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Succubus Dreams

Titel: Succubus Dreams
Autoren: Richelle Mead
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und schmales Gesicht, das deutliche Missbilligung und eine arrogante Kälte zeigte. Nun, dieses Verhalten assoziierte ich mit Engeln. Einen Augenblick lang dachte ich, er würde überhaupt nichts sagen. Dann jedoch äußerte er sehr steif: «Ich bin Joel.» Ohne Händeschütteln.
    Ich wandte mich dem Menschen zu. Er grinste mich ebenso begeistert wie Yasmine an und schleuderte sich das lange dunkle Haar aus den Augen. «Vincent Damiani. Freut mich, dich kennen zu lernen.»
    «Mich auch.» Ich warf Carter einen gerissenen Blick zu. «Und die ganze Zeit über habe ich gedacht, du hättest keine Freunde.»
    «Du urteilst vorschnell, Tochter der Lilith.» Er nippte an etwas, das wie Whiskey pur aussah. «Sie sind geschäftlich hier.»
    «Oho! Höchst geheime himmlische Angelegenheiten, hm? Was wirst du tun? Auf einem Stecknadelkopf tanzen? Benefizveranstaltungen für den Tierschutzbund organisieren?»
    Die Temperatur von Joels kaltem Blick fiel um weitere zehn Grad. «Als ob wir unsere Angelegenheiten mit einer dunklen Verführerin des Bösen debattieren würden.»
    Yasmine verdrehte die Augen und stieß ihn in die Seite. «Sie macht Witze.»
    «Das sollst du glauben», warnte er ominös. «Ich für meine Person werde in meiner Wachsamkeit nicht nachlassen, solange sie versucht, ihre verschlagenen und finsteren Kräfte der Verführung bei uns einzusetzen.»
    Ich fixierte ihn mit einem langsamen, trägen Lächeln, lehnte mich in meinen Stuhl zurück und schlug die Beine übereinander, sodass mir der Rock die Schenkel hochrutschte. «Mein Junge, wenn ich meine verschlagenen und finsteren Kräfte der Verführung einsetzen würde, bekämst du es als Erster mit.»
    Seine Wangen überlief es dunkelrot. Er richtete den Blick auf Carter. «Ich weiß nicht, welches Spiel du spielen willst, aber du musst sie loswerden.»
    Carter blieb unbeirrt. «Sie ist harmlos – es sei denn, du bist ein Gott, der Drogen vertickert, oder ein Nephilim. Oder ein introvertierter Schriftsteller.»
    Yasmine zuckte zusammen und ihre Fröhlichkeit wich einer Ernüchterung. «Keine Scherze über Nephilim, bitte!»
    «Tatsächlich», fuhr Carter fort, ohne auf sie zu achten, «könnte sie unser kleines logistisches Problem lösen. Georgina, du hast doch bestimmt nichts dagegen, Gastgeberin zu sein, oder? Vincent muss irgendwo bleiben, solange er in der Stadt ist.»
    Überrascht zog ich eine Braue hoch. Vincent missverstand mein Schweigen und fügte eilig hinzu: «Schon in Ordnung, wenn du nicht willst. Ich meine, du kennst mich nicht mal. Ich sehe ein, dass das sehr merkwürdig wäre.»
    «Ich weiß nicht», sagte ich zu ihm, noch neugieriger darauf, was in dieser seltsamen Gruppe vor sich ging. «Wenn Engel für dich bürgen… na ja, eine bessere Empfehlung kannst du wohl kaum bekommen. Wenn es dir nichts ausmacht, auf meinem Sofa zu schlafen, habe ich nichts dagegen.»
    «Du bist eine Perle unter den Sukkuben», verkündete Carter.
    Joel verschluckte sich fast an seinem Drink. In Anbetracht seiner hochnäsigen Haltung bezweifelte ich, dass er was Alkoholisches vor sich hatte. Wahrscheinlich Kool-Aid oder Pepsi. Kalorienarm, versteht sich.
    «Hast du völlig den Verstand verloren?», rief er aus. «Sie ist ein Sukkubus. Ihr kannst du ihn nicht aussetzen. Denke an seine Seele!»
    «Sie steht nicht so richtig auf nette Typen», sagte Carter. «Normalerweise. Das wird kein Problem sein.»
    «Carter…», setzte Joel an.
    «Ich habe dir gesagt, sie ist in Ordnung. Lass es gut sein. Du hast mein Wort. Abgesehen davon wird sie keine Fragen stellen, und ich verschaffe ihm einen akzeptablen Ort, wo er bleiben kann, während ihr euch auf die Suche macht.»
    Beim Wort ‹Suche› fuhr ich auf. Jetzt kamen wir zum Punkt. «Wonach sucht ihr?»
    Tödliches Schweigen. Whitney verschränkte die Arme. Vincent nippte an seinem Drink.
    «Okay, hab’s kapiert.» Ich leerte den Gimlet in einem Zug. «Geheime Kommandosache. Nichts weitersagen. Pscht, pscht und so.»
    Yasmines Grinsen kehrte zurück. «Ich liebe sie, Carter. Kein Wunder, dass du sie um dich duldest.»
    Daraufhin erzählte sie von einem anderen Sukkubus, den sie in Boston getroffen hatte, und wechselte somit das Thema ebenso glatt, wie Carter das konnte. Er fing meinen Blick auf, erriet, was ich dachte, und grinste. Ich verdrehte verzweifelt die Augen.
    Trotz allem entdeckte ich, dass ich Yasmine immer lieber mochte, je länger der Abend währte. Sie, Vincent und Carter übernahmen den größten Teil der
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