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Sueße Verfuehrung im Pazifik

Sueße Verfuehrung im Pazifik

Titel: Sueße Verfuehrung im Pazifik
Autoren: Carol Marinelli
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machen. Jetzt wären sie stolz.“ Sie schluckte. „Nicht weil du reich bist … Ich weiß, was ich über meine Mutter und ihre Verkuppelungspläne gesagt habe …“
    „Sie haben sich gewünscht, dass es dir gut geht und du versorgt bist. Und das bist du jetzt.“
    „Aber sie wissen es nicht. Sie wissen nichts von dem Baby.“
    „Glaubst du etwa, das war Zufall?“ Er strich ihr über den Bauch. „Siehst du denn nicht, dass es ihr Geschenk ist? Ihre Art, dich wissen zu lassen, dass alles gut ist. Natürlich wissen sie es.“
    Sie wollte es so gern glauben.
    „Komm mit.“ Er half ihr beim Aufstehen. Auf wackeligen Beinen folgte sie ihm ins Schlafzimmer ihrer Eltern. „Schau!“
    Seit dem Tod ihrer Eltern war sie nicht mehr in dem Raum gewesen. Aber dort, neben der Balkontür, hing ihr Bild, das Geschenk für ihren Vater.
    „Sie haben es aufgehängt?“, fragte sie ungläubig.
    „Aber sicher“, log er und hoffte, sie würde nicht bemerken, dass der Stiel des Hammers unter dem Bett hervorsah. Sonst musste er sich eine Erklärung einfallen lassen.
    Es handelt sich um eine gute Lüge, eine weiße Lüge, sagte er sich. Alles war erlaubt, wenn es sie glücklich machte und ihr inneren Frieden schenkte.
    „Sieh genau hin!“
    Und sie tat es.
    Sie betrachtete das einzige ihrer Bilder, bei dem sie den Personen Gesichter gemalt hatte. Ihre Mum und ihr Dad, wie sie Hand in Hand lächelnd am Strand spazieren gingen. Ein lachendes Paar mit einem kleinen Mädchen und einem kleinen Jungen, die vorausliefen. Beim Malen hatte sie an Beth, Jake und die Zwillinge gedacht.
    Sie betrachtete die Figuren, die sie geschaffen hatte, und glaubte, der Schmerz müsse sie zerreißen. „Nichts ist mehr wie damals. Sogar Beth und Jake sind nicht mehr zusammen.“
    „Das habe ich auch gedacht. Aber Beth hat mich ein paarmal angerufen und sich nach ihm erkundigt. In welche Klinik er geht, welche Art von Behandlung geplant ist.“
    „Es war alles zu viel. Sie kann ihm nicht vergeben.“
    „Ich war auch bereit, dir zu vergeben“, erinnerte Zarios sie sanft. „Ich hatte festgestellt, dass es mir leichter fallen würde, dir zu verzeihen, als dich zu verlieren. Auch wenn sich dann herausstellte, dass es gar nichts zu verzeihen gab. Aber jetzt schau noch einmal genauer hin.“
    Aufmerksam betrachtete sie das Bild – die Surfer, eine joggende Frau, ein Hund, der im Meer schwamm. Manchmal erkannte sie ihre eigenen Arbeiten kaum. So als würde sie beim Malen in eine andere Welt abtauchen.
    „Sieh!“ Er deutete auf ein weiteres Paar. Eine lächelnde blonde Frau und ein dunkelhaariger großer Mann, der mit einem kleinen Mädchen auf den Schultern neben ihr herging. Die dunklen Locken des Kindes wippten. „Das sind wir.“
    „Das ist nur irgendein Paar“, widersprach sie, doch er war nicht davon abzubringen.
    Sanft drückte er sie auf das Bett ihrer Eltern und nahm sie in die Arme, während sie auf das Bild starrte. Sie konnte sich nicht erinnern, was beim Malen in ihr vorgegangen war. Handelte es sich um eine Wunschvorstellung oder eine Ahnung von der Zukunft? Es spielte keine Rolle. Allein der Anblick war tröstlich.
    „Das sind wir, Emma.“ Er streichelte ihr liebevoll über den Bauch. Die Wärme seiner Hand vertrieb den letzten Rest von Schmerz, und sie wünschte dem Baby, dass es sicher und geborgen blieb, bis es bereit für die Welt war. „Das ist unsere Familie.“

EPILOG
    „Sind die Zwillinge so weit …?“ Jake verstummte, als er ins Wohnzimmer trat und sah, dass seine Frau Besuch hatte.
    „Hallo, Emma.“ Er schenkte seiner Schwester ein unsicheres Lächeln, das sie erwiderte, und nickte seinem Schwager zu, der ebenfalls den Kopf neigte. „Herzlichen Glückwunsch.“
    „Danke“, antwortete Zarios. „Beth hat uns gerade dein Geschenk und die Karte gegeben. Wir wissen es zu schätzen.“
    „Gern geschehen.“
    „Möchtest du etwas trinken, Jake?“, fragte Beth, doch er lehnte dankend ab.
    Es fühlt sich gut und richtig an, dass wir uns an Mums und Dads erstem Todestag hier in ihrem Haus treffen, dachte Emma. Es war, als würden Eric und Lydia für ihre Familie sorgen, auch wenn sie nicht mehr anwesend waren. Hier in der Villa auf den Klippen hatten Beth und die Kinder ein Heim gefunden, nachdem ihr Leben aus den Fugen geraten war.
    „Es tut gut, euch zu sehen.“ Jakes Lächeln wirkte noch etwas steif. „Und noch einmal, herzlichen Glückwunsch.“
    Die Spannung legte sich etwas, als die Zwillinge hereingestürmt
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