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Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Titel: Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)
Autoren: J.L. Bourne
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Hals stand.«
    »Ach, halt die Klappe. Es waren doch nur vier.«
    »Yeah – nur vier, die wir sehen konnten«, sagte Hawse. »Da waren wahrscheinlich noch hundert im Gebüsch, und die waren schnell.«
    Disco suchte ein weiteres Mal den Waldrand ab. Dann näherten sie sich der Technik. »Das mit dem Kabel machst du, du weißt ja, wie es geht. Ich bewache deinen Popo.«
    »Wehe, wenn nicht. Ich mein’s ernst. Die kamen wirklich rasend schnell aus den Büschen. Wie Löwen, die auf ’ne Gazelle aus sind. Ich übertreibe nicht.«
    Sie rannten los. Hawse hatte seine Warnung kaum ausgesprochen, als das hohe Gras lebendig wurde, hin und her wogte und Untote ausspuckte. Die beiden Männer eröffneten das Feuer wie Soldaten auf einer Patrouille in Vietnam.
    »Wechseln!«, sagte Hawse. Sein Magazin war vom Feuern auf die Büsche bereits leer geschossen.
    Ohne den Schutz, den die Dunkelheit und die technische Überlegenheit boten, war alles ganz anders. Sie mähten die erste Welle der Kreaturen nieder, sodass Hawse Zeit bekam, das Kabel wieder anzubringen. Es dauerte nicht lange. Die beim Ausbau vorgenommenen Markierungen erleichterten ihm die Arbeit. Hawse befestigte das Kabel und schloss den Deckel des Gehäuses, das die empfindliche Gerätschaft enthielt. Disco schoss weiterhin seine Waffe ab; er wählte die nahesten Ziele aus, dann zogen sie sich zurück.
    Als sie den Einstieg fast erreicht hatten, ließ eine Explosion die Umgebung erbeben und schleuderte Hawse zehn Meter weit fort. Er landete hart auf dem Rücken.
    Was, verdammt …? Er wollte etwas sagen, hatte aber nicht genug Luft dazu. Der Sturz hatte sie seiner Lunge entzogen, und jetzt regnete auch noch geschwärzte Erde auf sein Gesicht hinab.
    Die Untoten waren zu weit von der Explosion entfernt, um zu Schaden gekommen zu sein, und nun näherten sie sich schnell Hawses Position. Hawse vergaß Schmerz und Sauerstoffmangel und rappelte sich auf. Er schickte den Kreaturen ein paar ungezielte Schüsse aus der Hüfte entgegen, die ihre Schädel zwar verfehlten, sie aber über die eigenen Beine stolpern und zu Boden fallen ließen.
    Hundert Gestalten strömten über den zu Boden getretenen Maschendrahtzaun auf das Gelände.
    Da Disco nirgendwo zu erblicken war, sah Hawse sich gezwungen, auf der Stelle eine harte Entscheidung zu treffen. Sein letzter Blick auf die Außenwelt sah einen Strom von auf ihn zurasenden Kreaturen, dann ließ er die Luke vor den grinsenden Visagen der Untoten zuknallen. Sie versiegelte sich wie der Tresorraum einer Bank, und Hawse fiel blutend und besinnungslos dahinter auf den Metallboden.
    Billy war Sekunden später bei ihm. Er brachte Hawse wie ein Feuerwehrmann ins Lazarett. Dort gesellte Doc sich zu ihm und wandte spontan Erste Hilfe an. Hawse blutete noch an der rechten Schulter, wo ein Splitter seine Weste und sein Hemd durchschlagen hatte. Nach zwei QuikClot-Behandlungen und einer Stunde intensiven Schneidens und Nähens konnten die Blutungen erfolgreich gestoppt werden. Dann tröpfelte ein Infusionsbeutel neben dem Bett, an dem Billy Wache hielt.
    »Disco«, murmelte Hawse benommen. Manchmal war er bei sich, dann wieder nicht.
    »Wir suchen ihn, bleib liegen«, sagte Billy beruhigend. Er hoffte, dass das Beruhigungsmittel, das Hawse durch den Schlauch verabreicht wurde, ihn bald ins Land der Träume schickte.
    Nicht weit entfernt, im Kommandomodul, schwenkte Doc die Außenkameras, ohne eine Spur von Disco zu sehen. Die Untoten hatten sich dort versammelt, wo er zuletzt gewesen war.
    Doc schwenkte die Kameras eine ganze Weile in alle möglichen Richtungen und schaute nach ihm aus. Es wäre Schwachsinn gewesen, zu den Untoten hinauszugehen – mit der Kamera konnte man bis zum Einbruch der Nacht nach ihm suchen.
    Docs Suche wurde von dem piepsenden Burstcomm-Terminal unterbrochen.
    Der Bildschirm blitzte im Alarmstatus auf und verkündete, dass eine neue Order eingegangen war: ABSCHUSS, ABSCHUSS, ABSCHUSS. STÜTZPUNKT NADA VON NOTREG ZUM SOFORTIGEN ABSCHUSS AUF ANLAGE KOORDINATENBLATT AUTORISIERT. ABSCHUSS, ABSCHUSS, ABSCHUSS.
    »Billy! Schnall ihn an und komm rüber!«, schrie Doc.
    Das Geräusch von Billys den Betonboden peitschenden Stiefeln ließ nicht lange auf sich warten.
    »Wir sind zum Abschuss autorisiert«, sagte Doc. »Die Form ist freilich ganz schön daneben. Was hältst du davon?«
    »Sieht unecht aus«, erwiderte Billy ruhig. »Die wissen, dass wir hier drin sind. Die haben doch gerade ihr Bestes gegeben, um Hawse und
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