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178 - Die Shlaaks kommen!

178 - Die Shlaaks kommen!

Titel: 178 - Die Shlaaks kommen!
Autoren: A.F.Morland
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Boram überhaupt nicht mit mir spielen wollen.«
    »Nur so ist zu verhindern, daß du schummelst«, erwiderte ich.
    Der Hüne mit den Silberhaaren legte die Karten auf -den Tisch. Sein Blick pendelte zwischen Vicky und mir hin und her. »Ist etwas vorgefallen? Ihr seht so sonderbar aus.«
    Ich erzählte dem Freund von unserer Begegnung mit dem Shlaak.
    Mr. Silvers Wangenmuskeln zuckten. »Wo einer ist, sind meistens mehrere, und sie interessieren sich für das, was du tust. Wir müssen auf der Hut sein. Am besten legen wir uns hinten ebenfalls Augen zu.«
    »Oder wir werfen öfter mal einen Blick zurück«, sagte ich.
    »Das ist die bessere Lösung«, mußte Mr. Silver zugeben. Seine perlmuttfarbenen Augen verengten sich. »Mich würde sehr interessieren, was diese verfluchte Knochenbrut schon wieder in London sucht.«
    »Wenn es uns gelingt, einen von ihnen zu fangen, können wir ihn ja fragen«, meinte ich.
    Vicky begab sich in die Küche, um für jeden von uns eine Tiefkühlpizza in den Mikrowellenherd zu schieben. Nachdem wir gegessen hatten sagte Mr. Silver: »Zeit zu gehen, Tony.«
    Ich nickte seufzend. Möglicherweise stand uns eine lange Nacht bevor, die wir in keiner besonders attraktiven Umgebung verbringen mußten. Ein Aufenthalt auf einem der Londoner Friedhöfe stand auf unserem Programm. In der Nähe waren von verschiedenen Personen grauenerregende Gestalten gesehen worden. Gedrungene, schleimig glänzende Wesen.
    Ghouls!
    Vielleicht hätten wir nicht so prompt reagiert, wenn man nicht auch abgenagte Knochen gefunden hätte. Die Menschen sehen hin und wieder sehr viel. Blanke Knochen waren jedoch ein Beweis, der sich nicht einfach unter den Teppich kehren ließ.
    Das Ehepaar Fred und Eleonore Webb hatte das komplett abgenagte Skelett eines Mädchens in Notting Hill in einem Wagen entdeckt, und auf dem Friedhof von Notting Hill waren Menschenknochen gefunden worden.
    Ghouls werden allgemein als Leichenfresser bezeichnet, das schließt jedoch nicht aus, daß sie hin und wieder auch über Lebende herfallen. Einige von ihnen halten sich nicht, wie ihre Artgenossen, unter den Gräbern auf und schaufeln mit ihren harten Krallen wahre Labyrinthe, sondern mischen sich unter die Menschen und suchen sich unerkannt ihre Opfer aus.
    Den meisten Ghouls haftet ein widerwärtiger Geruch an, den sie kaum verbergen können. Es gibt aber auch jene Leichenfresser, die sich eher selten auf Friedhöfen blicken lassen, wodurch sie auch nicht so intensiv nach Moder und Verwesung riechen.
    Aber irgendwann zieht es sie alle auf den Leichenacker. Es ist wie Heimweh. Deshalb hofften Mr. Silver und ich, in dieser Nacht auf dem Friedhof von Notting Hill eine brauchbare Spur zu finden.
    Die Aussicht, einen oder mehrere Ghouls vor uns und eine Reihe von Shlaaks hinter uns zu haben, behagte mir verständlicherweise nicht.
    Wir verabschiedeten uns von Vicky, stiegen in den Audi Quattro und fuhren los.
    Zu den Ghouls, die wir ins Visier zu kriegen hofften, fiel mir Gaddol, der Oberghoul, ein. Wir hatten schon einmal mit ihm zu tun gehabt und wußten, daß er den Ehrgeiz hatte, seiner Rasse zu Macht und Ansehen zu verhelfen. Denn Ghouls sind im Verband der schwarzen Macht das Letzte. Alle verachten sie, niemand nimmt sie ernst. Sie sind das Schlußlicht in der Dämonenhierarchie, und das wollte Gaddol ändern. So sahen seine Pläne aus, aber wir hatten nicht gehört, daß er bereits irgendwo versucht hatte, sie zu realisieren. Hatte er eingesehen, daß sein Vorhaben von vornherein zum Scheitern verurteilt war, weil sich Ghouls für einen solchen Aufstieg in die Höhe nicht eigneten?
    Notting Hill.
    Ich fuhr die Portobello Road hoch, und wenig später hatten wir unser Ziel erreicht.
    Es war eine windige Nacht. Die blattlosen Bäume wurden kräftig geschüttelt. So mancher dürre Ast brach dabei ab und fiel auf die stillen Gräber.
    Wir betraten den Gottesacker durch eine Gittertür, die Mr, Silver magisch öffnete. Laub raschelte um unsere Füße. Ich stellte den Kragen meiner Lammfelljacke auf. Immer wieder führte mich mein außergewöhnlicher Beruf auf Friedhöfe. Es wäre eine glatte Lüge gewesen, wenn ich behauptet hätte, daß ich mich gern zwischen Gräbern und Grüften aufhielt. Es machte mir nur viel weniger aus als den meisten anderen Menschen, die einen wahren Horror vor Friedhöfen haben. Aber auch ich fühlte mich anderswo bedeutend wohler.
    Wir trennten uns und durchstreiften den Totenacker. Ein Pfiff war das vereinbarte
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