Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Succubus Dreams

Titel: Succubus Dreams
Autoren: Richelle Mead
Vom Netzwerk:
Pullover. Schwarz. Wie meine Stimmung. Ich warf einen Blick zu Tawny hinüber.
    «Möchtest du mit auf eine Party gehen?»
    Ich fuhr zu Peter und Cody, wo die ‹böse› Festtagsparty stattfand; ich bemerkte kaum, dass es wieder regnete. Ich ging zum Treppenhaus wie jemand auf dem Weg zu seiner eigenen Beerdigung, grimmig und zielstrebig – und so schnell, dass Tawny alle Mühe hatte, mir auf ihren Pfennigabsätzen zu folgen. Als ich die unsterblichen Signaturen in der Wohnung spürte, durchflutete mich Erleichterung, denn Niphon war immer noch da.
    Peter öffnete die Tür, bevor ich richtig angeklopft hatte. Er trug einen roten Pullover mit einem Weihnachtsmann darauf. Natürlich passend zu seinem Baum.
    «Sieh einer an!», sagte er sarkastisch. «Sie lässt sich dazu herab, herzukommen und uns niedere…»
    Ich ging wortlos an ihm vorüber. Ihm fiel die Kinnlade herab. Als ich durch das Zimmer schritt, war ich mir der anderen dort nur unbestimmt bewusst. Jerome. Cody. Hugh. Aber zu ihnen wollte ich nicht.
    Niphon stand mit einem Glas Wein da und betrachtete mich neugierig und amüsiert, als ich direkt auf ihn zukam. In Anbetracht dessen, dass ich ihn normalerweise nach Möglichkeit mied, erstaunte ihn meine Annäherung zweifelsohne.
    Aber nicht so sehr wie der Boxhieb, den ich ihm versetzte.
    Ich musste nicht mal meine Faust in einen Hammer verwandeln, denn ich erwischte ihn völlig unvorbereitet. Das Weinglas fiel ihm aus der Hand auf den Teppich und verschüttete seinen Inhalt wie Blut. Der Kobold krachte in Peters Porzellanschrank und sackte zu Boden, die Augen weit aufgerissen. Ich kam weiter heran. Kniete mich hin, packte sein Designerhemd und riss ihn zu mir.
    «Bleib mir vom Leib, verdammt, oder ich werde dich alle machen!», zischte ich.
    Entsetzen zeigte sich auf seinem Gesicht. «Bist du völlig von Sinnen, verdammt? Was willst du…» Plötzlich verschwand die Furcht. Er fing an zu lachen. «Er hat’s getan, nicht wahr? Er hat sich von dir getrennt. Ich wusste nicht, ob er’s tun könnte, selbst nachdem ich ihn beschwatzt hatte, dass es besser für euch beide wäre. Oh, du meine Güte! Das ist klasse. Dein ganzer so genannter Charme hat nicht ausgereicht, um… ah!»
    Ich zog ihn noch näher zu mir, grub die Nägel in seine Haut und spürte endlich etwas in mir. Wut. Niphons Rolle war größer gewesen, als ich gedacht hatte. Mein Gesicht war nur wenige Zoll von seinem entfernt.
    «Erinnerst du dich, als du gesagt hast, ich wäre bloß ein Hinterwäldler-Mädchen aus irgendeinem dreckigen Fischerdorf? Du hast Recht gehabt. Und ich musste unter dreckigen Umständen überleben – in Situationen, mit denen du nie zurechtgekommen wärst. Und weißt du noch was? Ich habe den größten Teil meiner Kindheit mit dem Ausweiden von Fischen und anderen Tieren zugebracht.» Ich strich mit einem Finger an seinem Hals hinab. «Das kann ich bei dir auch. Ich könnte dich von der Kehle bis zum Bauch aufschlitzen. Du würdest wünschen, nicht unsterblich zu sein. Und ich könnte das immer und immer wieder tun.»
    Diese Worte wischten Niphon das höhnische Grinsen aus dem Gesicht. Hinter mir waren die anderen im Zimmer lebendig geworden.
    «Du meine Güte, verdammt!», rief Jerome. «Holt sie von ihm weg!»
    Starke Hände zerrten an mir, Cody und Hugh hatten je einen Arm gepackt. Ich kämpfte gegen sie an, um mich wieder auf einen sich duckenden Niphon zu stürzen, aber meine Freunde waren zu stark. Ich konnte mich nicht losreißen und hatte nicht mehr ausreichend Energie übrig, um mir zusätzliche Masse zuzulegen.
    «Schaff ihn mir vom Hals, Jerome!», kreischte ich. «Schaff ihn mir vom Hals, oder ich schwöre bei Gott, ich werde ihn wirklich in Stücke reißen! Er hat dafür gesorgt, dass ich bei Tawny versagt habe. Er hat Nyx hergebracht, du meine Güte! Schaff ihn mir vom Hals!»
    Ich sah das Gesicht meines Chefs. Er mochte es nicht besonders, angeschrien oder herumkommandiert zu werden – insbesondere nicht vor anderen Leuten. Sein Gesicht war hart und wütend. Ich erkannte, dass er dabei war mir zu sagen, ich solle den Mund halten, aber dann veränderte sich sein Ausdruck leicht. Er wandte sich wieder Niphon zu.
    «Verschwinde!», sagte der Dämon.
    Der Kobold starrte ihn mit offenem Mund an. Eigentlich sehr fischähnlich.
    «Jerome! Du kannst nicht einfach…»
    «Verschwinde! Ich weiß, was du zu tun versucht hast, aber du hättest es nicht hinter meinem Rücken tun sollen. Kehre in dein Hotel zurück, und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher