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DS089 - Der teuflische Tod

DS089 - Der teuflische Tod

Titel: DS089 - Der teuflische Tod
Autoren: Kenneth Robeson
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1.
     
    Joe Goopy sah es als erster. Auch zwei seiner Gefährten sahen, wie es geschah. Die letzteren glaubten nicht, was sie sahen, und sie fanden, daß es auch weiter keine Rolle spielte. Joe würde ihnen wahrscheinlich beigepflichtet haben. Er war des Lebens ziemlich müde.
    Die drei waren auf dem Weg zu den Hobo-Dschungeln außerhalb von Washington. Keiner von ihnen war nüchtern. Mit ihrem Betteln waren sie erfolgreicher als üblich gewesen. Sie hatten sich billigen Wermuth gekauft. Dazu hatten sie noch eine Flasche Brennspiritus gehabt, und beides hatten sie getrunken.
    Das war der Grund, warum Joes Gefährten nicht glaubten, was sie sahen. Wenn sie Brennspiritus getrunken hatten, hatten sie schon die merkwürdigsten Dinge gesehen.
    Es war kurz nach dem Dunkelwerden, als es geschah. Joe war seinen beiden Partnern die Geleise vorausgewankt.
    Joes einstmals hohe Gestalt war gebeugt. Seine blaßblauen Augen blickten glasig. Mechanisch setzte er einen Fuß vor den anderen, nur weil sein Unterbewußtsein ihm das befahl.
    Dann blieb er plötzlich stehen. Mit seinen hageren Armen fuhr er durch die Luft und versuchte, davonzurennen.
    Mit offenem Mund waren seine beiden Gefährten hinter ihm ebenfalls stehengeblieben. Leichter Brandgeruch hing in der Luft, und ein fürwahr seltsamer Anblick bot sich ihnen.
    Von Joe kam ein erstickter Schrei, so als ob ihm jemand die Kehle zudrückte. Wahrscheinlich sollte es ein Hilferuf sein.
    Seine Gefährten machten kehrt und rannten. Erst nach ein paar Minuten fanden sie genug Mut, um zurückzukommen und nachzusehen.
    Bis dahin war alles wieder ruhig und friedlich. Selbst Joe sah ruhig und friedlich aus. An seinem Körper waren keinerlei Zeichen irgendeiner Gewaltanwendung zu erkennen. Aber er war mausetot.
    Seine Leiche wurde später in der Nacht auf gelesen. Der stellvertretende Leichenbeschauer untersuchte sie nur flüchtig. Der Tod eines menschlichen Wracks mehr oder weniger bedeutete ihm nichts.
    Auf dem Totenschein vermerkte er, daß der Tod offenbar nicht durch äußere Gewalt eingetreten war. Als Todesursache trug er vielmehr »Akuter Alkoholismus« ein und beließ es dabei.
    Da er noch jung und entsprechend neugierig war, fragte er sich, was den alten Tramp wohl getötet haben mochte, aber er war nicht neugierig genug, um eine Autopsie vornehmen zu lassen. Hätten Joes Gefährten ausgesagt, was sie gesehen hatten, so würde er wahrscheinlich polizeiliche Ermittlungen angeordnet haben. So aber blieb der Tod des alten Tramps ein Rätsel.
    Les Quinan sah sich ebenfalls einem Rätsel gegenüber – einem kleineren, glaubte er zuerst. Deshalb schenkte er ihm auch wenig Beachtung.
    Tatsächlich bemerkte er die seltsamen Lichtsignale mehrere Tage, ehe sie sein Interesse weckten, und da auch nur ein gelindes.
    Das heißt, bis er entdeckte, daß er der einzige war, der die Lichtsignale sah.
    Hätte er ihnen gleich anfangs mehr Beachtung geschenkt, so würde möglicherweise eine ganze Anzahl von Menschenleben gerettet worden sein. Aber Les Quinan wußte natürlich nichts von Joe Goopys Tod, und wenn, würde er ihn wohl kaum mit den merkwürdigen Lichtblitzen in Verbindung gebracht haben.
    Die Lichtblitze selbst erschienen auch unbedeutend genug. Sie wirkten einfach nur wie Sonnenstrahlen.
    Aber Sonnenstrahlen pflegen nicht vom vierten Stock eines Washingtoner Bürogebäudes auszugehen. Und außerdem hätte Les Quinan Sonnenlicht sowieso nicht sehen können. Er war schneeblind.
    Große dunkelfarbige Gläser verdeckten seine Augen. Ruhelos ging er in seinem Büro auf und ab, unfähig zu lesen, und verwünschte seinen Impuls, auf die Skitour zu gehen, und seine Unvorsichtigkeit, die zu der Schneeblindheit geführt hatte.
    Les Quinan war Patentanwalt, und ein sehr guter. Aber nichtsdestoweniger brauchte er seine Augen, um Gesetzbücher zu lesen und amtliche Dokumente aufzusetzen.
    Seine Schneeblindheit hatte sich inzwischen zwar etwas gebessert, aber er sah immer noch kaum genug, um sich in seinem Büro zurechtzufinden. Doch er sah die seltsamen Lichtblitze. Sie verblüfften ihn so sehr, daß er sich die dunkle Brille herunterriß, um sie besser erkennen zu können. Aber ohne die Brille konnte er erst recht nichts mehr sehen.
    Er rief daraufhin seine Sekretärin herein und fragte sie, ob sie die Blitze sehen konnte. Sie konnte es nicht.
    Dem Patentanwalt würde immer noch Zeit geblieben sein, viel von dem, was weiter geschah, zu verhüten, wenn er seinem ersten Impuls nachgegeben hätte
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