Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Titel: Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer
Autoren: Ma2
Vom Netzwerk:
sollen, dass man einen Tobsüchtigen nicht provoziert.
    Über den Lärm des herabprasselnden Schutts hinweg hörte ich, wie er mich erneut anbrüllte: »Bist du schon tot, Arschloch?«
    »Ich will dich ja nicht enttäuschen, Lachnummer, aber dein Schuss ging leider daneben.«
    Ich konnte einfach nicht anders. Im Vergleich zu uns übrigen Dämonen waren die Tobsüchtigen ausgesprochen dämlich.
    »Verführer!« Die Stimme des Mannes klang wie das wütende Brummen eines Büffels mit Verstopfung. »Ich werde dich in tausend Stücke reißen!«
    »Manche Kreaturen haben eine große Klappe und nichts dahinter.« Ich ließ den Arm vorschnellen und jagte eine Ladung Magie in Richtung Decke. Das Kabel der Lampe riss, und sie knallte zu Boden. Ich hörte, wie der Mann aus dem Weg sprang und auf der anderen Seite des Zimmers schwer zu Boden fiel. Während er sich aufrappelte, schöpfte ich neue Energie und überdachte meine Möglichkeiten. Ich hatte drei Optionen.
    Option eins: Ich konnte den besessenen Menschen töten.
    Kam nicht infrage. Der Papierkram, der mich bei fahrlässiger Tötung eines Menschen erwartete, würde meinen Sextrieb für die nächsten zehn Jahre auf Eis legen.
    Option zwei: Ich konnte fliehen.
    Ha, schön wär’s.
    Option drei: Ich konnte den Dämonen austreiben und den Menschen leben lassen.
    Ding, ding, ding – und der Gewinner ist: Austreibung ohne Tötung. Ihn direkt mit meiner Magie anzugreifen schied also schon mal aus. Was wiederum bedeutete, dass ich seine persönliche Schwäche herausfinden musste, um so den Exorzismus in Gang zu setzen.
    Mir wurde bewusst, dass ein Priester nicht nur als kleine Zwischenmahlzeit dienlich sein konnte. Man lernt eben nie aus.
    Ich hörte schwere Schritte, begleitet von keuchendem Atem. Manchen Menschen war mit subtilen Andeutungen eben nicht gedient. Ich krabbelte ans Ende des Bettes und riss an dem Fußteil, bis ich das komplette Holzbrett in Händen hielt. Mit einem Schrei, der dem einer Banshee Konkurrenz gemacht hätte, sprang ich auf und schleuderte ihm meine improvisierte Waffe entgegen.
    Und … Volltreffer! Mit einem beeindruckenden Knacken zersplitterte das Brett an seiner Brust. Er stolperte drei Schritte zurück und starrte die Splitter in seiner Brust mit einem dämlichen Blinzeln an. Dann knurrte er eine Beleidigung bezüglich meiner Abstammung und jagte mir eine weitere Ladung Magie entgegen. Ich warf mich auf den Teppich, während erneut eine Ladung Putz auf mich herabrieselte.
    Holz schied also schon mal aus. Was sonst kam infrage? Ich hatte kein Eisen zur Hand …
    Er schrie: »Komm raus und kämpfe wie ein Mann!«
    »Ich bin kein Mann.« Ich tastete blind um mich und fand den Eiskübel, der schwer war von Trauben und schmelzendem Eis. Der Rand und die Griffe, die das schwarz lackierte Holz zierten, glänzten silbrig. Perfekt, Silber mochte funktionieren. Komm ruhig näher, Lachnummer. Nimm mich in die Arme.
    »Kämpf mit mir!« Zwei Stimmen sprachen aus diesem Befehl – die Wut des Menschen und der Zorn des Dämons. Ich schnappte mir den Eiskühler, bereit für den großen Showdown. »Findest du nicht, zwei gegen einen ist ein bisschen unfair?«
    »Kämpf mit mir! «
    Komm doch her und zwing mich dazu.
    Er brüllte mir seinen unheiligen Zorn entgegen, und ich hörte, wie er auf mich zustampfte. Der Angriff der schweren Brigade. Ich sprang auf und schleuderte ihm den Eiskübel entgegen. Das Geschoss traf den wutentbrannten Menschen mitten ins Gesicht. Der silberne Griff berührte ihn etwa eine Sekunde, bevor sich das Eiswasser und die gekühlten Früchte über seine Haut ergossen … Sein Gesicht fing auf der Stelle an zu qualmen und Blasen zu werfen. Er brüllte vor Wut oder vor Schmerz und schlug sich wie wild ins Gesicht.
    Volltreffer.
    Ich nutzte die Gelegenheit, um mir den Hosenstall zuzumachen. Dann kletterte ich über die Trümmer hinweg, die beinahe kunstvoll arrangiert über das zerstörte Schlafzimmer verteilt waren, und näherte mich dem verwundeten Dämon. Unter meinen Füßen funkelte eine Collage aus zersplittertem Glas und rauchenden Bruchstücken von Putz und Sperrholz. Die Liebe war wirklich ein Schlachtfeld.
    Der Mann wand sich am Boden und hielt sein qualmendes Gesicht mit den Händen bedeckt, während er schmerzverzerrte Laute ausstieß. Interessant. Der silberne Griff war längst nicht mehr in seiner Nähe, und dennoch reagierte er derart heftig … Aha. Ich lächelte, während ich mir ein paar Eiswürfel schnappte. Eine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher