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Taberna Libraria

Taberna Libraria

Titel: Taberna Libraria
Autoren: Sandra Dageroth
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der Sprechenden Bücher zuzuhören, dass erstaunlich schnell geliefert worden war. Doch mittlerweile ließ Donnald die beiden sogar gemeinsame Spaziergänge unternehmen. Seine distanzierte Art allerdings behielt er auch weiterhin bei.
    Silvana antwortete mit einer Grimasse und Corrie lachte auf. "Ja, es war definitiv die richtige Entscheidung, hierher zu kommen."
    "Schicksal", warf Yazeem ein, der an diesem Abend die meiste Zeit geschwiegen hatte.
    "Ja, vielleicht auch das", nickte Corrie.
    "Reperisciria", erinnerte sie der Werwolf an ihre Fähigkeit.
    Lächelnd schenkte sich Corrie etwas Wasser nach. "Das erklärt auch nicht alles."
    "Aber vielleicht dein neues Hobby", erwiderte Silvana. "Wie sonst kommt man von einem auf den anderen Tag dazu, ausgerechnet Speckstein zu bearbeiten?"
    Corrie schüttelte den Kopf. "So ungewöhnlich ist das nun auch wieder nicht. Da gibt es weitaus seltsamere Dinge."
    Silvana nickte er geben. Seit der Eröffnung des Buchladens hatte sie ihre Definition von Worten wie 'ungewöhnlich' oder 'seltsam' weitaus häufiger überdenken müssen, als dass sie die Schaufenster neu dekoriert hatte. Mit einem unterdrückten Gähnen lehnte sie sich zurück und blickte hinauf zum Himmel, wo sich die ersten Sterne zu zeigen begannen. "Glaubt ihr eigentlich, dass wir noch länger Ruhe vor Lamassar haben werden?", fragte sie unvermittelt. "Seit sein Dschinn besiegt wurde, hat er nichts mehr unternommen."
    "Vermutlich wartet er ab, wie unsere nächsten Schritte aussehen", antwortete Yazeem. "Vorher etwas zu unternehmen, würde ihm nicht viel bringen und das weiß er."
    "Dann können wir nur abwarten?"
    Der Werwolf neigte den Kopf. "Und versuchen, vorbereitet zu sein."
    "Und vor allem die undichte Stelle finden", ergänzte Sylvana.
    Yazeem hob die Brauen und nickte bedächtig.
    Corrie seufzte. "Ich wünschte, dass wir mit dem Zweiten Buch von Angwil schon irgendwie weiter gekommen wären. Dann könnten wir das dritte holen, dann hoffentlich schnell das vierte und das fünfte …"
    "Was niemand in den letzten Jahrhunderten geschafft hat", unterbrach sie Silvana mit leichtem Spott in der Stimme.
    "Das heißt nicht, dass wir es nicht trotzdem schaffen können!"
    Yazeem blickte auf seine Uhr. "Und ein ausgeschlafener Verstand ist beim Lösen solcher Rätsel sicherlich hilfreich."
    "Du willst los?"
    Der Werwolf streckte sich. "Alexander wartet zwar nicht auf mich, aber ich brauche ja nicht unbedingt mitten in der Nacht noch durch das Haus zu poltern."
    "Und du wohnst da wirklich schon, seit du hierhergekommen bist?", fragte Silvana.
    "Alexander kennt diese Welt schon lange und hat mir in der ersten Zeit vieles zeigen und erklären müssen. Da war es ganz sinnvoll, bei ihm einzuziehen. Platz genug hat er schließlich. Nur Mortimer kann manchmal etwas anstrengend sein und dann bin ich dankbar, wenn ich andere vier Wände um mich habe." Er zwinkerte ihnen zu und erhob sich. "Meine Damen, ich wünsche eine gute Nacht mit angenehmen Träumen. Wir sehen uns morgen wieder."

    Eine gute halbe Stunde später lenkte Corrie ihren Wagen in die Einfahrt.
    "Hast du das Licht angelassen?", fragte Silvana stirnrunzelnd.
    "Ich kann mich nicht einmal erinnern, es eingeschaltet zu haben", erwiderte Corrie und sah ebenfalls zu den erleuchteten Fenstern im ersten Stock empor. "Vielleicht die Ratten?"
    "Vielleicht." Silvanas Gesicht zeigte jedoch deutlich, wie wenig sie davon überzeugt war. Mit langsamen, vorsichtigen Bewegungen stieg sie aus.
    Corrie hingegen warf die Fahrertür geräuschvoll zu. "Außerdem kommt niemand durch Alexanders Schutzzauber hindurch. Wer also sollte da oben sein?"
    Silvana ignorierte den Einwand und sah sich suchend um. "Siehst du irgendwo die Aare?"
    "Die sitzen beide oben auf dem Garagendach." Corrie zog das Schlüsselbund hervor. "Und auf mich wirkten sie eigentlich wie immer." Sie öffnete die Seitentür und stieß sie behutsam nach innen auf.
    Dahinter blieb alles ruhig.
    Ein paar Sekunden verharrten die beiden Freundinnen regungslos auf der Rampe, dann schüttelte Corrie den Kopf. "Lassen wir uns jetzt schon von einer eingeschalteten Lampe ins Bockhorn jagen?" Forsch machte sie einen Schritt über die Schwelle. "Kommst du, Silvie?"
    Zögernd folgte Silvana ihrer Freundin daraufhin in den Verkaufsraum, doch als Corrie die Hand nach dem Lichtschalter ausstreckte, hielt sie ihre Freundin zurück. "Und wenn wir doch ungebetenen Besuch haben?"
    "Dann weiß er schon dass wir wieder zurück sind, seit wir
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