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Succubus Dreams

Titel: Succubus Dreams
Autoren: Richelle Mead
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Konversation, und während Engel nicht annähernd so spaßig sind wie meine übrigen Freunde, fand ich die Gruppe doch auf ihre Weise sehr unterhaltsam. Zwar fluchten und tranken sie wesentlich weniger, aber, na ja, niemand ist vollkommen.
    Als die Bar schloss, nahm ich Vincent mit zu mir in meine Wohnung. Zuvor musste Joel allerdings noch Warnungen über die Heiligkeit der menschlichen Seele loswerden. Vincent lauschte geduldig und nickte an den entscheidenden Stellen.
    «Ist er immer so?», fragte ich auf der Heimfahrt.
    Vincent lachte. «Er kann nichts dafür. Er meint es gut. Ist bloß um mich besorgt.»
    «Bist du besorgt?»
    «Nö. Du bist ziemlich süß, aber nein, ich bin nicht besorgt. Ich bin bereits in jemanden verliebt.»
    Ich witzelte darüber, dass das kein Schutz gegen irgendwas sei, dass ich viele Typen verführt habe, die sich verliebt geglaubt hatten. Etwas in seiner Stimme setzte meinen Sticheleien ein Ende. Er erweckte tatsächlich den Eindruck, dass seine Liebe ein Schutz vor mir und allem anderen Bösen auf der Welt sei. Zudem sprach er wie jemand, der unüberwindlich war. Auf einmal war ich traurig.
    «Gut für dich», sagte ich leise.
    Er warf mir einen Blick von der Seite zu. «Für einen Sukkubus bist du ganz in Ordnung.»
    «Genügend in Ordnung, dass du mir verrätst, was die Super Friends in der Stadt wollen?»
    Ein Lächeln flog ihm übers Gesicht. «Nein.»
    Daheim verfrachtete ich ihn aufs Sofa und holte einen Haufen Decken, damit er es warm hatte. Die meiste Zeit war es in meinem Apartment ziemlich heiß, aber es war Dezember, und der Teil meiner selbst, der sich noch daran erinnerte, wie es war, in längst verflossenen Tagen um karge Feuer zu kauern, konnte nie genug Decken bekommen.
    Bald darauf ging ich zu Bett, begraben unter meinem eigenen Stapel Bettdecken. Diesmal träumte ich nicht.
    Kapitel 3
    In dieser Nacht schlief ich gut, und am folgenden Morgen ging ich etwas optimistischer zur Arbeit. Wahrscheinlich, so dachte ich, hatte Tawny gestern Abend einen Treffer gelandet und Niphon befand sich bereits auf dem Weg zum Flughafen. Hinzu kam, dass ich bald Seth treffen würde, da er meine Arbeitsstätte, Emerald City Books & Café, zu seinem Hauptquartier gemacht hatte. Ja, es würde kein allzu schlimmer Tag werden.
    Wegen der komplizierten Schwangerschaft unserer Ex-Geschäftsführerin hatte ich vor kurzem ihren Posten übernommen. Dadurch war meine alte Stelle der stellvertretenden Geschäftsführerin frei geworden, und am Ende hatte wir Maddie Sato eingestellt, die zufällig Doug Satos Schwester war – der andere stellvertretende Geschäftsführer. Ein erstaunliches Beispiel für Vetternwirtschaft. Doug hatte einen Rappel bekommen und sich darüber beklagt, dass wir sein Coolness-Rating gerade um 10 Punkte gesenkt hätten. Übrigens lebte Maddie bereits bei ihm. Sie war hergekommen, nachdem er vor kurzem ins Krankenhaus eingeliefert worden war, und nie so richtig wieder gegangen. Darüber hinaus arbeitete sie freiberuflich als Journalistin für eine feministische Zeitschrift, und die Stelle bei Emerald City verschaffte ihr somit eine etwas solidere Einkommensgrundlage.
    Ich mochte Maddie. Sie war klug, tüchtig und hatte einen schrägen Sinn für Humor, der mich ansprach. Sie konnte gut mit Kunden umgehen und war auf eine professionelle Art und Weise immer sehr höflich. Zum Beispiel konnte sie mit Seth über ‹schriftstellerische› Themen reden, und das wunderbar. Kam die Sprache jedoch auf freundschaftliche oder persönliche Dinge, igelte sie sich gern ein. Nach einer besonders analytischen Debatte übers Schreiben hatte Seth einmal beiläufig eine Bemerkung über ihre Kindheit fallen lassen, und sie hatte sofort dicht gemacht. Ihn mit jemandem zusammen zu sehen, die gesellschaftlich noch weniger geschickt war als er, war erheiternd; hauptsächlich war ich jedoch enttäuscht über ihren Rückfall. Ich hatte gute Fortschritte dabei gemacht, sie aus ihrem Schneckenhaus zu holen, und wusste, wie viel Spaß der Umgang mit ihr machen konnte. Mir war daran gelegen, dass alle anderen es ebenfalls sähen.
    Heute fand ich sie oben im Café. Sie saß an dem Tisch, den Seth mit seinem Laptop für sich in Beschlag genommen hatte. Anscheinend war es kein Tag zum Schreiben, denn Doug war bei ihnen. Er und Maddie befanden sich offenbar in einer hitzigen Auseinandersetzung. Seth hockte dazwischen und wirkte so, als wollte er verzweifelt gern ganz woanders sein. Er fing meinen Blick auf und
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