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Sueße Verfuehrung im Pazifik

Sueße Verfuehrung im Pazifik

Titel: Sueße Verfuehrung im Pazifik
Autoren: Carol Marinelli
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Mutter!“
    „Mutter?“ Er spuckte das Wort förmlich aus. „ Puttana würde ich sie nennen. Jetzt lässt sie sich auf einmal hier blicken. Erst als mein Vater ernsthaft krank ist, fällt ihr ein, wie sehr sie ihn liebt. Plötzlich weiß sie, dass sie einen Fehler gemacht hat. Aber sie kommt dreißig Jahre zu spät.“
    „Zu spät für wen? Für deinen Vater ist es nicht zu spät. Er hat nie aufgehört, sie zu lieben.“
    „Dann ist er ein Dummkopf!“, fuhr er sie an. „Sie ist schließlich nur hinter seinem Geld her. Ihr seid doch alle gleich, ihr Frauen!“ Mit einem Mal war es still zwischen ihnen. Die Worte standen im Raum. Das Gift war versprüht. Und sie hatte es abbekommen. Wusste nun, wie die Zukunft an seiner Seite aussehen würde. Nach jeder Entschuldigung würde es wieder zur Konfrontation kommen.
    „Ich zahle dir dein Geld zurück.“ Sie würde die Summe auftreiben. Lieber würde sie Jake verlieren, als Zarios etwas schuldig zu bleiben. „Am Montag bekommst du es bis auf den letzten Cent zurück.“
    „Vergiss es.“ Mit glühenden Augen blickte er sie an, als er seinen letzten Pfeil abschoss. „Wir haben ausgemacht, dass du mir nichts schuldest, wenn ich dich betrüge.“ Er traf sie mitten ins Herz. Es folgten Schmerz, Demütigung, alles, was sie schon einmal verspürt hatte. Und sie hasste sich dafür, dass sie es so weit hatte kommen lassen.
    „Du Mistkerl!“
    „Das wissen wir ja bereits.“ Seine Lippen verzogen sich zu einem dünnen Lächeln. „Das war’s dann. Mach’s gut.“
    „Einfach so.“ Sie konnte es nicht fassen. Nach allem, was in der letzten Nacht geschehen war, schickte er sie weg. Gestern noch hatte er sie auf Händen getragen, jetzt sollte das alles nichts mehr zu bedeuten haben. „Zarios, was ist mit deinem Vater, dem Vorstand …?“
    „Die sind mir völlig egal“, brüllte er. „Sollen sie denken, was sie wollen. Ich war es, der sie reich gemacht hat. Durch mich haben sie sich eine goldene Nase verdient. Wenn sie glauben, ohne mich besser dran zu sein, dann sollen sie es versuchen.“
    „Dir sind alle egal.“ Sie schnappte sich ihre Handtasche, wollte nur noch weg. „Du suchst immer nur nach dem Schlechten in jedem Menschen.“
    „Wo ist denn das Gute?“, unterbrach er sie. „Sag’s mir! Wo ist das Gute?“
    „Ich habe dich geliebt!“ Die Worte, die sie ihm hatte zuflüstern wollen, schrie sie nun heraus. „Ich habe dich vom ersten Augenblick an geliebt. Aber jetzt hast du es endgültig geschafft, dass ich mich dafür schäme.“
    Ja, sie schämte sich dafür, dass sie es noch einmal mit ihm hatte versuchen wollen. Sie war eine Närrin. Aber auch Närrinnen hatten Gefühle, glaubten an den Himmel auf Erden. Und letzte Nacht hatte sie den Himmel auf Erden erlebt.
    Und sie hätte alles getan, um diesen Zustand festzuhalten.
    „Ich bin schwanger.“ Sie zitterte nun. Hoffte, betete, dass er innehalten würde, wenn er ihre Worte vernahm. Zumindest für eine Weile, damit sie endlich vernünftig miteinander reden konnten. Vergebens. Er ließ nichts an sich heran.
    Zarios glaubte, das Drama mit Miranda erneut zu durchleben. Es fühlte sich an, als bekäme er einen tödlichen Hieb versetzt. Seit Wochen war er darauf vorbereitet gewesen. An diesem Tag hatte er nicht mehr damit gerechnet. Ihr letzter verzweifelter Versuch, die Situation zu retten, verursachte ihm Übelkeit. Er konnte sie nicht einmal mehr ansehen, geschweige denn mit ihr reden.
    „Na und?“
    Eine grausamere Erwiderung gab es nicht. Und Emma hasste ihn dafür. Doch es gelang ihr, scheinbar gefasst zu reagieren. „Ich wollte nur, dass du Bescheid weißt.“
    „Lass es deinen Anwalt schriftlich übermitteln.“ Er zuckte die Schultern.
    „Ist das alles?“
    „Schick mir die Rechnung“, fügte er höhnisch hinzu. „Und jetzt verschwinde! Mir wird von deinem Anblick schlecht.“
    Er besaß noch die Frechheit, ihr seinen Chauffeur anzubieten. Blass, mit plötzlicher Übelkeit kämpfend, lehnte sie ab, ohne ihn anzusehen. Sie fühlte sich wie betäubt, unfähig, auf seine unverfrorenen Worte einzugehen.
    „Nicht nötig.“
    Sie musste wie eine Verrückte ausgesehen haben, als sie in seinen Kleidern, barfuß und offenbar Selbstgespräche führend, das Haus verließ. Aber sie sprach nicht mit sich selbst. Sie redete mit ihrem Kind.
    „Es wird alles gut, Kleines. Wir schaffen das.“
    Sie winkte ein Taxi heran und ließ sich zum Hotel fahren. Dort bat sie den Fahrer zu warten, während sie
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