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Strengstens verboten

Strengstens verboten

Titel: Strengstens verboten
Autoren: Patrick Carman
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wirklich nicht das letzte Mal, dass sie sich gesehen hatten.
    Stille breitete sich aus in der Lobby, und Merganzer führte sie alle ins Puzzle-Zimmer, wo er noch eine weitere Überraschung für sie hatte, ehe er sich verabschiedete.
    Â»Das ist für Sie, Mr Phipps. Und für Sie, Hauptmann Rickenbacker.«
    Er zog eine schwarze Schlüsselkarte aus der Tasche, wischte mit seinem eleganten langen Finger hin und her über die Oberfläche, und die Puzzle-Teile begannen, sich in die Luft zu erheben. Alle achthunderttausend Stück. Es war, als ob über dem langen Tisch ein Puzzle-Schneesturm wirbelte, und alle mussten lachen.
    Â»Wie?«, fragte Mr Phipps.
    Â»Ich könnte jetzt behaupten, dass in jedem Puzzle-Teil ein Magnet steckt«, sagte Merganzer. »Und ich könnte Ihnen von dem komplizierten Magnetsystem in der Tischplatte und im ganzen Zimmer erzählen. Aber sagen wir doch einfach, dass es ein bisschen Zauberkunst ist, ja?«
    Â»Soll mir recht sein«, sagte Hauptmann Rickenbacker.
    Merganzer wischte erneut über die schwarze Schlüsselkarte und die Teile fielen nach und nach an ihre richtige Stelle. Das Zimmer war erfüllt von schnipsenden Geräuschen und Tausende von Puzzle-Teilen rasteten ein. Ein umwerfendes Erlebnis, fand Leo.
    Als das Puzzle fertig dalag, waren auf dem Tisch wirklich zweihundertdreiundzwanzig Enten, einschließlich Betty und den anderen Whippet-Enten. Alle sechs watschelten auf einen leuchtend grünen Teich zu. Es gab Bäume und einen blauen Himmel, den Park mit den riesigen, in Form geschnittenen Büschen und inmitten von allem das Whippet Hotel.
    Â»Nicht schlecht«, sagte Leo. »Wirklich nicht schlecht.«
    Es war ein absolut magischer Morgen gewesen, und doch fühlte Leo eine Art von Leere in sich, die er nicht abschütteln konnte. Er tippte George auf die Schulter, weil er ihn um einen letzten Gefallen bitten wollte.
    Â»Würden Sie vielleicht ein letztes Mal die Rolle von Milton spielen?«, fragte er. »Ich muss nach jemandem suchen.«
    Â»Ich habe schon gehofft, dass du das fragst«, sagte George. Er setze seine Chauffeursmütze auf und verbeugte sich vor dem neuen Besitzer des Whippet Hotels. »Nach Ihnen, Sir.«
    Und schon waren sie unterwegs.

Ein vorläufiger Abschied
    Leo stand vor einer Wohnungstür, die ihm deutlich machte, wie dankbar er war, dass er im Whippet Hotel wohnte. Anscheinend kümmerte man sich nicht so um dieses Haus, wie man sich eigentlich um ein Haus kümmern sollte. Leo hatte auf dem Weg nach oben schon Hunderte von Einzelheiten entdeckt, die er gerne instand gesetzt hätte, und er war sicher, dass es noch Tausende mehr davon gab.
    Â»Wenn mir dieses Haus gehören würde, dann wäre es in einem viel besseren Zustand«, sagte Leo.
    Â»Das ist die richtige Einstellung«, sagte George. »Vielleicht gehört es dir ja eines Tages.«
    Leo sah seinen Begleiter an und überlegte, wie denn so etwas möglich sein sollte.
    Â»Nun klopf mal an; die Zeit drängt«, sagte George aufmunternd. Also klopfte Leo an, erst ganz leise, dann lauter, denn er war so aufgeregt.
    Als Pilar ihn sah, leuchteten ihre Augen auf.
    Â»Leo! Wie bist du …?« Die Frage blieb unvollendet in der Luft hängen, denn Pilar war so glücklich für ihren Sohn. »Remilio wird sich so freuen, dich zu sehen. Er redet über nichts anderes als das Hotel.«
    Pilar ließ sie herein und Leo erschrak ein bisschen. Sie hatte sich sehr bemüht, die Zwei-Zimmer-Wohnung einigermaßen wohnlich herzurichten, aber was konnte eine Mutter schon gegen zerbrochene Fensterscheiben, uralte Haushaltsgeräte und Löcher in der Wand ausrichten?
    Â»Sie haben die Wohnung aber schön hergerichtet«, sagte George und streckte ihr die Hand hin. »Ich bin George Powell. Ich arbeite für Mr Whippet.«
    Â»Aha«, sagte Pilar, die sich nicht sicher war, was sie von dem kleinen Mann halten sollte, der da vor ihr stand. »Sind Sie wegen der Halskette da?«
    Â»Nein, nein, nein«, sagte George, dem es sehr unangenehm war, sie so in Schrecken versetzt zu haben. »Das hat sich schon geklärt und hat gar nichts mit Ihnen zu tun. Wir sind aus einem anderen Grund gekommen.«
    Remi stand in der briefmarkengroßen Küche und löffelte gerade eine Schale Frühstücksflocken, als sie um die Ecke kamen.
    Â»Hallo, Remi«, sagte Leo. Remi war so begeistert, Leos
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