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Ein Engel aus der Hölle

Ein Engel aus der Hölle

Titel: Ein Engel aus der Hölle
Autoren: Jason Dark
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»Ein Vermögen!«
    »Du sagst es, Mike.«
    Glover legte eine Pause ein. Er fuhr sich mit der Zungenspitze über die trocken gewordenen Lippen, bevor er fragte: »Was, denkst du, ist das Zeug denn wert?«
    Paco Bullock dachte erst mal nach. Mehrmals schaute er sich das Kokain an, hob die Schultern und sagte: »So genau weiß ich das nicht. Aber Hunderttausend müssten schon drin sein.«
    »Hört sich gut an.«
    Paco nickte. »Ja, und das ist erst der Anfang, mein Freund.«
    »Wieso?«
    »Es kann weitergehen. Das ist wie bei der ersten Millionen. Sie zu bekommen, ist nicht leicht, aber wenn man sie hat, dann läuft alles wie von selbst. Wir müssen nur verdammt Acht geben. Aufpassen, dass man nicht aufmerksam wird.«
    »Meinst du die Bullen?«
    Paco’s Gesicht zeigte plötzlich einen hasserfüllten Ausdruck. »Ja, und ich denke da an einen Bestimmten.«
    »Durban?«
    »Genau. Frank Durban, dieses Schwein. Hat sich eingeschlichen. Spielte den Kumpel und wurde dann zufällig gesehen, als er sich mit einem zivilen Bullen traf. Durban, der Undercover-Agent.«
    »Er wird nicht mehr lange leben«, war sich Mike sicher.
    »Klar, er ist aufgefallen, aber leider zu spät. Ich habe eher das Gefühl, dass er schon verdammt weit gekommen ist.« Paco verengte die Augen. »Der war uns verdammt dicht auf den Fersen. Eines sage ich dir, Mike. Wenn wir den Stoff gut verkauft haben, werden wir uns den Bullen vornehmen. Aber richtig, verstehst du? Da bleibt kein Auge trocken. Den will ich tot sehen.«
    »Vorsicht bei Mord!«
    Paco winkte ab. »Man kann es wie einen Unfall aussehen lassen. Danach kümmern wir uns wieder um das Geschäft. So und nicht anders muss es laufen.«
    Mike Glover stimmte zu. Es stimmte eigentlich immerzu, wenn Paco etwas sagte. Paco war der Boss. Er wusste genau, wohin der Zug fuhr. Er kannte sich aus, und bisher hatten sie immer Glück gehabt, wenn es nach seinen Plänen ging.
    Bullock schlug noch einmal auf die Päckchen. »Das war am Wichtigsten. Jetzt können wir verschwinden. Abtauchen und dafür sorgen, dass man uns nicht findet.«
    »Wohin?«
    Paco grinste. »Ich habe alles vorbereitet. Wir verbringen die Nacht in einem Hotel am Stadtrand. Das ist so ein richtig bürgerlicher Schuppen. Da vermutet man uns nicht. Und morgen werden wir einige Anrufe tätigen, um Termine zu vereinbaren.«
    »Perfekt.«
    »Gut, dann packe ich zusammen.«
    Es gab nicht viel, was sie mitnehmen mussten. Paco klappte den Deckel der kleinen Tasche zu und drückte die Klettverschlüsse zusammen. Dann war alles fertig.
    Er stand auf und nahm die Tasche an sich. Mike Glover stand bereits. Im scharfen Licht warf seine Gestalt einen langen Schatten auf den rissigen Betonboden. Es hätte alles in Ordnung sein können, das war es äußerlich ja auch. Trotzdem steckte in seinem Innern eine tiefe Unruhe, die er sich nur schwer erklären konnte. Es mochte die Angst davor sein, dass letztendlich doch noch etwas schief lief. Alles war möglich, denn ihr Leben glich einem Tanz auf der Rasierklinge.
    »Was ist los?«, fragte Paco.
    »Eigentlich nichts.«
    »Aber...«
    »Ich bin vielleicht ein Spinner, aber ich fühle mich erst gut, wenn wir diesen Bau hier verlassen haben und im Hotel sind. Du kannst mich auslachen, aber so fühle ich wirklich.«
    »Keine Sorge, es wird nichts schief gehen.«
    »Hoffentlich.«
    Die alte Halle stand auf einem Industriegelände, das umgestaltet werden sollte. Alte Bauten weg, neue hinsetzen, aber das würde noch ein halbes Jahr dauern. So lange konnte man es als Versteck nutzen, was die beiden Gangster auch getan hatten. Und bisher war alles gut abgelaufen. Es gab auch keinen Grund, an einem weiteren guten Vorgehen zu zweifeln, und trotzdem war Mike misstrauisch.
    Paco wollte das Licht ausknipsen. Er hielt den Arm bereits ausgestreckt, als beide Männer von der peitschenden Stimme überrascht wurden.
    »Wenn ihr euch bewegt, seid ihr tot!«
    Sie kannten die Stimme. Sie wussten, wer dahinter steckte, und ihnen war klar, dass sie jetzt keinen Fehler machen durften, denn Frank Durban kannte kein Pardon...
    ***
    Es war eine Odyssee gewesen, aber letztendlich hatte sie sich gelohnt, und Durban konnte aufatmen.
    Er hatte es geschafft, die beiden Dealer nicht nur zu finden, sondern sie auch im Auge zu behalten, ohne dass sie es merkten. Er wusste jetzt, dass sie den Stoff besaßen. Den Beweis, und ihn wollte er ihnen abnehmen. Es musste alles perfekt laufen, er durfte keinen Fehler begehen und war ihnen in der
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