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SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)

SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)

Titel: SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)
Autoren: Harald Kittner
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Vor zig tausend Jahren
     
     
    Aus der eisigen und finsteren Tiefe des Alls heranrasend stieß lanzengleich ein riesiger Feuerball dröhnend durch eine immer dichter werdende Sauerstoffhülle. Er gebar dabei einen grell rot-gelben Feuerschweif, der sich meilenlang über dem herrlichen, weiß-grün-bläulichen Planeten erstreckte. Immense Schalldruck- und Hitzewellen rasten donnernd der Planetenoberfläche entgegen, gleich einer ultimativen Warnung an alles Leben, welches dort unten möglicherweise existieren könnte.
    In großer Höhe zerbarst urplötzlich das Zentrum des Feuerballs in diverse ungleiche Teilstücke über einer immensen Festlandmasse.
    Ein grandioses, aber todbringendes Schauspiel.
    Schon wenige Minuten später schlug das weitaus mächtigste Bruchstück mit diabolischer Wucht in eine bisher friedliche blau schillernde See und wuchtete kochende Wassermassen turmhoch auf, schleuderte dabei Meerestiere aus ihrer nassen Umwelt in die glühend heiße Atmosphäre, vernichtete scheinbar nebenbei kilometerweit alles Leben.
    Die restlichen glühenden immer noch riesigen Bruchstücke verteilten sich, kochende Luftschwaden hinterlassend, über weite Gebiete des Planeten. Sie krachten aufs Festland und gruben sich in Eismassen, welche aufkochend ihren bisherigen Aggregatszustand in Sekundenschnelle änderten und dabei zu Wasserdampf verkochten.
    Gol, der Clanälteste, stierte mit hervorquellenden Augen, vor dem Eingang ihrer Felshöhle am gerade von ihm entfachten Lagerfeuer sitzend und zu Tode verschreckt, in den grollenden Himmel, aus dem ein enormer Feuerball herniederraste.
    Noch bevor das Himmelsfeuer ihn erreichte, loderten die umstehenden riesigen Tannen fackelgleich auf, neigten ihre brennenden Wipfel sterbend der Erde entgegen. Die absurden Abwehrversuche Gols halfen nicht. Verzweifelte Laute quollen über seine wulstigen Lippen, als er versuchte, seinen kleinen Enkel im letzten Augenblick mit seinem eigenen Körper zu beschützen. Doch das Unheil, welches beide vernichtete, konnte er nicht aufhalten.
    Niemand könnte das.
    Nicht damals, nicht heutzutage.
    Nie!
    Das Donnergrollen versiegte schlussendlich. Tödliche Stille breitete sich aus.
    Eine neue Ära nahm ihren Anfang.

Hamburg in der Neuzeit
     
     
    Der ehemalige Bohrinselversorger „WALDTURM“ lag nach seinem Verkauf wegen der Pleite der Kompanie, der er ehemals angehörte, sowie nach seinem immens kostspieligem Umbau zu einem Hochseeforschungsschiff, in brackigem Hafenwasser.
    Die Namensänderung in „ATLANTE“ war das Resultat dieser neuen Sachlage. Der frische, nur an einem feinen Streifen sichtbare neue Antifoulinganstrich des Unterwasserschiffes sowie der neue dunkelgrüne Rumpfanstrich des Überwasserschiffes, oder Freibordes, und das Weiss der Aufbauten ließ erkennen, das Schiff ist klar zum Verlassen der Werftanlagen.
    Um das Schiff herum normales trübes morgendliches Hamburger Nieselwetter.
    Es fehlte nur noch ein Besatzungsmitglied, in Gestalt des ersten Steuermanns, mit Namen Jan Huber, wie alle an Bord wussten.
    Ein Taxi hielt nahe der Gangway. Die hintere linke Fahrgasttür wurde von innen geöffnet. Ein junger Mann, mittelgroß, schlank und dunkelblond, angetan mit einer verwaschenen Bluejeans und dunkelblauem Kolani, entstieg dem Fahrzeug.
    Der Ankömmling streckte alle Gliedmaßen in einer Art und Weise, wie es jemand macht, der sehr lange in einer höchst unbequemen Position, wie zum Beispiel nach einer langen und anstrengenden Reise, verbracht hatte.
    Der junge Mann umrundete steifbeinig das Heck des Taxis, öffnete sodann den Kofferraumdeckel, noch bevor der Fahrer hilfsbereit ebenfalls ausstieg, und entnahm dem Inneren einen großen altmodischen Segeltuchseesack, an dessen Kopfteil ein Namenszug per blauem Filzstift aufgemalt den Besitzer dieser Antiquität auswies. Es folgte eine mittelgroße schwarze Reisetasche, die auch schon bessere Zeiten gesehen hatte.
    Der junge Mann stellte die beiden Gepäckstücke auf das spiegelnde Kopfsteinpflaster der nassen Pier während das Taxi, eine leicht stinkende blaue Dieselwolke hinterlassend, diese nach rechts hin verließ.
    Kurz darauf drehte sich der Ankömmling zu dem vertäuten Schiff um. Er ließ seine Augen aus seiner erhabenen Stellung her über das in dem dunkel brackigen Elbwasser unterhalb der Pierkante schwimmende Schiff und die ihm aus alten Tagen wohlvertraute Konstruktion schweifen.
    Was er wahrnahm, war ein 32 x 10,80 Meter messendes flaches Hauptdeck, ein
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