Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Succubus Dreams

Titel: Succubus Dreams
Autoren: Richelle Mead
Vom Netzwerk:
sah mich flehend an. Ich zog einen Stuhl heran und setzte mich absichtlich neben ihn, sodass Doug gezwungen war, mit dem eigenen Stuhl zur Seite zu rutschen. Niemand wusste von der Beziehung zwischen Seth und mir, und die Geschwister Sato waren so von der Debatte vereinnahmt, dass sie sich nichts dabei dachten.
    «Worum geht’s?», fragte ich. «Es hat besser was mit dem Schicksal des Geschäfts zu tun, wenn das gesamte Geschäftsführer-Team dadurch aufgehalten wird.» Die Feiertage standen unmittelbar bevor, und seit kurzem herrschte eine wahnsinnige Hektik.
    Maddie besaß den Anstand, verlegen zu erscheinen, da sie sich plötzlich ihrer Pflichten erinnerte. Sie öffnete den Mund zum Sprechen, aber Doug kam ihr zuvor.
    «Meine erlauchte Schwester ist eine unsensible Zicke.»
    Maddie verdrehte die Augen. «Er hat ein paar komische Ansichten über Beth.»
    Ich seufzte. «Seht mal, wenn es um Beths Wadenwärmer geht…»
    «Erinnere mich nicht daran!», knurrte Doug.
    «Mein erlauchter Bruder hat diese komische Idee, dass Beth sich gerade von jemandem getrennt hat», erklärte Maddie.
    Beide sahen mich an, als würden sie von mir erwarten, diese Angelegenheit zu klären. Verwirrt sah ich vom einen zum anderen.
    «Warum ist das komisch?»
    «Weil sie erkältet ist», erwiderte Maddie. «Sie sagt, sie ist erkältet. Deswegen schnieft sie.»
    «Sie tut so, als wäre sie erkältet», rief Doug. «Was für eine kranke und verdrehte Welt ist das, wenn einem Arschloch wie mir als Einzigem auffällt, dass sie ein gebrochenes Herz hat? Um Gottes willen, sie hat knallrote Augen!»
    «Erkältet», wiederholte Maddie fest. Sie überlegte. «Oder vielleicht eine Allergie.»
    «Im Dezember?»
    Die beiden zankten sich weiter. Seth mühte sich um einen unbewegten Gesichtsausdruck – vergebens. Ich sah mir genau an, wie sich seine Lippen zu einem Lächeln verzogen, und mir gefiel ihre Form, und ich musste daran denken, wie sie sich anfühlten. Dann konzentrierte ich mich wieder auf die Geschwister und genoss die Show. Schließlich, nach etwa fünf weiteren Minuten, fiel mir ein, dass ich eine war, die etwas zu sagen hatte, und nicht bloß eine bummelnde Angestellte.
    «Warum ist das so wichtig?», fragte ich.
    «Weil sie sich irrt», erwiderte Doug. «Ich versuche bloß, das zu beweisen.»
    Maddie seufzte. «Du benimmst dich wie ein Zwölfjähriger.»
    «Tu ich nicht!» Er piekste sie in den Arm.
    «Okay, es reicht.» Ich zeigte mit dem Finger auf Doug. «Du: Kasse.» Ich zeigte auf Maddie. «Du: mein Büro.»
    «Oh, oh… jetzt steckst du in der Klemme», sagte Doug zu ihr.
    «Ich werde ihr zeigen, wie man Bestellungen aufgibt», knurrte ich.
    Maddies Augen glänzten in freudiger Erwartung, und sie bekam Grübchen in den rundlichen Wangen. Sie war ganz wild auf neue Aufgaben.
    «Weibliche Kumpanei», sagte Doug. «Du magst sie mehr als mich, nicht wahr? Schon in Ordnung. Du kannst es mir ruhig sagen. Ich werd’s verkraften.»
    «Geht. Ihr beide! Ich bin gleich unten.»
    Nachdem sie verschwunden waren, sah ich Seth an. «Deswegen habe ich keine Kinder», sagte ich zu ihm. Was natürlich nicht stimmte. Überhaupt nicht stimmte. Kinder waren für Sukkuben schlicht nicht vorgesehen.
    «Obwohl… ich glaube, dass Doug tatsächlich Recht hat», überlegte ich. «So verrückt das ja klingt. Ich habe Beth beim Hereinkommen gesehen.»
    Seth lächelte. «Maddie ist eine gute Autorin und überaus klug, aber anderen Leuten gegenüber völlig blind.»
    Ich warf ihm einen sarkastischen Blick zu. «Ich habe geglaubt, das würde für alle Autoren gelten.»
    «Bei einigen ist es schlimmer als bei anderen.»
    «Empörend! Du bist mit ihr, was, vier Stunden zusammen im Auto gefahren? Worüber habt ihr euch denn unterhalten?»
    «Übers Schreiben.»
    Ich seufzte. «Ich wünschte, sie hätte mit anderen Leuten als Doug und mir Umgang. Sie kann umwerfend komisch sein. Nachdem Doug behauptet hat, Betty Friedan hätte ihre Tage gehabt, als sie Der Weiblichkeitswahn schrieb, hat sie seinen Wagen mit Luftschlangenspray bearbeitet.»
    «Ich weiß nicht recht, ob ich das ‹umwerfend komisch› nennen würde. Eher ‹zum Fürchten›. Abgesehen davon war das deine Idee», erinnerte er mich. «Ihr beide seid gefährlich. Dein ganzes Seelen-Klauen erscheint fast harmlos im Vergleich zu dem, was ihr, du und Maddie, zusammen ausheckt.»
    Ich grinste. Es stimmte schon. Über das letzte Jahrhundert hinweg hatte ich wirklich nicht mit viel mit Frauen zu tun, und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher