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Taberna Libraria

Taberna Libraria

Titel: Taberna Libraria
Autoren: Sandra Dageroth
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als er zu Boden gegangen war und zielstrebig auch auf das Versteck von Albian und der beiden Freundinnen zusteuerten, begannen, die Farbe zu wechseln und statt einer Vorwärtsbewegung, wilde Kreise zu vollführen.
    Silvana starrte ungläubig auf eine fette, grell pinke Spinne, die wie eine Kaugummiblase immer runder und größer wurde, bis sie schließlich zerplatzte und spurlos verschwand.
    Doch sie war nicht die einzige - die anderen Spinnen teilten ihr Schicksal. Sie lösten sich buchstäblich in Luft auf.
    Im selben Moment erschienen Mortimer und Alexander wieder vor der Wand, der Magier auf den Rücken seines Hundes gestützt.
    Mortimers Nackenhaare stellten sich beim Anblick des sich windenden Dschinns zu einem dichten Kamm auf. Knurrend schob er sich mit seinem Herrn an ihm vorbei, ohne ihn dabei auch nur einen Moment aus den Augen zu lassen.
    "Alex!" Albian stürzte vor und wollte den Magier stützen, doch Trindall hob abwehrend die Hand, stieß sich von seiner Dogge ab und lehnte sich schwer atmend an das Regal, hinter dem Corrie und Silvana sorgenvoll hervorsahen.
    "Er behauptet, dass ihm nichts fehlt", sagte Mortimer und fuhr dann fort, den Dschinn unheilvoll anzuknurren.
    Albian musterte den Magier kritisch. "Bist du in Ordnung?", vergewisserte er sich.
    Erneut nickte Alexander.
    Corrie stieß ihn auf dem Boden kniend an. "Habt ihr Yazeem gesehen?"
    Trindall sah stumm zu ihr hinunter und schüttelte den Kopf.
    Corrie spürte, wie sich ihr Magen schmerzhaft zusammenzog. Er würde doch wohl nicht …
    Silvana drückte ihre Schulter. "Er kommt gleich. Ganz sicher."
    Vor ihnen war der Dschinn im magischen Griff von Talisienn um die Hälfte geschrumpft. In einem letzten, verzweifelten Versuch, sich zu wehren, stieß er jedoch plötzlich ein ohrenbetäubendes Kreischen aus, das nicht länger nur in ihren Schädeln schmerzte, sondern nun auch in ihren Ohren.
    Etliche der schwarzen Kugeln an Talisienns Kette zerplatzten und ließen den Zauber in sich zusammenfallen wie ein Kartenhaus.
    Der Dschinn war wieder frei!
    In eine Wolke aus heißem Dampf gehüllt, wollte er sich nun auf den Hexer stürzen, doch Donn reagierte schneller.
    Während Talisienn benommen zurücktaumelte und schnell von Mortimer am Ärmel gepackt wurde, nahm sein Bruder Anlauf, federte mit einem mächtigen Satz vom Boden ab und hieb die Nadeln in den Hals des Ungetüms, so tief er es vermochte. Wiederum verhinderte ihre Magie, dass der Dschinn seinen Körper substanzlos werden lassen konnte, oder dass sich die Verletzungen wieder regenerierten.
    Brüllend vor Schmerz ließ die Kreatur von Talisienn ab und versuchte stattdessen, Donnald auf ihrem Rücken mit langen Krallen zu packen und herunter zu zerren.
    Während der Vampir noch versuchte, sich krampfhaft festzuhalten und die Nadeln tiefer zu treiben, taumelte unvermittelt Yazeem durch die Mauer und verfehlte die beiden nur um Haaresbreite. Stolpernd und blutverschmiert, die Hand auf den rechten Arm gepresst, schaffte er es noch, ein paar Schritte in Richtung der Kinderecke zu machen, bevor er in die Knie brach.
    "Yazeem!" Albian stürzte vor, um seinem Freund zu helfen, doch im selben Moment gelang es dem Dämon, Donn von seinem Rücken und gegen das Sofa zu schleudern. Die Wucht des Aufpralls raubte dem Vampir beinahe die Besinnung.
    Der Dschinn ergriff die Gelegenheit.
    Ohne auf die Nadeln in seinem Körper zu achten, schoss der Dschinn auf das Regal zu, fegte Albian und Alexander zur Seite und griff nach dem Buch.
    Doch Corrie ließ nicht los.
    Von ihrem Aufschrei begleitet, zerrte sie der Dschinn mit in die Höhe. "Du wirst das Buch nicht bekommen!"
    Der Dschinn bleckte seine scharfen Zähne. "Du wirst langsam ermüdend!"
    Silvana hatte sich unterdessen aus ihrer Starre gelöst und umfasste Corries Taille. "Corrie, sei nicht dumm! Gib es ihm!" Keuchend versuchte sie, ihre Freundin wieder Richtung Boden zu ziehen.
    Über ihr holte der Dschinn mit seiner Klaue aus, um das störende Anhängsel vom Buch zu trennen.
    Corrie schrie erneut, doch noch immer war sie nicht fähig, das Buch loszulassen. Sie hatten es bis hierher geschafft …
    Plötzlich schoss ein weißer Blitz über ihren Kopf hinweg und traf den erhobenen Arm des Dschinn. Sein Heulen brandete durch den Laden, doch sein Griff um das Buch lockerte sich dabei nicht … Dafür aber verließen Corrie ihre Kräfte.
    Mit einem letzten frustrierten Schrei ließ sie los.
    Sofort stob der Dämon mit seiner Beute in Richtung des Kellers
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