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Tage wie im Traum

Tage wie im Traum

Titel: Tage wie im Traum
Autoren: Margaret Way
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Musgrave hatte."
    "Ist das nicht diese kleine Handelsbank?", erwiderte Carol überheblich. "Ich weiß nicht, ob das unbedingt eine Empfehlung ist. Wusstest du, dass sie Waise ist?"
    Susan schüttelte den Kopf und fragte sich, warum sie eigentlich gekommen war. "Ihr Vater lebt noch, aber sie hat keinen Kontakt zu ihm. Die Eltern wurden geschieden, als Eve und ihr Bruder noch Kinder waren. Ihre Mutter starb bei einem Verkehrsunfall."
    "Na also. Sie hat niemanden."
    "Doch, sie hat Drew", sagte Susan schroff, zwang sich dann aber zu einem sanfteren Ton. "Oder nicht?"
    "Ja." Carol seufzte ungeduldig. "Tu doch nicht so, Susan. Das Ganze regt dich genauso auf wie mich."
    "Nur weil ich nicht glauben kann, dass er sie wirklich heiraten wird."
    "Er wird, verlass dich drauf", erklärte Carol energisch. "Es sei denn, wir tun etwas dagegen."
    Auch Ben war nicht ganz glücklich über die Schnelligkeit der Ereignisse, sosehr er es auch zu verbergen versuchte. Seit ihrer Kindheit waren er und Eve sich so nahe, und nun tauchte plötzlich ein anderer Mann auf. Drew war so dynamisch, er könnte es sogar fertig bringen, Eve ihrem Bruder zu entfremden.
    Und das machte Ben traurig, denn in gewisser Weise war Eve ihm mehr eine Mutter gewesen als die Frau, die sie beide geboren hatte.
    "Wir möchten, dass du bei uns lebst, solange du noch studierst", sagte Eve eines Abends, als sie vor dem Fernseher saßen.
    "Was?!" Ben richtete sich kerzengerade auf. "Ein schrecklicher Gedanke!"
    "Wieso schrecklich?" Eve blickte ihn erstaunt an. "Ich finde ihn großartig. Drew wird es dir noch selbst sagen."
    Ben schaltete den Fernseher per Fernbedienung ab. "Drew, der ganz wild hinter dir her ist, hat nichts dagegen, deinen Bruder aufzunehmen?" Er lachte auf. "Das ist ein Witz."
    "Ben, ich dachte, du freust dich!"
    "Ich kann für mich selbst sorgen, Evie." Leider stimmte das nicht ganz, denn Drew hatte immer wieder ausgeholfen. "Bei euch wäre ich doch nur das fünfte Rad am Wägen."
    Eve betrachtete ihn enttäuscht. "Himmel, Ben, wir stecken doch nicht ständig zusammen. Warte, bis du Samstagabend das Haus siehst. Es ist so riesig, dass man sich tagelang nicht zu sehen braucht. Außerdem bekommst du die separate Wohnung, die für Gäste vorgesehen ist. Sie hat einen eigenen Eingang.
    Bestimmt gefällt sie dir. Dort kannst du ganz für dich sein, wenn dir danach ist, und deine Freunde einladen."
    Ben stützte den Kopf in die Handfläche. "Und Drew ist wirklich dafür? Du hast ihn nicht dazu überredet?"
    Eve erwiderte seinen forschenden Blick. "Mein lieber Ben, du musst dich daran gewöhnen, dass du jetzt einen großen Bruder hast. Natürlich möchte ich dich in meiner Nähe haben.
    Und ich möchte, dass du glücklich bist. Du gehst ohnehin bald genug fort, Dr. med. Benjamin Copeland."
    "Ich weiß nicht, Evie." Doch Ben sah nicht mehr ganz so skeptisch aus. "Ich muss darüber nachdenken."
    "Du solltest Drew nicht enttäuschen", sagte Eve nur.
    Am darauf folge nden Samstag fand die Verlobungsparty statt, in dem Familienheim der Forsythes, in das Drew bereits eingezogen war. Mehr als hundert Gäste waren eingeladen worden, aber nur fünfzehn davon von Eve, überwiegend Freunde und Kommilitonen aus ihrer Studienzeit. Lisa war natürlich darunter, und Ben. Der Rest waren Drews Verwandte und seine privaten und geschäftlichen Freunde.
    Eve brauchte zwei Stunden, um sich zurechtzumachen. Der Gedanke, dass all diese Menschen sie anstarren und beurteilen würden, machte sie nervös. Für sie war Eve Copeland eine Unbekannte. Natürlich würde auch Susan da sein. Susan, die erst kürzlich die Penthouse-Wohnung gekauft hatte, die sie ihrer unerreichbaren Beute näher bringen sollte.
    Doch Drew war inzwischen umgezogen, und er war mit Eve verlobt. Obwohl Eve den Verdacht hatte, dass einige Leute eine Ehe nicht als bindend betrachteten, ganz zu schweigen von einer Verlobung. Drew war ein Mann, für den viele Frauen Kopf und Kragen riskieren würden.
    Endlich war sie fertig angezogen und betrachtete sich kritisch im Spiegel. Sie hatte etwas mehr Make-up aufgelegt als gewöhnlich. Raymond hatte ihr das goldblonde Haar aus dem Gesicht frisiert, und es fiel ihr wie ein glänzender Wasserfall auf die Schultern. In ihrem Kleid aus schimmerndem grünem Chiffon, dessen enges, trägerloses Mieder ihre schmale Taille betonte, wirkte sie makellos schön.
    "In diesem Kleid wirst du aussehen wie Grace Kelly!", hatte Lisa begeistert ausgerufen, als die Verkäuferin es ihnen
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