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Die Grauen Herrscher

Die Grauen Herrscher

Titel: Die Grauen Herrscher
Autoren: Edward E. Smith
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Prolog
    Als vor etwa zwei Milliarden Jahren die Erste und die Zweite Galaxis aufeinandertrafen und im Zuge ihres gegenseitigen Durchdringens unzählige Planeten zu entstehen begannen, konnten die Arisier und die Eddorier bereits auf eine millionenjährige Geschichte zurückblicken. Beide Rassen waren in ihrer Entwicklung längst über das Stadium hinaus, in dem sie noch auf Planeten als Lebensträger angewiesen waren, und beide hatten sie sich auf ihre Art und Weise in eine führende Rolle erhoben; die Arisier einzig und allein durch die Kraft des Geistes, die Eddorier dagegen durch den zusätzlichen Einsatz einer hochentwickelten Technik. Die Arisier entstammten unserem Raum-Zeit-Kontinuum und nahmen ihren Anfang auf einem Planeten, der unserer Erde sehr ähnlich gewesen sein muß, denn überall in unserem Raum verbreiteten sich die arisischen Lebenssporen und ließen auf allen erdähnlichen Planeten der Galaxis Rassen oder Wesen entstehen, die mehr oder weniger der damaligen Gestalt der Arisier entsprachen. Der Homo sapiens ist natürlich nur auf der Erde zu finden, und nur wenige Rassen sind überhaupt der Gruppe des Genus Homo zuzuordnen – doch überall in der Galaxis, auf Millionen von Planeten, entwickelten sich Lebewesen, die direkt oder indirekt der großen Gruppe der Menschenwesen angehören.
    Dagegen muß man die Eddorier als Eindringlinge bezeichnen, denn sie kamen aus einem andersgearteten, unbekannten Raum zu uns. Äonenlang hatten sie die Leere des Makrokosmos durchstreift, waren mit ihren Planeten von einem Kontinuum zum nächsten gereist und hatten schließlich gefunden, was sie suchten – einen Raum und eine Zeit, die genügend Planeten hatte – Planeten, die bald intelligentes Leben tragen würden und das eddorische Machtstreben zu befriedigen versprachen. Und so blieben die Eddorier in unserer Raum-Zeit, um sich hier zu entfalten.
    Die Weisen von Arisia, zu denen die fähigsten Denker der Rasse gehörten, beschäftigten sich bereits seit vielen Zeitzyklen mit den Eddoriern und waren auf sie vorbereitet. Aus ihrer gemeinsamen Vision über das Schicksal des Kosmos gingen die kommenden Ereignisse klar hervor. Demnach waren die Eddorier ebenso gegen jede Art von physikalischen Waffen gefeit wie die Arisier. Außerdem wurde deutlich, daß die Arisier ohne fremde Hilfe auch nicht mit geistigen Waffen gegen die Invasoren vorgehen konnten. Der Erste Herrscher von Eddore und sein Innerer Kreis konnten in ihrer abgeschirmten Zitadelle nur durch einen geistigen Impuls von einer derartigen Stärke vernichtet werden, daß sein Erzeuger – später in beiden Galaxien als Galaktische Patrouille bekannt – mehrere arisische Lebensspannen zur Vorbereitung brauchen würde.
    Und diese Vorbereitungen waren nicht einfach. Beispielsweise durften die Eddorier von Arisia und der Galaktischen Patrouille erst erfahren, wenn sie keine wirksamen Gegenmaßnahmen mehr ergreifen konnten. Darüber hinaus mußte die Wahrheit auch vor jedem anderen Lebewesen geheimgehalten werden, das nicht mindestens die dritte Intelligenzstufe erreicht hatte, auch – oder besonders? – wenn es der Patrouille angehörte, denn dieses Wissen hätte einen Minderwertigkeitskomplex zur Folge gehabt, aufgrund dessen die Patrouille in letzter Konsequenz nicht in der Lage gewesen wäre, ihre Aufgabe zu erfüllen.
    Trotzdem begannen die Arisier mit ihrer Arbeit. Auf den vier vielversprechendsten Planeten der Ersten Galaxis – auf unserer Erde, auf Velantia III, Rigel IV und Palain VII – wurden besondere genealogische Programme entwickelt, die darauf abzielten, in den sich entwickelnden Rassen besonders positive Faktoren zu fördern.
    Auf unserer Erde konzentrierten sich die Bemühungen der Arisier auf zwei Familien, von denen sich das Geschlecht der Kinnisons in ungebrochener männlicher Linie bis in die tiefste Vergangenheit zurückverfolgen läßt. Zahlreiche Zivilisationen entstanden und vergingen wieder – Zivilisationen, die von den Arisiern unmerklich positiv beeinflußt, von den Eddoriern jedoch unbarmherzig bekämpft und schließlich vernichtet wurden, wenn es sich herausstellte, daß sie für ihre Zwecke nicht geeignet waren. Seuchen und Kriege wüteten, Hungersnöte und Naturkatastrophen vernichteten ganze Planetenbevölkerungen, doch die direkte männliche Linie der Kinnisons erfuhr keine Unterbrechung.
    Das andere Geschlecht, aus dem das entscheidende weibliche Wesen des arisischen Programms hervorgehen sollte, hatte sowohl
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