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Super Jumper. Luc - Nicht von diesem Planeten

Super Jumper. Luc - Nicht von diesem Planeten

Titel: Super Jumper. Luc - Nicht von diesem Planeten
Autoren: Antje Szillat
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drauf!«
    Ich will mir gar nicht vorstellen, wie so ein Donnerwetter von ihm aussehen könnte. Dieser Hendrik offensichtlich auch nicht, er verdrückt sich auf jeden Fall schleunigst. Ich an seiner Stelle würde ab sofort einen mordsgroßen Bogen um Torben machen. Aber wer weiß … manche Typen sind so dumm, die lernen es nie.
    »Mann, hey, danke!« Torben strahlt mich an. »Das war echt nett von dir.«
    Ich hebe die Schultern.
    »Schon okay«, winke ich ab und will mich auf mein Bike schwingen.
    Doch Torben hält mich zurück. »Warte mal … «
    »Was ist denn noch? Ich muss los!« Ich verziehe genervt den Mund. »Sonst komme ich zu spät zur Schule.«
    Die werden mich eh dumm anglotzen, da muss ich nicht zehn Minuten nach Unterrichtsbeginn da antraben, damit die richtig was zum Gaffen haben.
    Torbens blaue Augen funkeln im rotwangigen Mondgesicht. »Wir können doch zusammen gehen …«
    »Wohin musst du denn?«, frage ich widerwillig. Normalerweise würde ich einfach wegfahren, aber ich will es mir nicht auch noch mit dem Koller verscherzen.
    »Kranich-Gymnasium«, grinst Torben.
    Mist, das war ja klar! Jetzt hab ich den Speckbauch an der Backe.
    Ich spiele kurz mit dem Gedanken, einfach zu behaupten, dass ich auf eine ganz andere Schule gehe. Nur leider fällt mir keine ein. Ich kenne mich in diesem Kaff ja nicht aus. Außerdem ist er bei meinem momentanen Glück bestimmt der Erste, der mir in der Pause über den Weg rennt. Und dann faltet dieser Koller mich wahrscheinlich auch noch zusammen. Vergiss es! Keine drei Tage in dieser Miefhölle und fünf Leute hassen mich, oder was?!
    »Nun lass den Jungen doch, Torben. Ich bring dich schnell mit dem Auto. Dann kommt keiner von euch zu spät«, mischt Herr Koller sich zu meiner Erleichterung ein.
    »Och nö«, mault Torben enttäuscht.
    Doch für mich ist dieser Vorschlag das heiß ersehnte Startzeichen. Ich nicke den beiden zu und heize davon.
    Puh … noch mal Schwein gehabt! Klar war die Aktion von diesen drei Hohlbirnen echt mies. Aber bei Torben scheint es sich um den Prügelknaben der Vorstadtsiedlung zu handeln. Ganz ehrlich, ich bin nicht gerade scharf darauf, mit ihm gesehen zu werden.
    Knapp fünf Minuten später stehe ich vor einem flachen, weitläufigen Gebäude, das mich total an Senf erinnert. – Hilfe, was für ’ne Farbe!
    Zum Glück komme ich noch rechtzeitig. Ich schließe mein Rad am Fahrradständer ab und steuere auf den Haupteingang zu. Mit jedem Schritt zieht sich mein Magen ein bisschen mehr zu einem harten Klumpen zusammen. Mit jedem Zentimeter, den ich vorankomme, will ich ein Stückchen mehr zurück nach Hause. Nach Hamburg, an meine alte Schule, zu meinen Kumpels. Ja, selbst nach den Paukern sehne ich mich plötzlich. Sogar nach Frau Knicks, die ich nicht ausstehen kann. – Okay, das beruht auf Gegenseitigkeit. Aber lieber tausend Stunden Reli bei der Knicks als diesen hässlichen Senfkasten betreten. Mit den vielen neugierigen Schülern, die darin auf mich warten und sich höhnisch die Hände reiben. Vergiss es!
    Ich will schon nach der Klinke greifen, da spüre ich es übermächtig: Es wird nicht funktionieren! Meine Beine sind klapprig, mein Gesicht glüht. Mein Körper gibt mir deutlich zu verstehen, dass jeder Schritt nach vorn absolut unmög lich ist. Hier und jetzt ist nichts mehr übrig vom Überflieger, der mutig und selbstbewusst durch die Straßen von Hamburg düst. Hier bin ich nur noch der kleine Gian-Luca, der Angst hat und wegwill. Also mache ich auf dem Absatz kehrt und renne davon. Ähm … zumindest ist das mein Plan. Nur komme ich nicht weit, weil ich geradewegs in eine fleischige Masse knalle.
    Fassungslos glotze ich in ein breit grinsendes Mondgesicht mit hellblauen Augen.
    »Ups, wo willst du denn hin? Da geht es lang.«
    »Torben«, krächze ich mit rauer Kehle.
    Er grinst noch breiter. »Eigentlich nennen mich alle Buddy. Torben sagt nur mein Onkel. Den hast du vorhin ja bereits kennengelernt.«
    »Hab ich …«, erwidere ich mechanisch, drehe mich erneut um und hetze wie gejagt in den Senfkasten hinein.

Meine neuen Klassenkameraden gaffen mich an wie ’nen rosa Pavianhintern. Ätzend! Aber zum Glück macht der Klassenlehrer, Herr Skobiack, kein großes Drama um mein Auftauchen.
    »Ach, du bist der neue Schüler aus Hamburg. Gian-Luca Poggianella, richtig?«
    »Luc«, murmele ich und Herr Skobiack nickt zustimmend.
    »Okay, wenn dir Luc lieber ist.«
    Dann weist er mir einen Platz neben einer Schmalzlocke mit
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