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Sueße Verfuehrung im Pazifik

Sueße Verfuehrung im Pazifik

Titel: Sueße Verfuehrung im Pazifik
Autoren: Carol Marinelli
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„Ich bin stolz auf dich.“
    „Ich werde dem Unternehmen keinen Schaden zufügen“, meinte Zarios seltsam zurückhaltend. „Ich habe mir selbst des Öfteren geschadet, aber es wird sich nie auf die Firma auswirken.“
    „Deine Mutter kommt zu mir zurück“, sagte Rocco unvermittelt.
    Zarios wollte seinem Vater mitteilen, was er davon hielt, doch der kam ihm zuvor.
    „Ich habe dreißig Jahre länger gebraucht als du, um festzustellen, dass es mir egal ist, was andere von mir halten. Auch ich werde niemandem mehr nach dem Mund reden. Ich liebe deine Mutter. Die Hälfte meines Lebens hatte ich Sehnsucht nach ihr.“
    „Siehst du denn nicht, dass sie nur kommt, weil du krank bist? Weil sie es auf das Geld abgesehen hat?“
    „Vielleicht.“ Rocco zuckte die Schultern auf die gleiche burschikose Art wie sein Sohn. „Aber ist es wirklich besser, einsam und allein mit intaktem Stolz zu sterben als verwöhnt und umsorgt und in dem Glauben, dass es so etwas wie Liebe gibt?“
    „Und wenn sie dich nur benutzt, Pa?“ Dem Anschein nach sprachen sie noch über seine Mutter, doch Zarios’ Gedanken waren zu Emma gewandert, und sein Vater ahnte, dass er jetzt seinen Rat suchte. „Wenn du weißt, dass sie dir Probleme machen wird? Wenn du es ganz genau weißt?“
    „Dann musst du dich fragen, ob die Vorteile schwerer als die Nachteile wiegen.“
    Oh, und wie sie das taten. Wenn er die Augen schloss, konnte er Emmas Duft riechen, ihr Lachen hören, und er wusste, dass er alles für eine Nacht an ihrer Seite geben würde.
    „Ein Mensch muss nicht perfekt sein, damit man ihn lieben kann“, sagte Rocco. „Emma ist der beste Beweis dafür.“
    „Emma?“ Überrumpelt blickte Zarios seinen Vater an.
    „Du bist der Dummkopf“, erwiderte Rocco lächelnd. „Wann kapierst du endlich, dass sie dich liebt?“
    Er musste mit ihr reden.
    Den Kopf in die Hände gestützt, saß Zarios an seinem Schreibtisch und überlegte, wie er es anstellen sollte. Er wollte ihr vertrauen, ihr vergeben, sie um Verzeihung bitten.
    Das Geld war ihm egal. Er wollte ihr bei ihren Problemen helfen. Denn was sie miteinander erlebt hatten, so kurz es auch gewesen sein mochte, war einzigartig.
    „Zarios!“ Breit lächelnd klopfte Jake an die offen stehende Tür. „Hast du Beth oder Emma gesehen? Wir wollten uns vor der Unterzeichnung der Papiere kurz in der Kaffeebar gegenüber treffen.“
    „Sie sind noch nicht hier.“ Er riss sich aus seinen Gedanken und rang sich ein Lächeln ab. Dann sah er auf die Uhr. Es war noch früh.
    „Ich kann Beth nicht erreichen. Aber vielleicht gibt es auch nur Probleme mit dem Babysitter.“
    „Vielleicht.“ Gespräche über Babysitter waren Neuland für Zarios. „Jake, kann ich dich kurz sprechen? Als wir gestern wegen Emma telefonierten …“
    „Ehrlich gesagt, habe ich mich nicht besonders wohl dabei gefühlt, dir von Emmas Problem zu erzählen.“ Jake verzog kurz das Gesicht. „Andererseits hast du so gut wie zur Familie gehört.“ Er lächelte entschuldigend. „Aber das hat sich inzwischen ja geändert.“
    „Aber ich will immer noch das Beste für deine Schwester.“
    „Wirklich?“ Jake blickte ihn ungläubig an. „Ich denke, du solltest froh sein, mit der ganzen Sache nichts mehr zu tun zu haben.“ Dann wandte er sich zum Gehen.
    Plötzlich beschlich Zarios ein ungutes Gefühl. Emma hatte behauptet, Jake sei derjenige mit den Problemen. Und ich habe es für das typische Ablenkungsmanöver einer Kranken gehalten, dachte er.
    Jake mit dem strahlenden Lächeln und den auf Hochglanz polierten Schuhen. Jake mit dem schicken Flitzer, der das flotte Leben der Erfolgreichen führte.
    Jake mit der depressiven Ehefrau und den nicht kontrollierbaren Zwillingen.
    Verdammt!
    Seine Gedanken überschlugen sich. Er wählte ihre Nummer, hinterließ lange Nachrichten auf ihrer Mailbox, rief sich dabei jedes Gespräch mit Emma in Erinnerung. Versuchte, Klarheit zu gewinnen, die Fakten zu sortieren.
    Dann rannte er aus seinem Büro und sah gerade noch, wie sich die Tür zum Sitzungsraum schloss. Wie er es inzwischen bereute, sich aus der Erbschaftsangelegenheit zurückgezogen zu haben! Er wollte auf der anderen Seite der Tür sein, neben Emma sitzen, ihr beistehen.
    Emma lief unruhig in ihrem Zimmer auf und ab. Schon wieder klingelte ihr Handy, sie blieb stehen und starrte auf das Display. Jake hatte ihr bereits mehrere panische Nachrichten geschickt, wollte wissen, wo sie steckte, und nun wurde sie auch noch
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