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Succubus Dreams

Titel: Succubus Dreams
Autoren: Richelle Mead
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aufgefüllt.»
    Beide Männer hielten ihren Ausdruck bewusst neutral. «Und Sie haben nichts Außergewöhnliches getan?»
    «Nein. Jerome hält es für mentalen Stress.» Ich zuckte mit den Schultern. «Ich glaube nicht, dass ich dermaßen unter Stress stand. Ich habe geträumt… einen merkwürdigen Traum… aber nichts Stressiges.»
    «Träume sind mächtig», sagte Erik. «Und Stress kann uns manchmal mehr zusetzen, als wir denken. Unglücklicherweise verstehe ich nicht viel von Träumen, aber…» Er runzelte die Stirn und sein Blick kehrte sich auf einmal nach innen.
    «Aber was?»
    «Ich kenne jemanden, der vielleicht helfen könnte. Jemanden, der auf Träume spezialisiert ist.»
    «Wer?» Das hörte sich viel versprechend an.
    Erik benötigte eine lange Zeit für die Antwort. Als er sie schließlich gab, wirkte er nicht sonderlich glücklich darüber. «Jemand, der gut und gern und mit Brief und Siegel Ihrer Seite angehören könnte. Seine Name ist Dante Moriarty.»
    Ich kicherte. «Das kann unmöglich sein richtiger Name sein.»
    «Ist er auch nicht, obwohl ich mir sicher bin, dass ihn einige Ihrer Kobold- und Dämonenfreunde unter einem anderen Namen kennen. Er ist ein Trickbetrüger… unter anderem. Betrachtet sich selbst auch als Magier.»
    «Ich habe die ganze Zeit über mit korrupten Leuten zu tun», gab ich zu bedenken. «Sollte mir also ziemlich egal sein.»
    «Stimmt», pflichtete Erik bei. Er wirkte nach wie vor besorgt, was mich verwirrte. Obwohl selbst nicht böse, pflegte er mit mir und anderen meiner Sorte regelmäßig Umgang, ohne mit der Wimper zu zucken. Ich fragte mich, was an diesem einen Menschen war, das ihn so sehr beunruhigte. «Ich gebe Ihnen seine Adresse.»
    Er suchte nach Dantes Karte, und ich stöberte im Geschäft herum, während Seth zur Toilette hinten ging. Der alte Ladeninhaber reichte mir die Karte, nachdem er sie gefunden hatte.
    «Ich mag Mr. Mortensen sehr.»
    «Ja. Ich auch.»
    «Ich weiß. Das sieht man.»
    Ich sah von einigen ausgestellten Armreifen hoch und wartete auf eine Fortsetzung.
    «Sie beide gehen auf eine bestimmte Art und Weise miteinander um, die Ihnen wahrscheinlich nicht mal bewusst ist. So verhalten sich Verliebte gewöhnlich… aber es ist noch mehr daran. Sie haben ein beständiges Gefühl füreinander, glaube ich, selbst wenn Sie nicht zusammen sind. Es liegt ein Feuer in der Luft zwischen Ihnen.»
    Ich wusste nicht, was ich darauf sagen sollte. Es hörte sich nett an – aber auch etwas einschüchternd.
    «Ich habe nie einen anderen Ihrer Art kennen gelernt, der genau wie Sie ist, Miss Kincaid.» Er zögerte, und ein kurzer Moment der Unsicherheit glitt über sein Gesicht, auf dem sonst Weisheit und Kompetenz lagen. So etwas kam bei ihm sehr selten vor. «Ich weiß nicht, wie das alles enden wird.»
    Da kehrte Seth zurück und begriff sogleich, dass er etwas unterbrochen hatte. Er sah zwischen uns hin und her, und ich legte ihm beruhigend eine Hand auf den Arm. «Können wir gehen?»
    «Natürlich.»
    Ich überblickte kurz den Rest des Schmucks, nahm ihn jedoch gar nicht mehr richtig wahr. Plötzlich sah ich jedoch genauer hin und beugte mich über eine der Glasvitrinen. «Erik, wo haben Sie das hier her?»
    Er und Seth schauten mir über die Schulter.
    «Ah, ja», sagte Erik. «Die byzantinischen Ringe. Vom selben Künstler, der Ihr Ankh-Halsband gefertigt hat.»
    «Ihr Künstler hat ein echtes Händchen für historische Details. Sie sehen genauso aus wie die Originale.»
    Er ging um die Theke herum und holte das Tablett mit den Ringen heraus. Ich hob einen hoch, einen gewöhnlichen Goldreif. Statt eines Steins trug er eine glatte und flache Scheibe, fast so groß wie ein Zehn-Cent-Stück. In das Metall waren griechische Buchstaben eingraviert.
    «Was bedeuten sie?», fragte Seth.
    Ich versuchte, den längst vergessenen Brauch zu erklären. «Es ist ein Segen. Wie ein Gebet für das Paar. Das hier wäre ein Ehering gewesen.»
    Ich untersuchte einen weiteren, der Christus und die Jungfrau zeigte; auf noch einem weiteren waren zwei winzige Gestalten zu erkennen, ein Mann und eine Frau, die einander gegenüberstanden.
    «Ich hatte einen Ring, der fast genauso aussah», sagte ich leise und drehte ihn in der Hand. Keiner der beiden Männer sagte etwas, und schließlich legte ich das Schmuckstück auf sein Tablett zurück.
    Auf dem Heimweg fragte Seth sanft: «Was ist mit deinem Ring geschehen?»
    Ich starrte zum Fenster hinaus. «Ist nicht
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