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Tage wie im Traum

Tage wie im Traum

Titel: Tage wie im Traum
Autoren: Margaret Way
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ihre Arbeit zu konzentrieren. Zu all ihren Problemen kam noch die fast greifbare Sorge um ihn hinzu. Im Fernsehen hatte sie oft gesehen, welche Spannungen aus Landstreitigkeiten entstehen konnten. Oft bedurfte es nur eines Funkens, um die Explosion auszulösen. Obwohl Drew natürlich selbst auf sich aufpassen konnte. Er hatte großes Verhandlungsgeschick und konnte bestimmt mit jeder Situation fertig werden.
    Gegen vier Uhr stürmte Jamie in ihr Büro. "Eve, hast du schon gehört?" Seine Stimme war schrill, ganz untypisch für ihn.
    "Was?" Eve sprang auf. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals.
    "Entschuldige, ich wollte dich nicht beunruhigen." Beim Anblick ihres Gesichts machte Jamie einen Rückzieher. "Es kam eben im Radio. In Sunderland sind Unruhen ausgebrochen. Sie wissen noch nicht, wer beteiligt ist."
    Eve wurden die Knie weich. "Doch nicht Drew?"
    "Nein, bestimmt nicht." Jamie schüttelte heftig den Kopf, doch seine Gesichtszüge wirkten angespannt. "Drew passt auf sich auf. Die Menge hat ein Auto umgeworfen. Jeder hätte drinsitze n können."
    Eve zog eine Schreibtischschublade auf und holte eine Karte heraus. "Ich habe die Nummer seines Handys."
    "Da meldet sich keiner. Steve Holland ist mit seiner Abteilung dabei, die Verbindung herzustellen. Wir müssen abwarten."
    Sie warteten. An diesem Tage machte keiner bei TCR um fünf Uhr Feierabend.. Allen, bis hinunter zum kleinsten Angestellten, ging Sir Davids plötzlicher Tod immer noch nah.
    Im ganzen Gebäude herrschte unbehagliche Spannung. Eve, die sonst so kompetent und selbstbeherrscht wirkte, konnte ihre Angst nicht mehr verbergen, und jeder fühlte mit ihr.
    Endlich kamen Neuigkeiten, die von Steve Holland in seiner gewohnt schroffen Art entgegengenommen wurden.
    "Ruhig, ich kann Ihnen nicht ganz folgen", brüllte er ins Telefon. "Wie geht es Forsythe? Was soll das heißen?" Er lauschte. "Dafür wären wir Ihnen sehr dankbar", sagte er leiser.
    "Wir werden nachher ja alles in den Nachrichten sehen. Vielen Dank. Entschuldigen Sie, wenn ich vorhin etwas kurz angebunden war, aber wir haben uns alle große Sorgen gemacht."
    Steve legte auf. Eve sprach als Erste.
    "Drew geht es gut?"
    Steve strahlte sie an. "Bis auf eine Beule am Kopf, Eve. Der arme alte Rhys hat sich das Schultergelenk gebrochen. Das Treffen ist anscheinend gut verlaufen, doch auf dem Rückweg lauerten ihnen einige bezahlte Hitzköpfe auf, die auf Ärger aus waren. Der Fahrer verlor die Geduld und fuhr auf die Menge zu, woraufhin die Unruhestifter auf den Wagen losgingen und ihn umstürzten.
    Drew konnte sich befreien und die beiden anderen
    herausziehen. Dann hat er zu den Leuten gesprochen, anscheinend mit Erfolg, denn sie ließen sie in Ruhe. Heute Abend kommt es in den Nachrichten. Das eben war ,Channel Nine'. Sie fliegen Drew gleich nach Hause. Rhys muss noch im Krankenhaus bleiben."
    Eve wollte nicht warten. Während die anderen in bester Stimmung auseinander gingen, fuhr sie direkt zum Gebäude des Senders, wo einige Stunden später der Hubschrauber landete.
    Drew stieg als Zweiter aus, das Jackett über dem Arm, ohne Krawatte, das Hemd am Hals geöffnet.
    Halb ohnmächtig vor Erleichterung, rannte Eve auf ihn zu und warf sich ihm in die Arme.
    Drew hielt sie dicht an sich gepresst und küsste sie auf den Mund. "Alles ist in Ordnung, Evie." Er spürte, wie sie zitterte.
    "Es geht mir gut."
    "Nein!" Ängstlich betrachtete sie die große Schramme an seiner rechten Schläfe.
    "Keine Angst, die heilt wieder. Ich glaube, die ganze Sache wirkt sich sogar zu unseren Gunsten aus. Jedenfalls ist eine Einigung in Sicht."
    "Und wir?", flüsterte Eve. Sie war sich bewusst, dass Kameras auf sie beide gerichtet waren. "Es tut mir Leid, was ich gesagt habe. Ich weiß nur, dass ich sterben würde, wenn ich dich verliere. Ich liebe dich, Drew. Ich kann es kaum erwarten, deine Frau zu werden."
    Ihre Stimme war so voller Leidenschaft und Inbrunst, dass Drew seine Kopfschmerzen vergaß und sich plötzlich ganz frei und leicht fühlte. Er hatte die Liebe in Eve gespürt, hatte sie in allem gesehen, was sie tat, doch dass sie es zum ersten Mal aussprach, war wunderbar.
    Für diesen Moment hatte er gelebt. Für diesen einzigartigen Moment.
    Ein Foto der beiden prangte am nächsten Morgen auf der Titelseite der Zeitung: Eve, die lächelnd zu ihrem Verlobten aufblickte. Und jeder, der es sah, wusste, dass hier zwei waren, die sich wirklich liebten.
    Susan sah es auch. Ohne es zu merken, zerknüllte sie die
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