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Tage wie im Traum

Tage wie im Traum

Titel: Tage wie im Traum
Autoren: Margaret Way
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Ich bedrohe dich nicht, Eve, ich fühle mit dir. Du hast sehr früh gespürt, wie nahe Drew und ich uns sind. Ich habe versucht, das Beste aus meiner Ehe mit seinem Vater zu machen, aber auch David hat etwas geahnt. Am Abend nach der Party haben wir uns gestritten, und danach habe ich ihn nicht mehr lebend gesehen."
    "Willst du mir auch noch von eurem Streit erzählen?" Eve hörte selbst, wie ironisch sie klang.
    "Besser nicht. Ich will dich nicht noch mehr belasten"
    Susan blickte beiseite. Eine Frau mit Geheimnissen.
    "Du bist wirklich außergewöhnlich, Susan."
    "So habe ich mich auch immer gesehen."
    "Und du willst also Drew und mich auseina nder bringen?"
    "Ich versuche nur, dir klarzumachen, dass es da noch etwas gibt. Heirate ihn ruhig, Eve, aber ich werde immer da sein. Drew und ich könnten unsere Gefühle niemals in aller Öffentlichkeit zeigen. Die Gesellschaft würde mich nie als seine Frau akzeptieren, weil ich mit seinem Vater verheiratet war." Susans Stimme schwankte, als würde sie erst jetzt merken, wie hoch der Preis gewesen war.
    "Ich denke, du täuschst dich", sagte Eve einfach. "Es wäre besser, wenn du diesen unmöglichen Traum endgültig vergessen würdest, Susan. Geh auf Reisen, einen Vorwand findest du schon. Aber verschwinde. Ich werde nicht zulassen, dass du uns unseren großen Tag verdirbst."
    Noch völlig benommen von dem, was passiert war, kehrte Eve ins Büro zurück. Drew bereitete gerade seine Keise zu den Sunderland Gold-und Kupferminen vor, wo es Schwierigkeiten gab. Die dortigen Aborigines hatten eine gerichtliche Verfügung zur Einstellung der Arbeiten beantragt, weil das Land angeblich ihnen gehörte. Die Regierung und TCR hatten dagegen Beschwerde eingelegt, und die Stimmung wurde immer bedrohlicher. Die Minenleitung erklärte, dass die Forderungen der Aborigines einfach lächerlich seien. Drew wollte am nächsten Morgen zusammen mit Rhys Thomas, dem
    Firmenjuristen, hinfliegen. Der Fall sollte demnächst vor dem Bundesgericht verhandelt werden, und solange gingen die Arbeiten weiter, aber die Situation war brisant. Es war nicht die Zeit, um über Susan zu sprechen.
    Eve kehrte abends mit Drew in sein Haus zurück. Sie hatte es inzwischen erkundet und überlegt, welche Änderungen sie vornehmen lassen wollte. Drew hatte ihr freie Hand gegeben, denn dies sollte ihr Zuhause werden. Einiges erinnerte immer noch an Susan, und Eve beschloss, es ändern zu lassen. Doch sie hatte es nicht eilig damit. Zuerst wollte sie sich in diesem wunderschönen Haus einleben.
    Drew hatte noch einiges aufzuarbeiten, und Eve machte in der Küche Kaffee und trug ihn ins Arbeitszimmer. Sie hatten unterwegs schon zu Abend gegessen, um zu Hause noch einige ungestörte Stunden für sich zu haben.
    "Es ist doch kein Risiko dabei?" Eve spürte einen Stich in der Brust. Sie hatte es sich auf dem grünen Ledersofa bequem gemacht und sah Drew an, der hinter seinem Schreibtisch saß.
    "Die Gefühle brodeln, das ist alles." Drew schüttelte den Kopf. "Wir können nicht hinnehmen, dass die Arbeiten unterbrochen werden. Also müssen wir versuchen, mit den Leuten zu reden. Wenn die Ansprüche berechtigt sind, können wir uns natürlich nicht darüber hinwegsetzen. Das ist nicht unsere Art. Mit ein wenig gutem Willen werden wir bestimmt eine Einigung erzielen. Aber jetzt genug davon. Wir beide sind zusammen, das ist die Hauptsache."
    Er stand auf, ging zur Couch und zog Eve hoch. Zärtlich berührte er mit dem Mund ihre Lippen. "Wie lange müssen wir noch warten?"
    "Fast sechs Wochen." Eve seufzte. "Die Einladungen sind rausgegangen. Ich glaube nicht, dass irgendjemand absagen wird. Außer vielleicht Susan." Sie verzog den Mund.
    "Susan? Warum denn?" Ohne Eve loszulassen, setzte Drew sich in einen Lehnstuhl.
    "Ich glaube, sie plant eine längere Reise." Eve beschloss, das Thema Susan schnell zu erledigen.
    "Das höre ich zum ersten Mal. Ich dachte, sie wäre dir eine so große Hilfe!"
    "Ist sie nicht!" Eve legte den Kopf zurück. Ihre Gefühle waren komplizierter, als sie geglaubt hatte. "Drew, ich habe keine Lust, über Susan zu reden. Ich wünschte, ich hätte sie nie kennen gelernt."
    "Dann müssen wir erst recht über sie reden." Drew rang sich ein Lächeln ab. "Hat sie dich geärgert?"
    "Stimmt genau", sagte Eve ruhig, obwohl sie am liebsten geschrien hätte.
    "Also, was hat sie gesagt?" Drew streichelte ihr den Nacken.
    "Lass mich doch!" Plötzlich war Eve außer sich vor Wut. Sie machte sich los und setzte
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