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1578 - Hass der Verlorenen

1578 - Hass der Verlorenen

Titel: 1578 - Hass der Verlorenen
Autoren: Jason Dark
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Mit einer gelassenen Bewegung zog er sein Schwert.
    Es war eine besondere Waffe, denn ihre Klinge bestand aus Glas, auch wenn sie nicht unbedingt so aussah. Auf ihrer gesamten Länge zeigte sie dunklere Stellen, auch wieder helle, und wenn das Licht in einem bestimmten Winkel auf die Waffe fiel, blitzte sie auch auf.
    Nicht an diesem Ort. Hier gab es kein Licht. Es waren nur Schatten vorhanden. Der Himmel hatte seine Sonne verloren. Nicht mal ein kleiner Streifen war zu sehen, doch das machte Raniel nichts aus. Er war gekommen, um endlich ein Ende zu setzen.
    Dass die Feinde in der Überzahl waren, störte ihn nicht. Er war es gewohnt, gegen eine Übermacht zu kämpfen, und bisher hatte er noch keine Niederlage einstecken müssen.
    Er blieb gelassen und würde zum richtigen Zeitpunkt zuschlagen. Erhielt seine Waffe nicht mal kampfbereit. Die Spitze stach in den Boden, und er hatte seine Hände auf den Griff gelegt. Den Blick seiner dunklen und leicht glänzenden Augen hielt er gesenkt, denn er wollte sehen, wie sie sich ihm näherten.
    Zu steil war der Hang nicht. Dennoch würden sie es nicht schaffen, sich normal auf den Beinen zu halten. Zumindest auf den letzten Metern mussten sie sich mit ihren Händen abstützen.
    Noch war es nicht der Fall. Er hörte sie, denn sie waren nicht ruhig. Sie schrien sich mit heiseren Stimmen gegenseitig Befehle zu, sie trieben sich an, und dann sah Raniel, dass zwei von ihnen sich von der übrigen Gruppe gelöst hatten.
    Sie waren die Stärksten unter ihnen. Er hörte ihre knappen Schreie, mit denen sie sich gegenseitig anfeuerten. Sie wollten so schnell wie möglich bei ihm sein.
    Auf Raniels Lippen legte sich ein kaitos Lächeln.
    Die anderen kamen auch. Sie krabbelten den Hang hoch. Sie feuerten sich ebenfalls durch heisere Rufe an, und er wusste, dass auch sie Waffen trugen.
    Raniel trat zurück. Er bereitete sich auf den Kampf vor.
    Er hob sein Schwert an und schlug einige Male mit Zickzackbewegungen durch die Luft, sodass fauchende Geräusche entstanden, denen er nachlauschte.
    Er war mit sich zufrieden, und nicht die Spur eines Angstgefühls stieg in ihm hoch.
    Dann waren sie da. Geduckt legten sie auch die letzten Schritte zurück, um den Hang zu überwinden. Anschließend richteten sie sich auf und hoben ihren Waffen an.
    Es waren ebenfalls Schwerter. Lange dünne Klingen, messerscharf geschliffen. Waffen, die blitzschnell töten konnten. Genau das hatten sie auch mit Raniel vor.
    Er trat noch etwas weiter zurück. Sein leiser Ruf lockte sie in seine Nähe.
    Für einen Moment verharrten sie auf der Stelle. Dabei zischten sie sich etwas zu.
    Es war das Zeichen zum Angriff. Aus dem Stand hervor jagten sie auf Raniel zu. Sie schwangen ihre Waffen. Die Klingen blitzten, sie zerschnitten kreuz und quer die Luft, um den Gerechten zu irritieren, was Raniel jedoch kalt ließ.
    Genau im richtigen Moment startete er den Gegenangriff.
    Zwei gegen einen!
    Für den Mann, der halb Engel und halb Mensch war, kein Problem.
    Er führte seine Waffe mit der Kunst eines wahren Könners. Er schlug Finten, er drehte sich um seine eigene Achse. Sein Schwert war in ständiger Bewegung, und es leuchtete plötzlich auf, als hätte es ein Licht eingefangen, und dann gab es die ersten Treffer.
    Der Kopf eines Angreifers flog zurück. Aber er blieb auf den Schultern.
    Die Gestalt sackte zu Boden und blieb bewegungslos liegen.
    Ebenso verhielt es sich mit dem Zweiten, als der von Raniels Waffe erwischt wurde. Zuerst verlor er sein Schwert. Es war ihm aus der Hand geschlagen worden. Dann riss der Gerechte seine Waffe hoch und schlug sie in das Gesicht des Angreifers.
    Die Gestalt kippte zurück und blieb liegen.
    Der Gerechte lächelte kantig. Er hatte sich nicht mal großartig anstrengen müssen. Und so konnte er sich in aller Ruhe um die nächsten Angreifer kümmern.
    Die hatten nicht gesehen, was geschehen war. Sie waren noch voller Siegesgewissheit, als sie den Hang hinaufstiegen, was von keuchenden Lauten begleitet wurde.
    Gelassen wartete Raniel ab. Er ging dabei hin und her, um stets einen guten Überblick zu haben.
    Dann tauchten die Ersten auf. Sie hatten einen beschwerlichen Weg hinter sich, der sie schon ausgelaugt hatte, sodass sie sich erst sammeln und auf die neue Lage einstellen mussten.
    Raniel war schneller.
    Plötzlich kam er über sie. Ein Sturmwind hätte sie nicht schlimmer erwischen können. Mit einer nahezu artistischen Gewandtheit griff der Gerechte sie an, und er erlebte so gut
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