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Rebel Force 04 - Unter Beschuss

Rebel Force 04 - Unter Beschuss

Titel: Rebel Force 04 - Unter Beschuss
Autoren: Alex Wheeler
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KAPITEL EINS

    Zehn Lichtpunkte rasten um Mitternacht am nachtschwarzen Himmel entlang. Wie Sternschnuppen stürzten sie auf den Boden zu.
    Wünsch dir etwas.
    Es war die Stimme einer Frau, die leise und freundlich aus einem dunklen, tief verborgenen Ort seiner Seele sprach. Jemand anders hätte sie für eine längst vergessene Stimme aus einer längst vergessenen Vergangenheit gehalten.
    Aber X-7 hatte keine Vergangenheit.
    Und dies waren keine Sterne.
    Er schüttelte die imaginäre Stimme ab, die nichts als das Echo eines Echos einer Erinnerung war. Vor langer Zeit, ganz am Anfang, hatte er solche Stimmen gehört, dabei seine Augen geschlossen und eigenartig vertraute Gesichter gesehen, die ihn anlächelten. Er hatte den Duft von frisch gebackenem Gewürzbrot und den starken Geruch von überreifen Blumfrüchten eingeatmet, den eine warme Brise mit sich getragen hatte. Und dieses andere Leben, dieses menschliche Leben, war ihm zum Greifen nahe erschienen. Es hatte eine Zeit gegeben, da hatte er sich an diesen Erinnerungen festgehalten - an diesen Beweisen dafür, dass er einst jemand anderes gewesen war. Dass er einst jemand gewesen war.
    Doch das war vorbei. Er hatte dazugelernt. Sein Commander hatte ihm vieles beigebracht. Erinnerungen waren falsch. Die Vergangenheit war tot. Er war nicht jemand. Er war niemand und das war auch gut so. Es war richtig. Der Commander hatte ihm die Bürden der Vergangenheit abgenommen, die Anflüge von Erinnerungen, die Schwächen der Emotionen und der menschlichen Bedürfnisse. X-7 empfand nur ein Bedürfnis: Seinem Commander zu helfen und auch das war richtig.
    Das war gut.
    Nur hatte er leider versagt. Luke Skywalker lebte noch, obwohl der Commander ihn tot sehen wollte.
    Und danach hatte X-7 noch einmal versagt.
    »Kehre zur Auffrischung der Ausbildung zur Basis zurück«, hatte ihm sein Meister befohlen. Aber X-7 hatte ihm nicht gehorcht. X-7, der nur lebte, um zu dienen, der weder Leben noch Lebenssinn besaß, keinen Willen, außer dem seines Commanders, hatte sich dessen Befehl widersetzt. Er war auf seinen leblosen Mond am Rand der Galaxis geflohen und hatte einen neuen Plan geschmiedet.
    Er redete sich selbst ein, dass dies kein Ungehorsam war. Er war nicht aus Angst vor der Ausbildungsauffrischung mit ihren langen Nadeln, neuronischen Peitschen, dunklen Gefängniszellen und Schmerzen weggelaufen. Sondern wegen Skywalker. X-7 konnte nicht, erfüllt von Scham, als Versager zu seinem Meister zurückkehren. Nicht, solange Skywalker noch atmete. X-7 tötete niemals aus Vergnügen oder Wut. Er tötete ausschließlich für seinen Commander. Aber etwas an diesem jungen Rebellen brachte X-7 zum Überschäumen. X-7 konnte nicht und würde nicht zu seinem Meister zurückkehren, ehe seine Mission erfüllt und Skywalker tot war.
    Dies war die richtige Entscheidung. Und eine gute.
    Aber warum kehrten dann die Stimmen seiner Vergangenheit zurück und verfolgten ihn? Aus welchem Grund füllte sich die tote Leere in seinem Innern langsam mit Wut, mit dem dringenden Bedürfnis, Skywalker tot zu sehen?
    Der Commander hatte recht und X-7 wusste es. Etwas mit ihm stimmte nicht. X-7 hatte versucht, das zu ignorieren und nun wurde er dafür bestraft. Ich werde zurückkehren, versprach er sich. Sobald Skywalker tot ist.
    »Ankommende Ziele«, informierte ihn das Grenzüberwachungssystem. X-7 schüttelte seine Selbstzweifel ab. Die Zeit war reif. Zehn Lichter blinkten auf dem Zielsucher. Er beobachtete die nahenden Schiffe durch das Stahlglasdach der Mondbasis. Zehn der fähigsten und ruchlosesten Piloten der Galaxis, alle begierig darauf, ihm seine Wünsche zu erfüllen. Er hatte sich bei der Zusammenstellung des Teams Zeit gelassen, doch nun näherte sich die frustrierende Warterei ihrem Ende. Sie hatten sich auf den Weg nach lope gemacht, dem zehnten Mond Rinns. Sie waren der Verlockung eines geheimnisumwitterten Auftrags gefolgt, der im Erfolgsfall eine Belohnung einbrächte, die ihre wildesten Träume überstieg. Piloten wie diese stellten keine Fragen. Sie folgten lediglich dem Ruf des Geldes.
    Manche von ihnen - nämlich jene, die es wert waren -würden es vielleicht sogar erhalten.
    »Ich stoße am Landeplatz zu euch«, setzte er sich mit ihnen in Verbindung und übertrug eine Reihe von Koordinaten. »Viel Glück.« Er schaltete die Comm-Einheit ab, bevor sie ihn fragen konnten, wozu sie Glück brauchten. Und es ging auch nicht um Glück. Nur um Fähigkeiten. Diejenigen von ihnen, die
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