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Succubus Dreams

Titel: Succubus Dreams
Autoren: Richelle Mead
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morgen früh hast du die Stadt verlassen!»
    Niphon wollte immer noch protestieren. Aber dann sah er Jerome an, sah mich an und wieder Jerome. Schluckend kam der Kobold mühsam auf die Beine und schnappte sich eine Aktentasche, die auf dem Sofa lag. Mit einem weiteren Blick zurück auf mich rannte er zur Tür hinaus.
    Jeromes Blick fiel auf Tawny, die sich an die Wand drückte und vergebens versuchte, sich unsichtbar zu machen.
    «Es war nicht ihre Schuld», sagte ich rasch. «Bestrafe sie nicht.»
    Jerome musterte sie einige weitere Augenblicke lang, bevor er ihr ungeduldig ein Zeichen gab. «Später. Um dich kümmere ich mich später.» Ich wusste nicht genau, ob das etwas Gutes zu bedeuten hatte, aber dass er nicht an Ort und Stelle über sie herfiel, war eigentlich ein positives Zeichen. Dem dankbaren Ausdruck auf ihrem Gesicht nach zu urteilen, sah sie es ebenso.
    Cody und Hugh hielten mich immer noch eisern im Griff, ließen mich jedoch nach mehreren Augenblicken los. Erschöpft sackte ich zusammen, überrascht davon, dass ich schwer atmete.
    Spannung lag über dem Raum. Schließlich fragte Cody: «Wo hast du einen rechten Haken gelernt?»
    «Man überlebt das finstere Mittelalter nicht, ohne so was zu lernen», überlegte Peter. Er warf einen Blick auf den verschütteten Wein und seufzte. «Natron wird das nicht wieder rauskriegen.»
    «Georgie», polterte Jerome. «Sprich niemals wieder so mit mir!»
    Ich bemühte mich darum, gleichmäßig zu atmen, und schluckte die Blutlust hinunter, die mir in den Adern kreiste. Trotzig sah ich in Jeromes dunkle Augen.
    «Abgespeichert», sagte ich. Dann rannte ich aus der Wohnung, außerstande, die erstaunten und besorgten Blicken meiner Freunde zu ertragen. Ich war einen Treppenabsatz weit unten, bevor ich zusammenbrach. Ich verbarg das Gesicht in den Händen und schluchzte. Schließlich hatte der Kummer gesiegt.
    Wenige Minuten später vernahm ich Schritte auf den Stufen. Hugh ließ sich neben mir nieder und legte die Arme um mich. Ich drückte mein Gesicht an seine Brust und weinte weiter.
    «Du wirst drüber wegkommen», sagte er ruhig.
    «Nein. Darüber werde ich nie wegkommen. Ich bin allein. Ich wünschte, ich wäre tot.»
    «Nein, nein, wünschst du nicht. Du bist viel zu wunderbar und hast zu viele Leute, die dich lieben.»
    Ich hob den Kopf und sah ihn an. Noch nie hatte ich so viel Mitgefühl, so viel Ernst auf seinem Gesicht gesehen – außer in dem Augenblick, als er Seth beim Pokerspiel angeschrien hatte. Schniefend strich ich mit einer Hand über meine nassen Augen.
    «Wir haben uns getrennt. Das hast du doch gewollt. Du hast nicht gewollt, dass ich und Seth zusammen waren.»
    Hugh schüttelte den Kopf. «Ich mag Seth. Ich wollte dich glücklich sehen. Wenn ihr wirklich sorglos hättet zusammen sein können, hätte ich euch meinen Segen erteilt. Aber das ist schlicht unmöglich. Meiner Ansicht nach ist es so am besten.»
    «Du hast ihm gesagt, ich würde ihn nur dann gehen lassen, wenn er mir wehtäte, wenn er ein Arschloch wäre. Meinst du, er hat es deshalb getan? Mit Maddie geschlafen? Weil bloß etwas Drastisches mich vertreiben würde?»
    Bei der Erwähnung Maddies schien Hugh überrascht. «Ich weiß es nicht, meine Süße. Ich weiß nicht, was er sich dabei gedacht hat.»
    Seufzend lehnte ich mich wieder an ihn. «Darüber werde ich nie hinwegkommen.»
    «Wirst du.»
    «Es wird viel, viel Zeit brauchen.»
    «Na ja, viel Zeit, die hast du ja.»
    Kapitel 26
    Silvesterabend.
    Warren, Besitzer von Emerald City, gab eine bombastische Party in seinem Haus und hatte das gesamte Personal dazu eingeladen, dazu noch etwa fünfzig weitere Leute. Das Haus war riesig und er hatte weder Kosten noch Mühen gescheut. Kellner schoben sich durch die Menge. Ein Barkeeper bereitete mit viel Elan Drinks zu. Ein DJ in der Ecke sorgte für Musik. Es war vermutlich die aufwändigste Party, die ich im ganzen Jahr besucht hatte. Alle amüsierten sich prächtig.
    Na ja, alle außer mir natürlich.
    Auch Maddie und Seth waren da. Gemeinsam. Es war merkwürdig, sie so offen als Pärchen zu sehen, nachdem er und ich unsere Beziehung so lange geheim gehalten hatten. Aber nach ihrer Rückkehr vor einigen Tagen hatte Maddie nicht das Geringste unternommen, ihre Beziehung zu verbergen. Binnen vierundzwanzig Stunden hatten alle im Geschäft davon gewusst, und die Sache sorgte nach wie vor für viel Gerede und Spekulationen. Allgemeiner Ansicht nach waren sie goldig.
    Und wie ich sie
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