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Super Jumper. Luc - Nicht von diesem Planeten

Super Jumper. Luc - Nicht von diesem Planeten

Titel: Super Jumper. Luc - Nicht von diesem Planeten
Autoren: Antje Szillat
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schützend die Arme vors Gesicht. Er zittert. Ich kann es deutlich erkennen.
    »Lasst ihn in Ruhe!«, schnauze ich dazwischen.
    Die drei fahren zu mir herum und starren mich perplex an. Auch diesem Buddy fallen fast die Augen aus dem dunkelroten Gesicht.
    »Ey, was willst du denn?«, knurrt der Möchtegern-Klitschko mich an. Er kommt auf mich zu. Langsam und eindeutig bedrohlich. Seine beiden Kumpels dicht hinter ihm.
    Klar, mir geht der Hintern mächtig auf Grundeis. Logo. Aber das werde ich mir ganz sicher nicht anmerken lassen.
    »Versteht man in diesem Kuhkaff kein Hochdeutsch, oder was?!«, ranze ich zurück, die Augen zu Schlitzen verzogen und das Kinn energisch vorgestreckt, während meine Hän de die Griffe meines Bikes so fest umklammern, dass meine Fingerknöchel weiß hervortreten.
    Der Anführer starrt mich an, als ob er mich fressen, ordentlich durchkauen und anschließend auf den Asphalt spucken will. »Ganz schön große Klappe!«
    »Ganz schön feige Aktion«, kontere ich ruhig. »Drei gegen einen.«
    »Habt ihr gehört?«, grölt der Typ. »Das langhaarige Würstchen nennt uns feige. Dass ich nicht lache!«
    Die drei kommen näher. Und was unternimmt der Lockenkopf? – Er verpieselt sich!
    Ich bin total platt. Da riskiere ich ’ne gebrochene Nase oder ’n blaues Auge für diesen wildfremden Kerl und was tut der? Macht sich klammheimlich aus dem Staub und lässt mich mit den drei Krawallidioten allein zurück.
    Krass. Echt krass!
    Im nächsten Augenblick wird mir klar, dass ich jetzt auch besser die Biege machen sollte. Der Anführer sieht extrem angekotzt aus und seine Kumpels nicht weniger.
    »Okay«, erkläre ich möglichst lässig und schwinge mich auf den Sattel. »Da das jetzt geklärt ist … Schönen Tag noch.«
    »Nein!« Der Fäusteschwinger ist mit drei Schritten bei mir und presst mir seine Hand wie einen Schraubstock auf die Schulter. »Du bleibst!«
    Wenn jemand dich fertigmachen will und du weißt, dass du chancenlos bist, dann schau ihm fest in die Augen. Das ist die beste Waffe. Das habe ich von Klaus gelernt. Darum mache ich jetzt genau das und starre einen Typen nach dem anderen an. Der Anführer hält meinem Blick stand. Seine beiden Kumpels schauen unsicher zur Seite. Sie sind Feiglinge. Also habe ich es nur mit einem ernst zu nehmenden Gegner zu tun. Das ist zu schaffen.
    Die Hand auf meiner Schulter drückt fester zu. Die Finger bohren sich erbarmungslos in mein Fleisch. Der Schmerz ist fies. Tut echt weh. Doch bevor ich zum Gegenschlag ausholen kann, platzt ein Mann dazwischen. Er trägt eine weiße Schürze, die sich bedrohlich über seinen gigantischen Bauch spannt.
    »Was ist hier los?«
    In seinem Windschatten erkenne ich den Lockenkopf und atme erleichtert auf. Er hat Hilfe geholt. Der Statur und dem Gesichtsausdruck des Mannes nach zu urteilen, nicht gerade die schlechteste, die man in dieser trostlosen Gegend bekommen kann.
    »Guten Tag, Herr Koller«, sagt der Anführer superfreundlich, während seine Hand hastig von meiner Schulter rutscht. »Nichts ist hier los. Darum wollten wir auch gerade gehen …«
    Wie auf Kommando suchen seine Schoßhündchen das Weite. Er will es ihnen gleichtun. Doch Herr Koller hält ihn mit einem eisigen »Hiergeblieben!« zurück.
    »So, Torben, jetzt sag mal, wer von den beiden hat dich geärgert?«
    Torben, so heißt der Lockenkopf wohl mit richtigem Namen, deutet mit dem Zeigefinger auf den Fäusteschwinger. »Hendrik. Wie immer!«
    Hendrik zuckt zusammen, als ob er einen Schlag in den Nacken verpasst bekommen hätte, und jammert mit völlig veränderter Stimme los: »Hallo? Das stimmt doch gar nicht. Der da«, er zeigt direkt auf mich, »war es. Wir sind Torben nur zu Hilfe gekommen.«
    Ich will mich schon aufregen, aber Torben ist schneller.
    »Du-du lügst«, quiekt er. »Der-der wollte mir nur helfen und …«
    Herr Koller fällt ihm brummend ins Wort und klopft ihm beruhigend auf den Rücken.
    »Lass mal gut sein, Torben. Ich kläre das schon.«
    Anschließend nimmt er sich diesen Hendrik ordentlich zur Brust, sodass der eingeschüchtert vor sich hin starrt. Nichts mehr übrig vom tollwütigen Großmaul.
    »So, du Früchtchen, bevor du jetzt zusiehst, dass du dich verkrümelst, noch ein abschließendes Wort: Erwische ich dich oder einen deiner Kameraden noch ein einziges Mal dabei, dass ihr Torben ärgert oder ihn auch nur schief von der Seite anguckt, gibt es ein Donnerwetter, wie ihr es noch nie erlebt habt. Verlass dich
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