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Taberna Libraria

Taberna Libraria

Titel: Taberna Libraria
Autoren: Sandra Dageroth
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den Wagen abgestellt haben. Außerdem würde ungebetener Besuch bestimmt nicht einfach so das Licht anschalten und sich damit verraten."
    "Vielleicht ist es nicht der klügste", gab Silvana trotzig zurück.
    Corrie antwortete nur mit einem schiefen Lächeln, das Silvana jedoch in der Dunkelheit nicht sehen konnte, und drückte auf den Schalter.
    Mit einem leisen Knacken erwachte die Deckenbeleuchtung zum Leben. Doch weiter geschah nichts.
    "Siehst du, es ist alles in Ordnung." Mit diesen Worten wandte sich Corrie der Treppe zu, die zu ihren Zimmern führte. Doch gerade, als sie den Fuß auf die erste Stufe gesetzt hatte, kam Phil aufgeregt das Geländer heruntergerannt. "Da seid ihr ja endlich!" schnappte er atemlos.
    Corrie sah ihn irritiert an. "Was ist denn los? Wo ist Scrib?"
    "Oben! Kommt!" Sofort huschte er wieder den Handlauf empor und schaute zu ihnen zurück. Sein Schwanz zuckte nervös.
    Mit einem mulmigen Gefühl folgten die beiden Freundinnen der Leseratte direkt zu Corries Zimmer.
    Dort erwartete sie bereits das Buch von Bergolin, das sich halb unter das Sofa verkrochen hatte - und Scrib, der auf der Lehne hockte. Stumm wies er zum Fenster, wo ein Mann mit großen, etwas nachlässig gefalteten, Flügeln lehnte.
    "Veron!" entfuhr es Silvana. "Ist etwas passiert?"
    Der Halbelf nickte wortlos und wandte ihnen sein Gesicht zu.
    Erschrocken sahen Corrie und Silvana, dass seine Wange von einer hässlichen Risswunde verunziert wurde.
    "Wer hat dir das angetan?"
    "Feuerwölfe", zischte Veron.
    "In der
Magischen Schriftrolle
?", fragte Corrie entsetzt.
    Der Halbelf nickte.
    "Aber warum? Unternimmt Leigh nichts dagegen?"
    Veron holte tief Luft. "Vor ein paar Tagen ist König Leigh zu seiner alljährlichen Jagd aufgebrochen. Doch anstatt wie sonst seiner Frau die Geschäfte zu übertragen, hat er sie dieses Mal an Lamassar übergeben."
    "Wie kommt er denn auf so etwas? Ausgerechnet einem schizophrenen, machthungrigen Magier das Amt zu übertragen …"
    "Davon dürfte Leigh nichts ahnen", warf Silvana ein.
    "Oder Lamassar hat ihn verhext."
    Der Halbelf nickte, ohne den Blick zu heben. "Jedenfalls hat Lamassar keine Zeit verloren - unter dem Vorwand, eine Verschwörung gegen Leigh zu untersuchen, hat er verfügt, dass seine Leute jede beliebige Buchhandlung besetzen, Bücher konfiszieren und Buchhändler vernehmen dürfen."
    "Und mit der
Magischen Schriftrolle
hat er angefangen?" Corrie starrte ihn fassungslos an.
    "Er hat Vulco mit seinen Wölfen geschickt, dazu noch zwei Silberhufe und jede Menge Flederspinnen, die sofort ihre Netze gesponnen haben. Sie haben Cryas verhaftet und jeden, der Widerstand geleistet hat."
    Die beiden Frauen wechselten bestürzte Blicke. "Sie haben Cryas mitgenommen?"
    "Und Vincent", erwiderte Veron bitter. "Mittlerweile vermutlich auch Marica. Und wer weiß, wen noch."
    Silvana biss sich auf die Unterlippe. "Aber es war doch so ruhig in den letzten Wochen!"
    "Das war eine trügerische Ruhe", antwortete der Halbelf finster. "Wir hätten es besser wissen sollen. Und nun hat Vulco die Kontrolle über den Buchladen."
    "Das sind furchtbare Neuigkeiten", stöhnte Scrib.
    "Wenn Vulco alles kontrolliert, wird er dann nicht auch durch das Portal
hierher
kommen?", fragte Silvana unruhig und warf einen Blick zur Tür, als erwartete sie, dass jeden Moment der erste Feuerwolf hindurchstürzte.
    Veron schüttelte den Kopf. "Das kann er nicht. Marica hat Vincents Tür hinter mir versiegelt. Allerdings sind wir dadurch nun auch völlig von Amaranthina abgeschnitten - und vom Inselreich. Wir können nicht mehr hinüber."
    Silvana ließ sich aufs Sofa fallen und stützte den Kopf in die Hände. "Aber wieso das alles jetzt auf einmal? Aus welchem Grund?"
    "Das kann ich euch sagen", erwiderte Veron ernst. "Vulco hat keinen großen Hehl daraus gemacht."
    Corrie, Silvana und die Ratten sahen ihn fragend an.
    "Lamassar weiß, wo sich das Dritte Buch von Angwil befindet. Und er ist bereits auf dem Weg dorthin."

Impressum
    Texte: © Copyright by Sandra Dageroth, Diana Kruhl
    Bildmaterialien: © Copyright by Sandra Dageroth;
Typefaces Aquiline und Latinia by Manfred Klein 2001-2008
     
    Alle Rechte vorbehalten.
    Tag der Veröffentlichung: 19.04.2012
    http://www.neobooks.com/werk/12416-taberna-libraria.html
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