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Sueße Verfuehrung im Pazifik

Sueße Verfuehrung im Pazifik

Titel: Sueße Verfuehrung im Pazifik
Autoren: Carol Marinelli
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bereits Niederlassungen in ganz Europa und Australien und stand im Begriff, weitere Filialen in Asien und den USA aufzubauen. Nun, da Rocco sich aus dem Geschäftsleben zurückziehen wollte, ging man allgemein davon aus, dass Zarios auch offiziell die Firmenleitung übernehmen würde.
    Wenn nur sein Privatleben nicht so ausschweifend wäre!
    „Er hat seine letzte Ermahnung erhalten.“ Obwohl sie nur zu zweit waren, senkte Lydia ihre Stimme zu einem Flüstern. „Dein Vater hat mir erzählt, dass der Vorstand Zarios’ Eskapaden nicht mehr länger tolerieren will. Sie wollen verhindern, dass er zum Mehrheitsaktionär wird.“
    „Diese Entscheidung liegt doch sicher bei Rocco?“ Emma sah ihre Mutter fragend an.
    „Rocco hat ebenfalls die Geduld mit ihm verloren. Er hat alles für den Jungen getan. Und was ist der Dank? Wenn sich alle Vorstandsmitglieder gegen ihn stellen …“, ihre Stimme wurde nun noch leiser, „… und es sieht ganz danach aus, dann …“ Sie warf Emma einen bedeutungsvollen Blick zu. „Jedenfalls hat er schlechte Karten, wenn sich die Gerüchte bestätigen, dass er mit Miranda Schluss gemacht hat. Eine stabile Beziehung, darauf hatten alle gehofft.“
    „Sie waren doch erst vier Monate zusammen!“
    „Das ist lang – in Hundejahren.“
    Emma brach in hilfloses Kichern aus.
    Ihre Eltern brachten sie manchmal zur Weißglut. Besonders wenn sie ihren Bruder Jake ihr ganz unverhohlen vorzogen. Oder ihren Beruf als Künstlerin abtaten, so als würde sie keiner richtigen Arbeit nachgehen. Doch in Momenten wie diesem, wenn sie unbekümmert mit ihrer Mutter lachte, gestand sie sich ein, dass sie ihre Eltern über alles liebte.
    Während sie so in ihr Handtuch gewickelt dasaß und sich über den Scherz ihrer Mutter amüsierte, die sich selbst vor Lachen ausschüttete, wurde ihr die Kostbarkeit dieses Augenblicks bewusst.
    Langsam senkte sich die Abendsonne über die Bucht und tauchte das Wohnzimmer in goldenes Licht. Wie sie diesen Ausblick liebte! Das Grundstück der Hayes reichte bis zu den Klippen. Sie war hier aufgewachsen, kannte jeden Strauch und jeden Stein, die Höhlen in den Felsen, in denen sie als Kind so gern gespielt hatte. Sie wusste, wo der versteckte schmale Pfad abzweigte, der durch die Klippen hinab zum Strand führte. Und heute war die Luft so klar, dass man über das tiefblaue glitzernde Meer hinweg bis nach Melbourne schauen konnte.
    Sie ahnte, dass sie später noch oft an diesen wunderbaren und perfekten Sommerabend zurückdenken würde.
    „Komm, wir müssen uns beeilen!“ Lydia wischte sich die Lachtränen aus den Augen und trieb ihre Tochter an. „Wo sollen wir ihn nur unterbringen?“
    „Er bleibt über Nacht?“ Emmas Augen weiteten sich bei dem Gedanken.
    „Aber ja doch!“ Lydias inzwischen überstrapazierte Nerven drohten sie nun im Stich zu lassen. „Rocco hatten wir als Übernachtungsgast eingeplant, aber Zarios … Wir werden ihm dein Zimmer geben müssen.“
    „Auf gar keinen Fall!“
    „Wir können ihn kaum auf dem Sofa im Arbeitszimmer schlafen lassen. Jake schläft in seinem früheren Zimmer, Rocco ist im Gästezimmer untergebracht. Es bleibt nur dein Zimmer übrig. Und jetzt beeil dich, du musst dich noch anziehen.“ Lydia war nicht bereit, diese Frage weiter zu diskutieren. „Meine Freundinnen werden vor Neid erblassen. Kannst du dir Cindys Gesicht vorstellen, wenn sie es erfährt? Du hast dir doch hoffentlich etwas Hübsches zum Anziehen gekauft?“
    „Ein Hochzeitskleid vielleicht?“
    „Immerhin hat er sich von Miranda getrennt!“ Lydia ging nicht auf den ironischen Unterton in Emmas Stimme ein. Sie selbst war nicht über die Mitte der gesellschaftlichen Aufstiegsleiter hinausgekommen und entschlossen, ihre Kinder in Höhen zu sehen, die ihr verwehrt geblieben waren. „Der begehrteste Junggeselle Australiens kommt heute zum sechzigsten Geburtstag deines Vaters. Bist du denn gar nicht aufgeregt?“
    „Natürlich bin ich aufgeregt.“ Emma lächelte. „Weil es Dads Geburtstag ist.“
    „Dann mach dich jetzt fertig.“ Mit einer wedelnden Handbewegung wollte sie ihre Tochter fortschicken, doch dann rieb Lydia sich mit einem leisen Stöhnen die Schläfen. „Sie können jeden Augenblick hier sein.“
    „Mum, so beruhige dich doch.“
    „Und wenn die Gäste nun etwas Spektakuläres erwarten?“
    „Dann zaubern wir Zarios aus dem Hut“, sagte Emma schmunzelnd, doch ihre Mutter hatte keinen Sinn mehr für Scherze. „Unsere Gäste sind zu
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