Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Taberna Libraria

Taberna Libraria

Titel: Taberna Libraria
Autoren: Sandra Dageroth
Vom Netzwerk:
Stammkunden bekommen würden, war aber doch schon vorher klar", hielt ihre Freundin dagegen. "Und sonst scheust du auch keine Mühen, wenn sich das Ergebnis lohnt. Was gefällt dir denn ganz konkret nicht?"
    Silvana zuckte die Schultern. "Kann ich noch nicht einmal genau sagen." Sie dachte an die Stimmen, die sie vor dem Eingang gehört hatte - oder zumindest geglaubt hatte zu hören. Immerhin war sie die Einzige gewesen.
    So wie früher …
    Kopfschüttelnd verscheuchte sie die aufkeimenden Gedanken an ihre Kindheit. "Ich habe einfach nur kein besonders gutes Gefühl bei dem Laden. Irgendetwas erwartet uns noch, wenn wir uns dort niederlassen."
    Corrie nickte verstehend, dann grinste sie breit. "Und zwar eine ganze Menge Spaß und viele neue, aufregende Erfahrungen! Du hast doch Mr. Watson gehört: ein Abenteuer! Und wir beide mittendrin."
    "Gibt es irgendein Argument, das ich anführen könnte, das dich davon abhalten würde, diesen Laden morgen wirklich zu kaufen?"
    Ihre Freundin gab sich den Anschein, als würde sie angestrengt nachdenken. "Wenn du schon so anfängst - nein. Nicht wirklich."
    "Habe ich mir fast gedacht."
    "Du kennst mich eben zu gut."
    "Und deinen Dickschädel." Silvana starrte auf ihr Sandwich. "Na schön, dann versuchen wir es."
    "Und gemeinsam werden wir es auch schaffen. Genau wie die Abschluss-Prüfung. Oder unsere Ex-Freunde."
    Das entlockte Silvana ein belustigtes Lächeln. "Hast du eigentlich mal wieder etwas von Steve gehört?", fragte sie und brach sich ein weiteres Stück Schokolade ab.
    "Von der Knalltüte?" Corrie schüttelte den Kopf und schauderte. "Gottseidank nicht. Was fand ich eigentlich an dem?"
    "Er hatte klasse Metal-Scheiben im Schrank."
    "Hatte", nickte Corrie. "Jetzt hab ich sie."
    "Das Mindeste an Wiedergutmachung, was du dir holen konntest." Sie schüttelte den Kopf. "Warum ziehen wir solche Leute eigentlich immer an?"
    "Wie wäre es mit dem Prinzen-Gen?", schlug Corrie vor.
    Silvana riss entsetzt die Augen auf. "Ich will hoffen, dass wir das
nicht
haben! Und falls doch …"
    "Dann werden wir vermutlich als verschrobene, alte Buchhändlerinnen enden, die nur einander und die Bücher haben." Corrie furchte die Stirn. "Unter diesen Umständen sollte ich vielleicht doch noch einmal nachdenken."
    Silvana stieß ihre Freundin mit vielsagendem Blick an. "Du hast dich schon längst entschieden, Corrie."
    "Ich würde es wirklich gerne versuchen", nickte Corrie. "Ich hatte mir immer fest vorgenommen, dass ich meinen 25. Geburtstag bereits in meinem eigenen Laden feiere. Bis dahin sind es nur noch ein paar Monate. Und ich bin mir sicher, dass es hier anders werden wird, als du es aus deinem Dorf in Erinnerung hast."
    "Was lässt dich da so sicher sein?", fragte Silvana zweifelnd.
    "Na, vor allem was ich dir schon gesagt habe - du bist diesmal nicht alleine. Wir haben uns, und das war doch bisher immer ein Garant für jede Menge Spaß, auch wenn es mal nicht ganz so toll lief, oder?"
    "Schon", gab Silvana zu. Doch es klang nicht wirklich überzeugt. Für einen kurzen Moment überlegte sie, ob sie ihrer Freundin von den Stimmen erzählen sollte, die sie gehört hatte. Doch ebenso schnell entschied sie sich dagegen. Sie hatte dafür schon genug schiefe Blicke in ihrem Leben geerntet. Und wenn Corrie sie dann auch noch damit aufzog …
    "Hast du gehört, was ich gesagt habe?"
    Silvana hob den Kopf. "Wie bitte?"
    "Also nicht." Corrie furchte die Stirn. "Ich habe nur überlegt, ob es dir vielleicht helfen würde, wenn wir uns morgen noch ein bisschen in Woodmoore umsehen, bevor wir uns festlegen. Dann können wir uns davon überzeugen, ob Woodmoore das richtige Pflaster für uns ist, oder ob wir hier auf ewig zugezogene Aliens bleiben, die nichts im Gemeinschaftsleben dieses Nests hier zu suchen haben. Was meinst du?"
    Silvana wiegte nachdenklich den Kopf. "Wir können ja mal schauen. Wenn die ersten Bewohner mit Steinen und Mistgabeln hinter uns herlaufen, oder uns ein ganzer Pulk neugieriger Hausfrauen in Privatdetektivmanier folgt, dann solltest du dein Vorhaben hier aber nochmal gründlich überdenken."
    Corrie grinste bei der Vorstellung. "Das werde ich dann. Versprochen."
    Silvana reckte sich. "Dann sollten wir in Anbetracht dieser Pläne jetzt vielleicht ins Bett wanken. Ich für meinen Teil fühle mich fix und fertig."
    Ihre Freundin gähnte. "Und ob du es glaubst oder nicht - dem stimme ich voll und ganz zu."

    Stunden später erwachte Corrie in der Finsternis ihres
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher