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Sueße Verfuehrung im Pazifik

Sueße Verfuehrung im Pazifik

Titel: Sueße Verfuehrung im Pazifik
Autoren: Carol Marinelli
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rasch ihre Sachen holte und dann zum Flughafen weiterfuhr.
    Nun war es allein ihr Baby. Zarios würde vor Gericht um seine Anerkennung als Vater kämpfen müssen, darum, dem Kind seinen Namen geben zu dürfen.

14. KAPITEL
    Außer sich vor Wut empfing Rocco seinen Sohn und verlangte zu wissen, wo er gewesen sei. Zarios war an diesem Montagmorgen zwar pünktlich, aber in völlig unangemessener Aufmachung und nach Cognac riechend zur Vorstandssitzung erschienen. „Wo hast du dich herumgetrieben?“, schrie er auf Italienisch.
    „Ich habe die Früchte meiner Arbeit genossen. Wer so hart arbeitet wie ich, darf auch mal ein bisschen Spaß haben“, antwortete er.
    „In der Zeitung steht, dass eure Verlobung geplatzt ist.“
    „Du glaubst der Presse?“ Er zuckte die Schultern.
    „Du hattest versprochen, dich zusammenzureißen“, fuhr Rocco ihn an. „Für ein paar Monate wenigstens wolltest du dich mäßigen. Stattdessen blamierst du mich öffentlich. In einer Minute bist du verlobt, in der nächsten ist es schon wieder aus. Und was ist mit Emma?“
    „Du hast mich doch vor ihr gewarnt.“ Zarios war um keine Antwort verlegen.
    Doch Rocco ließ sich nicht einschüchtern. Auch wenn er vor Wut nach Worten rang. „Weil ich wusste, was du mit ihr anstellen würdest. Und heute, da es um das Unternehmen geht, dem ich mein ganzes Leben gewidmet habe, tauchst du so hier auf – ubriaco !“
    „Ich bin nicht betrunken“, unterbrach Zarios ihn. „Ich wünschte, ich wäre es. Dann würde es mir leichter fallen, diesen Dummköpfen gegenüberzutreten. So muss ich verkatert mit ihnen verhandeln. Dabei wäre das deine Aufgabe. Du solltest sie daran erinnern, dass du die Firma aufgebaut hast. Schließlich ist sie dein Lebenswerk, das dir immer wichtiger als dein Kind war. Und jetzt lässt du einfach den Vorstand über dich bestimmen.“
    „Ich werde nicht mehr lange hier sein. Ich versuche, sie dazu zu bringen, dass sie dich als Chef akzeptieren.“
    „Dann verhalte dich auch wie ein Chef! Gehen wir in den Sitzungsraum und stellen sie vor die Wahl. Und ich werde ihnen dasselbe sagen, was ich jetzt zu dir sage: Es ist mir egal, was die Leute über mich erzählen. Ich werde niemandem nach dem Mund reden.“
    Die Jalousien im Besprechungsraum waren nicht hochgezogen worden. Unrasiert, das Hemd zerknittert, als hätte er darin geschlafen, und mit Ringen unter den Augen trat Zarios den Vorständen gegenüber und bedachte sie mit einem finsteren Lächeln.
    „Mein Vater hat dieses Unternehmen vor vierzig Jahren hier in Melbourne gegründet. Heute sind wir in vielen Ländern aktiv. Wir sind Weltmarktführer. Und nun, da mein Vater in den Ruhestand treten will, werfen Sie die Frage auf, ob diese Firma weiterhin den Namen D’Amilo tragen soll. Sie stellen den Führungsanspruch der Familie infrage, der Sie Ihren Wohlstand verdanken. Da gibt es nichts infrage zu stellen.“
    Zarios zog die Jalousien hoch, ließ das Sonnenlicht einfluten, und trotz seines desolaten Zustands war er der Würdevollste unter den Anwesenden.
    „Während Sie die enormen Gewinne des letzten Jahres dafür verwendeten, in Ihre Altersvorsorge zu investieren oder sich eine Villa am Strand zu kaufen, habe auch ich für meine Zukunft vorgesorgt.“ Er deutete auf die Karte an der Wand. „Von jedem Sitzungssaal einer D’Amilo-Niederlassung weltweit hat man einen fantastischen Blick, denn ich habe uns nur Büroflächen in den besten Lagen gesichert. Und ich sage Ihnen eines: Den Namen D’Amilo nehme ich mit, wenn ich noch einmal von vorne anfange. Glauben Sie mir, ich werde Erfolg haben, denn dafür steht mein Name.“ Er sah jedem der Anwesenden in die Augen. „Entweder Sie stehen zu hundert Prozent hinter mir, oder Sie können mir von diesem Fenster aus nachwinken.“
    Er wartete ihre Antwort nicht ab, sondern verließ den Sitzungssaal, um in sein eigenes Büro zu gehen. Dort sagte er seiner Assistentin, dass er unter keinen Umständen gestört werden wollte. Er schaltete das Licht aus, legte sich auf das Ledersofa und versuchte, seine Gedanken ebenfalls auszuschalten. Es ging nicht. Sobald er die Augen schloss, sah er Emmas Gesicht vor sich. Der einzige Trost war, dass sie zumindest in seinen Träumen lächelte.
    „Sie stehen geschlossen hinter dir.“
    „Ich habe nicht daran gezweifelt.“ Zarios hatte sich rasiert und umgezogen. Sein Haar glänzte. Er war wieder auf der Höhe.
    „Du hattest recht.“ Es kam selten vor, dass Rocco seinen Sohn lobte.
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