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IT Wissensmanagement

IT Wissensmanagement

Titel: IT Wissensmanagement
Autoren: Veikko Krypczyk
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1 Wissen ist Macht
    Der IT-Fachmann muss mit ständigen Veränderungen, Neuerungen und einer Fülle von Informationen zurechtkommen. In kaum einer Branche ist die Halbwertzeit von Informationen und dem darauf aufbauenden Wissen so kurz. Daneben muss man über ein solides Grundlagenwissen verfügen, um seinen Beruf zu beherrschen und neue Informationen einzuordnen. Beide Bereiche gilt es, stetig zu pflegen. Das Schlagwort lautet Wissensmanagement.
    Kürzlich war ich auf der BASTA!, einer nahezu perfekt organisierten Konferenz für Entwickler und Softwarearchitekten. Das Programmheft gestattete im Vorfeld eine sorgfältige Auswahl der Vorträge. Ich hatte mich für eine Mischung entschieden: zum einen für diejenigen Vorträge, die mir ad hoc einen Mehrwert in der täglichen Programmierpraxis bringen würden und zum anderen für einige Sessions, die den oft zitierten Blick über den Tellerrand zuließen. Bleistift und Papier auf dem Schoß und den Laptop neben mir, war ich auf alles vorbereitet. Dennoch habe ich es so gemacht wie die meisten Teilnehmer, habe nicht viel notiert, nur Stichworte, habe die Vorträge der Referenten gehört und das Live-Coding bestaunt. Umfangreichere Mitschriften waren auch nicht notwendig, denn die meisten Speaker stellten ihre Vortragsinhalte auf einer Webseite, einem Blog oder der Konferenz-CD zur Verfügung.
    Über einen Punkt habe ich mir dennoch Gedanken gemacht: die Vielfalt und Dichte der Informationen. Wer soll das alles behalten, wer soll sich das alles merken? Tatsächlich ist das gar nicht notwendig, es ist ja überall nachlesbar. Die Frage ist also: Wo und wie schnell finde ich es? Hier schließt sich der Kreis zu diesem zweiteiligen shortcut. Im Mittelpunkt steht die Frage nach Wissen und konkret nach der Verwaltung von Wissen. Einschlägig wird dafür der Begriff „Wissensmanagement“ gebraucht.
    Dies ist sowohl Aufgabe des Einzelnen als auch der Organisation. Letztere hat natürlich ein originäres Interesse daran, dass der einzelne Entwickler über ein möglichst breites und einsatzbereites Wissen verfügt. Man ist sich heute einig, dass dafür einiges getan werden muss. Tools und Software können die Beteiligten unterstützen. Dazu ist jedoch eine Beschäftigung mit der Theorie notwendig.
    Neben diesem direkten Eigennutzen der Kenntnisse um das Wissensmanagement, sozusagen als Werkzeug bei der Erleichterung der eigenen Arbeit bzw. der Arbeit der eigenen Unternehmung, gibt es noch eine andere Perspektive, die berücksichtigt werden muss. Daten, Informationen und letztendlich auch Wissen spielen eine immer größere Rolle in den Unternehmen und damit bei unseren Kunden. Der IT-Fachmann könnte zunehmend um Hilfe bei einer solchen Problemlage gefragt werden. Beispielsweise welche Software für den Aufbau eines Wissensmanagements vor dem speziellen Kontext geeignet erscheint. Ebenfalls könnte der Kunde die Entwicklung einer individuellen Software anstreben. In diesen Fällen sind Kenntnisse der Theorie des Wissensmanagements mehr als hilfreich.
    Verstehen, was Wissen ist – Versuch einer Definition
    Bevor man sich intensiver mit der Verwaltung von Wissen auseinandersetzt, ist zu klären, was unter Wissen zu verstehen ist. Wissen wird heute als die wichtigste Ressource in den Prozessen von Unternehmen und Organisationen aufgefasst. Dieses gilt im besonderen Maße für die Erstellung von Software. Software ist ein immaterielles Gut, das sich in ihren Eigenschaften in wesentlichen Punkten von anderen Gütern (z. B. von einem Automobil) unterscheidet. Eine besondere Eigenschaft ist, dass sich Wissen durch dessen Verwendung nicht verbraucht, sondern vermehrt (durch die Anwendung von Wissen zur Lösung eines bestimmten Problems entstehen neue Erfahrungen, die zur Erweiterung des Wissens führen). Eine eindeutige Definition des Terminus „Wissen“ ist nicht verfügbar. Dennoch ist eine Abgrenzung/Einordnung in Zeichen, Daten, Informationen und Wissen möglich ( Abb. 1 ):
Zeichen: Hierbei handelt es sich lediglich um die einzelnen Zeichen, z. B. in alphanumerischer Syntax. Die Bedeutung oder Reihenfolge der einzelnen Zeichen spielt an dieser Stelle noch keine Rolle. Die Folge aus „EFAB65“ sind lediglich sechs alphanumerische Zeichen, ohne weiteren Bedeutungszusammenhang.
Daten: Werden die Zeichen in eine bestimmte Reihenfolge bzw. Syntax gebracht, so handelt es sich um Daten bzw. um einen Datensatz. Die eben genannte Zeichenkette könnte syntaktisch für ein zulässiges
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