den Kopf. »Nein, habe ich nicht. CHANG war ein Mensch wie wir. CHANG war nie die Zielvorgabe. Aber dieser ganze Scheiß hier schon.« Er deutete auf das Fahrzeug und die Labortische in seiner Umgebung, auf denen viele geheimnisvolle Gerätschaften lagen. »Außerdem … schaut mal nach unten. Dank Rico ist CHANG nun für immer fest mit dem hiesigen Boden verbunden.«
    Rex zog sein Messer und stach auf das Granulat ein, das unter CHANG s nun kopflosem Leib mit dem Boden verschmolzen war.
    »Gib dir keine Mühe, Rex«, sagte Kil. »Es ist Fiberharz. Bevor du es zerkratzt, bricht deine Klinge ab. Man würde auch mit Elektrowerkzeug eine Woche brauchen, um den Major zu befreien. Lasst uns alles einsacken, was wir können, und zum Boot zurückkehren … Aber dass das Ding hier ein Mensch war, dürfte euch allen bewusst sein.« Er entnahm seinem Tornister ein transparentes Kunststoffrohr und scharrte einige Überreste CHANG s zum Mitnehmen zusammen.
    »Genau wie so ’ne Geradeausaktion in Afghanistan«, sagte Rex.
    »Was meinst du damit?«
    »Wir stecken Wochen, manchmal sogar Monate in die Planung einer Geradeausaktion, um eine wichtige Zielperson zu töten oder festzunehmen, und ehe
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