Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Suenden der Vergangenheit

Suenden der Vergangenheit

Titel: Suenden der Vergangenheit
Autoren: Christopher Golden
Vom Netzwerk:
auftauchten.
    »Xander!«, stieß Pike hervor.
    Die beiden Vampire blickten nach oben und erstarrten für einen Moment. Dann grinsten sie und liefen auf sie zu. Xander drängte sich an Willow vorbei und stellte sich neben Pike; beide hielten ihre improvisierten Pflöcke stoßbereit.
    »Leute, dafür haben wir keine Zeit«, rief Willow, die hinter ihnen die Treppe heruntersprang, ein abgebrochenes Stuhlbein in der Hand, um es je nach Bedarf als Keule oder Pflock einzusetzen.
    Von oben drang Jocelyns schrilles, wahnsinniges Gelächter, untermalt mit einer Art bestialischem Knurren. Willow blickte erst nach oben, dann nach unten, und was sie sah, entsetzte sie.
    Jocelyn warf sich über das Metallgeländer und stürzte mit ausgebreiteten Armen und Beinen in die Tiefe, um Willow, wie eine Guerillakämpferin, unter sich zu zerschmettern. In diesem, nur einen Herzschlag dauernden Moment verwandelten sich Willows Furcht und Zorn in konzentrierte Energie, die auf Jocelyn gerichtet war. Fast ohne es zu merken ließ Willow das abgebrochene Stuhlbein los, und für eine Millisekunde hing es bewegungslos in der Luft.
    Dann flog es wie ein abgeschossener Pfeil senkrecht nach oben und zielte auf Jocelyns Herz. Willow sah ihr Gesicht, und das Aufblitzen im gesunden Auge der Vampirfrau verriet ihr, dass sie wusste, was passieren würde, dass sie verloren hatte. Sie öffnete den Mund zu einem wütenden Schrei, aber da bohrte sich das Holz auch schon in ihre Brust, und sie löste sich in einen Schauer aus Staub auf, der auf die Stufen niederrieselte.
    »Wow«, flüsterte Willow.
    Sie hatte noch nie einen derart großen Gegenstand bewegt. Nur Kugelschreiber und ähnliche Dinge. Aber in diesem Moment hatte sie die Macht der Magie auch dringender gebraucht als je zuvor.
    Das Stuhlbein landete klappernd neben ihr auf der Treppe. Sie hob es auf und eilte die Stufen hinunter, um den Jungs zu helfen.

    Das gespenstische orangene Licht der Notbeleuchtung zeigte, dass die Lobby ein einziges Chaos war. Buffy machte sich allmählich Sorgen. Sie hatten es immer noch mit zu vielen Gegnern zu tun, und wenn sie die Eingangshalle nicht passieren konnten, würden sie die anderen nie befreien. Ihre Brust schmerzte, als ob sie zu lange den Atem angehalten hatte. Sie dachte an Willows schräges Grinsen, an Xanders Wer-ich?-Ausdruck, den sie so oft auf seinem Gesicht gesehen hatte... und sie dachte an Pike. Sein stoppelbärtiges Kinn, das wuschelige Haar und die Narbe, die sie ihm zugefügt hatte. Sie dachte an den Ausdruck in seinen Augen, der immer zu sagen schien, dass er mehr wusste, als er zugab, und die Tatsache, dass er zu ihr gekommen war, um sie um Hilfe zu bitten.
    Er war für sie da gewesen, als all dieser Wahnsinn zum ersten Mal in ihr Leben getreten war. Er hatte davor weglaufen wollen, es aber doch nicht getan. Er war geblieben und hatte ihr geholfen, als sie ihn brauchte.
    Wenn ihr Freunde noch am Leben waren, würde Buffy dafür sorgen, dass sie es auch blieben.
    Ein dunkelhäutiger, kahlköpfiger Vampir stürzte sich knurrend auf sie. Buffys einzige Waffe war ihr Pflock. Aber sie hatte auch noch ihre Hände und Füße. Sie riss das Bein hoch, und ihr Fuß traf sein Kinn mit aller Wucht und stoppte ihn. Dann hämmerte sie ihm die Faust gegen den Hals, wirbelte herum und rammte ihm den Ellbogen in die Brust. Ihr Angriff hatte ihn so überrumpelt, dass er den Pflock nicht einmal kommen sah.
    »Buffy!«, schrie Cordelia.
    Die Jägerin fuhr herum und sah, dass sich ein weiterer Vampir von hinten an sie heranschlich, eine Frau mit kurz geschnittenen roten Haaren. Cordelia richtete den Strahl ihrer Taschenlampe auf sie, und die Vampirfrau schreckte zurück und geriet direkt in den Weihwasserstrahl aus Oz’ Big Squirt.
    Dann stieß Oz mit dem Pflock zu.
    Eine schwere Hand legte sich auf Buffys Schulter. Sie packte sie, drehte sich und brach den Arm ihres Gegners. Sein gebrochener Arm baumelte nutzlos an seiner Seite herab, und sie pfählte den Vampir von hinten.
    Es gab noch immer zu viele von ihnen.
    Buffy warf einen Blick in die Runde, um festzustellen, ob sie Fortschritte gemacht hatten. Offenbar ja. Die Zahl der Blutsauger hatte abgenommen. Zwei Mädchen, die wie Grufties aussahen, drängten Angel in eine Ecke, aber Buffy sah an seinem Gesichtsausdruck, dass er sich keine Sorgen machte. Ein Moment später wusste sie auch warum. Er hatte sich absichtlich abdrängen lassen.
    Angel stieß mit dem Schwert nach einer der Grufties und spießte sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher