Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Suenden der Vergangenheit

Suenden der Vergangenheit

Titel: Suenden der Vergangenheit
Autoren: Christopher Golden
Vom Netzwerk:
auf. Der Stahl würde sie nicht töten, aber er benutzte die Klinge, um sie sich vom Leib zu halten, während er die andere mit dem Holzpflock in seiner Linken durchbohrte. Dann riss er das Bein hoch, verpasste der Aufgespießten einen Tritt, der sie zurückstolpern ließ, und schlug ihr mit dem Schwert den Kopf ab.
    Beide verwandelten sich binnen Sekunden in Staub.
    Buffy wehrte zwei Vampire ab, die aussahen, als wären sie zu Lebzeiten Junkies gewesen, ein Schicksal, das ihr immer noch besser erschien als deren jetziges Dasein.
    »Verdammt!«, fluchte Oz rechts von ihr. »Ich brauche Hilfe!«
    Das Weihwasser war ihm ausgegangen, und die Vampire drangen auf ihn ein. Oz warf die Big Squirt nach den dreien, die sich ihm näherten, aber sie lachten nur. Buffy wusste, dass sie ihm zu Hilfe eilen musste, aber es waren einfach zu viele Gegner.
    Plötzlich war Cordelia zur Stelle. Sie richtete den Taschenlampenstrahl auf die Vamps, die Buffy angriffen, und verschaffte ihr die Sekunden, die sie brauchte, um zwei von ihnen zu pfählen und dann loszurennen, um Oz zu helfen. Es war kein Zufall gewesen. Buffy konnte in Cordelias Augen erkennen, dass sie den Moment sorgfältig abgepasst hatte. Zum ersten Mal gab es keinen Grund, so zu tun, als wäre Cordelia etwas anderes als das, was sie war: ein nicht allzu liebenswertes, aber tapferes und gutherziges Mädchen. Sicher, sie hatte auch einen Pflock, aber Cordy benutzte hauptsächlich eine Waffe, die die Blutsauger nur abschreckte, um den anderen kostbare Momente zu verschaffen. Das erforderte Mut.
    Buffy rannte zu Oz. Sie pfählte einen Vampir von hinten, und als er sich in Staub verwandelte, drehte sie sich zu Cordelia um. Es bestand kein Grund zur Sorge. Angel war bei ihr und ließ sein Schwert kreisen.
    »Los, holt Jocelyn!«, rief einer der Vampire, und zwei andere zogen sich sofort zurück und liefen zur Treppenhaustür.
    Oz pfählte einen Vampir, der sich vor ihm aufgebaut hatte, und Buffy wischte seine Asche von ihrem Gesicht. Sie erledigten gerade gemeinsam den dritten, als sie sah, wie Oz’ einen Blick über die Schulter warf und die Augen aufriss.
    Buffy pfählte den Vampir, fuhr dann herum und spähte durch die Halle. Im höllischen Licht der Notbeleuchtung, hinten bei den Aufzügen, stand Giles einem Dämon gegenüber.

    »Malthus«, sagte Giles mit hasserfüllter Stimme.
    Der Dämon lachte. Seine karmesinroten Lippen entblößten schwarzes Zahnfleisch und geiferverkrustete, rasiermesserscharfe Zähne. Seine Augen waren giftgrün, mit kleinen gelben Glutstücken als Pupillen. Und da wo andere Dämonen Hörner hatten, trug diese Kreatur ein seltsam verdrehtes Geweih mit nach unten und hinten gebogenen Stangen, als wären sie gekämmt. Sein Körper hatte die Farbe eines knochentiefen Blutergusses, und seine Füße erinnerten an die Pfoten eines Wolfes.
    »Ah, ausgezeichnet«, sagte das Monstrum vergnügt. »Mein Ruf eilt mir voraus.«
    »In der Tat«, antwortete Giles kalt. »Meine Großmutter konnte wegen dir ein Vierteljahrhundert lang keine Nacht ruhig schlafen. Ihre Tagebücher waren voller Zeichnungen mit deinem Gesicht. Ich hatte dich fast vergessen. Mein Fehler.«
    Der Dämon grinste höhnisch, doch dann verschwand das Lächeln von seinem Gesicht und die Augen verengten sich, bis nur noch die glühenden Pupillen zu sehen waren. Giles wich zurück und streifte hastig sein Jackett ab.
    »Also wirklich, Rupert, was denkst du dir nur? Sollen wir uns etwa wie zwei Gassenrüpel schlagen?«
    »Oh, ja«, flüsterte Giles.
    Er sprang vor. Der Dämon verwandelte sich, wurde größer, muskulöser, menschlicher. Aber er hatte sich verrechnet. Giles wollte nicht fair mit ihm kämpfen. Malthus war schließlich ein Dämon. Stattdessen warf der Wächter dem Dämon das Jackett über den Kopf, glitt hinter ihn, zog die Ärmel um seinen Hals zusammen und riss ihn zu Boden. Mit aller Kraft hämmerte er unablässig den verhüllten Kopf des Dämons gegen die metallene Aufzugtür.
    Malthus begann zu schrumpfen. Einen Moment später war er ein kleines, zierliches Mädchen, das mühelos aus Giles’ Griff schlüpfte. Als der Dämon aufstand, verwandelte er sich bereits wieder.
    In Buffy.

    Als Buffy erneut zu Giles hinübersah, erstarrte sie. Der Dämon hatte seine Gestalt verändert. In der einen Sekunde ein Höllenwesen, in der nächsten... der nächsten...
    »Das soll wohl ein Witz sein«, flüsterte Buffy.
    Dann griff das Ungeheuer Giles an. Sie wollte zu ihm laufen, aber zwei
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher