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178 - Die Shlaaks kommen!

178 - Die Shlaaks kommen!

Titel: 178 - Die Shlaaks kommen!
Autoren: A.F.Morland
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Die Frau blieb stehen, und weil sie bei ihrem Mann untergehakt war, mußte auch er anhalten. Er sah sie forschend an. »Ist irgend etwas, Eleonore?«
    »Hast du den Wagen gesehen, Fred?«
    »Welchen? Ich habe mindestens zwei Dutzend gesehen, seit wir unser Haus verlassen haben«, antwortete der Mann. Seine Frau war eine sehr lufthungrige Person. Immer mußte sie raus, egal, welches Wetter herrschte.
    »Das ist gesund«, behauptete sie immer, wenn er meckerte und seine Unlust bekundete. »Das tut auch dir gut. Danach schläfst du wesentlich besser.«
    Er hatte keine Probleme mit dem Schlafen, aber sie, und um ihr einen Gefallen zu tun, begleitete er sie, denn er liebte sie, und das nun schon seit fast 25 Jahren. Das sollte ihnen erst mal ein anderes Ehepaar nachmachen. In dieser Zeit waren einige schon zum drittenmal verheiratet.
    »Den grauen Wagen in der Sackgasse, an der wir soeben vorbeikamen«, sagte Eleonore.
    »Seit wann interessierst du dich für Autos? Das ist ja ganz was Neues«, sagte Fred lächelnd. »Was ist mit dem grauen Wagen?«
    »Ich… bin nicht sicher…«, antwortete Eleonore achselzuckend.
    »Liebling, du zitterst ja!« stellte Fred beunruhigt fest. Er hing sehr an Eleonore. Auf ihr Unwohlsein reagierte er stets wie ein Seismograph auf kleinste Erschütterungen.
    »Laß uns umkehren und nachschauen«, bat Eleonore.
    »Was glaubst du denn gesehen zu haben?«
    Sie wollte nicht darüber reden. »Bitte, Fred, komm.«
    Sie erreichte bei ihm so gut wie immer, was sie wollte, weil er ein gutmütiger, friedliebender Mensch war. Nur manchmal, wenn ihm etwas überhaupt nicht behagte, schaltete er auf stur, und sie war dann so klug, ihn nicht weiter zu drängen.
    Er seufzte. »Na schön, sehen wir nach.«
    Der graue Wagen war ein formschöner, blitzsauberer Opel Omega. Sie näherten sich ihm, und Fred spürte, wie sich seine Frau fester an ihn klammerte.
    Es war 18 Uhr und bereits dunkel. Das war normal für die Jahreszeit. Man schrieb den 17. Januar.
    Eleonore und Fred erreichten das breite Heck des Fahrzeugs. Der Mann bückte sich, um in das Wageninnere sehen zu können. Eleonores Hand glitt unter seinem Arm hervor, sie blieb stehen, wagte sich nicht mehr weiter. Er sah, wie ihre behandschuhten Hände sich zu kleinen Fäusten ballten. Was mochte sie nur so sehr erregen?
    Er wußte es zwei Sekunden später.
    Ein Eissplitter fuhr ihm ins Herz und die Luft blieb ihm weg, als er neben das Fahrzeug trat und ein bleiches Skelett darin sitzen sah. Vermutlich hakte in diesem Moment sein Verstand aus. Er wußte wahrscheinlich nicht, was er tat.
    Eleonore riß entsetzt die Augen auf. »Fred, was machst du?«
    Er schien sie nicht zu hören, tastete mit zitternden Fingern nach dem Türgriff und öffnete den Wagenschlag. Das Skelett fing an zu rutschen und kippte Fred entgegen. Er trat hastig zurück, die Gebeine klapperten auf den Gehsteig, und Eleonore schrie wie eine Sirene bei Katastrophenalarm.
    ***
    Morgan Mattina stolperte über den unheimlichen Friedhof. Hinter ihr sausten die Blitze herab wie grelle Lanzen, die jemand nach ihr schleuderte. Sie trug nur ein weißes, bodenlanges Kleid, sonst nichts. Gütiger Himmel, wie war sie hierher gekommen? Warum befand sie sich auf diesem verwahrlosten Gottesacker? Hier schien kein Lebender sicher zu sein. Unter der graubraunen Erde lauerte eine fühlbare Gefahr!
    Morgan schluchzte ihre Verzweiflung heraus. Etwas Undefinierbares hatte sie auf diesen Friedhof gelockt. Ein Wunsch war in ihr erwacht - der Wunsch, das Haus zu verlassen. So, wie sie war. Sie hätte sich einen Mantel überziehen sollen, dann wäre ihr jetzt nicht so erbärmlich kalt gewesen.
    Aber die Kälte kam nicht nur von außen, sondern noch viel mehr von innen, ließ sie erschauern und auf ihrem Rücken und den Oberarmen eine rauhe Gänsehaut entstehen.
    Sie befand sich auf einem vergessenen Friedhof. Kein Mensch kam mehr hierher. Niemand pflegte die Gräber und gedachte der Toten.
    Nebel kroch wie ein schleichendes Gift über die Gräber. Ein Teil davon schien in die Poren der Erde zu sickern. Ob dieser naßkalte Atem die Toten erreichte?
    Morgan blieb zitternd stehen und blickte sich um. Ein Wald von Kreuzen und Grabsteinen umgab sie in weitem Umkreis. Ein Feind jeglichen Lebens schien hier zu wohnen. Er hatte sie auf eine geheimnisvolle Weise zu sich gelockt, um sie… zu töten, denn nichts außer ihm durfte auf diesem verfluchten Friedhof der Angst leben. Morgan klapperte mit den Zähnen. Sie stieß
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