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Succubus Dreams

Titel: Succubus Dreams
Autoren: Richelle Mead
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geschehen ist, dann könntest du mir vielleicht… vergeben. Allmählich gefällt es mir hier. Ich möchte nicht gehen. Und wenn sie ihn bestrafen, werden sie auch mich bestrafen, und…»
    «Warte, warte! Hör auf! Ihn für was bestrafen? Dass er dich dazu gebracht hat zu lügen?» Ich runzelte die Stirn. «Und was werde ich erzählen?»
    Tawny war so überrascht, dass sie vergaß zu schniefen. «Von ihr.»
    «Ihr?»
    «Dieser… dieser alten Hexe. Die in meine Träume gekommen ist…»
    «Nyx? Oh. So hast du also in Wirklichkeit deinen Glanz versteckt. Hugh hatte Recht gehabt.»
    «Ich habe es gehasst», sagte Tawny vehement. «Jedes Mal musste ich zu ihr gehen, damit sie mich aussaugen konnte. Und dann hatte ich so merkwürdige Träume.»
    Denk nach, Georgina, denk nach! Nach und nach ging mir ein ganzer Kronleuchter auf – wenn ich bloß meine eigene Liebes-Katastrophe einmal für einen Augenblick beiseiteschieben könnte…
    «Du… du bist freiwillig zu Nyx gegangen? Damit sie dir die Energie aussaugt und ich nicht herausfinde, dass du gelogen hast?» Tawny nickte. Mir schmerzte der Kopf. «Und er – Niphon – hat dich dazu veranlasst, und…» Ich hielt inne. «Niphon wusste von Nyx. Ihr beide habt von ihr gewusst. Und wie sie zu finden war.»
    «Er ist derjenige, der sie nach ihrer Flucht hergeholt hat. Hat ihr zwei Sukkuben versprochen», schniefte Tawny. Sie sah mich verwirrt an. «Ich habe gedacht… ich habe gedacht, das weißt du alles? Wie ich gehört habe, warst du dabei, als sie sie gefangen haben…»
    Tawny wirkte etwas nervös. Wahrscheinlich fragte sie sich, ob sie vielleicht einen Fehler machte, dass sie Niphon hinterging. Ich selbst durchlebte plötzlich nochmals den Kampf in meinem Schlafzimmer und hörte nochmals Nyx’ Angebot, mir dabei zu helfen, mich an demjenigen zu rächen, der sie auf mich angesetzt hatte…
    Niphon.
    «Niphon?», rief ich aus. «Niphon hat mir eine verrückte Chaos-Göttin auf den Hals gehetzt? Warum? Warum hasst er mich so?»
    Tawnys Augen wurden groß, zweifelsohne aus Überraschung über meinen jähen Ausbruch. «Ich… ich weiß es nicht. Er hat bloß gesagt, dass er dir das Leben schwermachen will. Dich fix und fertig machen. Vielleicht so sehr, dass du weggeschickt wirst.»
    Hughs Worte kamen wir wieder in den Sinn. Ich weiß bloß, dass die Wahrscheinlichkeit für eine große Sache hoch ist, wenn ein Kobold aufkreuzt und so ein Tamtam macht.
    Mir raste das Herz und ich packte sie an der Hand. «Tawny. Hat er jemals meinen Vertrag erwähnt? Überhaupt einen Vertrag?»
    Sie schüttelte wild den Kopf, was ihre blonden Locken noch mehr durcheinanderbrachte, als sie es sowieso schon waren. «Nein, nicht in meiner Gegenwart.»
    «Ganz bestimmt nicht? Denk nach! Irgendetwas, überhaupt irgendetwas, das er vielleicht gesagt hat und was erklären würde, warum er getan hat, was er tat.»
    «Nein, nichts!» Sie riss die Hand weg. «Diesmal sage ich dir die Wahrheit. Er hat bloß durchblicken lassen, dass er… na ja, dich nicht leiden konnte. Er wollte, dass du unglücklich bist. Leidest. Oder so.»
    Niphon. Für so vieles war allein er verantwortlich.
    Tawny zufolge hatte er sie benutzt, um mich wie eine schlechte Mentorin aussehen zu lassen (na ja, das war ich wohl auch), sodass ich vielleicht weggeschickt würde. Der Kobold hatte ebenfalls mit Seth darüber gesprochen, seine Seele zu verkaufen – trotz meiner Warnungen. Seths Entscheidung, mich zu verlassen, war seine eigene gewesen, schon wahr. Aber Niphon, das begriff ich jetzt, hatte eine Rolle dabei gespielt, dass Seth über so etwas überhaupt nachdachte. Weil ich so sehr von Nyx abgelenkt war – ebenfalls Niphons Werk –, hatte ich nur wenig Zeit mit Seth verbringen können. Dass er so nahe dran gewesen war, seine Seele zu verkaufen, hatte ihn mir entfremdet, so viel stand für mich jetzt fest. Die Angst davor, was das für ihn und mich zu bedeuten hätte, war zu groß gewesen – groß genug, dass er lieber gegangen war.
    «Georgina?»
    Da traf ich eine Entscheidung. Sie würde an der Sache zwischen Seth und mir nichts mehr ändern, aber ich würde mich danach besser fühlen.
    «Georgina?», wiederholte Tawny und musterte mich. «Geht’s dir gut? Du wirst nicht zulassen, dass sie mich wegschicken, oder? Georgina?»
    Ich erhob mich aus meinem Sessel und war überrascht, wie viele Muskeln verspannt waren. Ich wollte mich nicht mehr mit Umziehen aufhalten und verwandelte das Kleid zu Jeans und einem
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