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Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Titel: Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)
Autoren: J.L. Bourne
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Disco auszuschalten.«
    Doc prüfte die dem Abschussbefehl beiliegenden Koordinaten und bestätigte, dass das Ziel südöstlich von Peking lag. Er schmiedete einen geheimen Plan und ging dabei ein extremes Risiko ein.
    Sie hatten keine Zeit, den Plan zu diskutieren. Remote Six griff Hotel 23 erneut an, und es war nur noch eine Frage der Zeit, bis die nächste Rakete eine entscheidende Luke traf und den Untoten erlaubte, in den Stützpunkt einzudringen.
    Doc war gezwungen, die Entscheidung zu treffen, die bis jetzt für den jeweiligen Präsidenten reserviert gewesen war. Er öffnete die Prüfliste der Abschussbasis, in der sie sich aufhielten, und begann mit der Abfolge, die die stärkste Waffe freisetzte, die der Mensch je gebaut hatte.
    Remote Six
    »Hat die Explosion den Einstieg geknackt?«, fragte Gott.
    »Nein, Sir – es war ein Fehlschuss. Wir haben noch eine Maschine mit einer trägheitsgeführten Ladung in Marsch gesetzt. Aufschlag in fünfunddreißig Minuten.«
    »Hotel 23 wird bald auf Sanduhr schießen. Schade, aber wenn wir zulassen würden, dass eine hochentwickelte Technik in die Hände der Restregierung fällt, würde uns das erheblich zurückwerfen.«
    Gott schaute sich die Bildübertragung an und überwachte die Untotenhorden, die in Richtung Hotel 23 strömten und den Stützpunkt umstellten. Er bemerkte außerdem eine mechanische Bewegung. Wie erwartet, öffnete sich die Luke eines Silos. Gott lächelte, als weißer Rauch aus der quadratischen Bodenöffnung aufstieg.
    »Bald wird diese Rakete nach China unterwegs sein«, sagte Gott. »Und dann zerlegt unsere Sprengladung die Tür von Hotel 23.« Er klang sehr zuversichtlich.
    Als die Rakete das Silo verlassen hatte, benötigte sie nur Sekunden, um Überschallgeschwindigkeit zu erreichen. Minuten später hatte sie die Erdatmosphäre verlassen. Aus ihrem Blickwinkel im All hätte man viele Kilometer unter ihr am Boden nichts Unstatthaftes gesehen. Eine starke Gewitterfront hüllte Kansas ein. Wolken bedeckten Montana. Von jedem GPS unabhängig machte die Lenkung des Weltuntergangssprengkopfs eine Aufnahme des Kosmos, stellte ihre exakte Position über der Erde fest und wartete eine Weile in der Kreisbahn, um die Nase dann nach unten zu senken und sich auf das ihm bestimmte Ziel zu stürzen. Als die Rakete wieder in die Atmosphäre eingetaucht war, begann ihr Trägheitssystem den Kurs neu zu bestimmen. Der Raketenkörper rotierte ein Stück und passte seine ballistische Flugbahn aerodynamisch um zweieinhalb Zentimeter an.
    »Gott, laut unserem Radar rast der Hotel-23-Gefechtskopf auf uns zu!«
    Die Rotalarmsirene kreischte in Remote Six auf und verkündete, dass eine Atomrakete im Anflug war. Überall auf dem Gelände brach Hektik aus. Techniker und Akademiker konsultierten ihre Prüflisten, um zu erfahren, ob es aus mit ihnen war.
    Gottes eugenische Pläne zerbröselten vor seinen Augen. Sein genetisch überlegenes, von einer technokratischen Elite regiertes Utopia würde es nun doch nicht geben.
    »Wie konnten diese Schwachköpfe das nur tun?«, schrie er. »Wie konnten diese total behämmerten Vollidioten uns mit all unserem Grips und unserer Computermacht besiegen?«
    Gott schlug mit der geballten Faust gegen einen Metallschreibtisch in der Nähe und verspritzte Kaffee über geheime Papiere, die dort ordentlich aufgestapelt waren.
    Auf einer Reihe von Bildschirmen, die in der Regel grobe Quantenrechnerergebnisse darstellten, flackerte ein CRT-Display auf. Ein einzelner rechteckiger Cursor blinkte im Sekundentakt. Dann wurde langsam ein Text sichtbar.
    ICH BIN QUANTENRECHNER. QUANTENRECHNER HAT C-130 VERNICHTET. QUANTENRECHNER WIRD DICH VERNICHTEN.
    Gott hatte keine Zeit zu reagieren.
    Genau sechsundzwanzig Minuten und zwölf Sekunden nach dem Abschuss fiel der Marschflugkörper im Oberflächendetonationsmodus schnurgerade auf sein Ziel hinab. Eineinhalb Meter über dem Boden feuerten die Detonatoren simultan und zerschmetterten den Kern. Die sich daraus ergebende Atomexplosion desintegrierte auf der Stelle alles in ihrem Zielgebiet und ihrer Umgebung.
    Remote Six existierte nicht mehr.

Sechsundfünfzig
    Es war inzwischen ein Jahr her, seit in den Vereinigten Staaten der erste Tote auferstanden war. Vor einem Jahr hatten die Gänge des Bethesda-Marinekrankenhauses von aus China zurückgekehrten Ärzten und Chirurgen gewimmelt. Der Präsident hatte sie nach Hause befohlen. Ein unter Quarantäne stehender Angehöriger des China-Krisen-Hilfsteams war
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