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Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition)

Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition)

Titel: Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition)
Autoren: Allyson James
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nach irgendeinem Funken Magie in mir. Der Himmel war von einem tiefen, samtigen Schwarz, darüber zog sich die Milchstraße. Ein Stormwalker ohne Gewitter war hilflos, und es war kein Wölkchen in Sicht. Ich starrte finster in den klaren Himmel hinauf, und dann leuchtete mir der Officer mit der Taschenlampe voll ins Gesicht.
    »Können Sie sich ausweisen, Ma’am? Arbeitserlaubnis? Einbürgerungsurkunde?«
    Er war entweder ein Klugscheißer oder einfach nur ignorant. »Meine Vorfahren waren verdammt viel länger hier als Ihre«, knurrte ich. »Wo ist Ihre Einbürgerungsurkunde?«
    »Gib ihm einfach deinen Führerschein, Janet.« Nash klang abgespannt.
    Ich zog ihn heraus und reichte ihn dem Beamten unwillig. Der Taschenlampenstrahl des Mannes bewegte sich darüber. »Zugelassen für Motorräder, was? Sind Sie eine Bikerin, Süße?«
    »Nicht heute Nacht.«
    Der Mann grinste. »Witzig.« Seine Augen waren dunkle Löcher, und ich konnte das Blut an ihm riechen.
    Er richtete den Strahl der Taschenlampe wieder auf Nash. »Hände auf den Wagen!« Und Nash, der verdammte Kerl, gehorchte.
    »Sie auch, Ma’am!«
    Ich kam der Aufforderung nach und schimpfte leise vor mich hin. Ich brauchte Magie. Irgendetwas.
    Der Beamte tastete Nash ab; dann griff er durch das Beifahrerfenster zum Handschuhfach und fischte Nashs Neun-Millimeter heraus. »Sie fahren bewaffnet in den Urlaub?«
    »Ich bin Polizeibeamter«, sagte Nash. »Ich muss immer damit rechnen, dass ich irgendwo aushelfen muss.«
    Der Mann legte die Pistole auf einen Felsblock hinter sich, außer Reichweite, dann kam er zu mir. Hände fuhren meine Beine hinauf und hinunter, schlüpften zwischen meine Pobacken, schlossen sich über meinem Schritt.
    »Perverse Sau«, fauchte ich.
    Jetzt kam doch Leben in Nash. »Passen Sie auf, was Sie tun!«
    »Oh, pass selber auf!« Der Mann zog seine eigene Waffe aus dem Holster, spannte den Hahn und stieß sie Nash ins Genick. »Du wirst zusehen, wie ich mich von ihr nähre, und dann bist du dran.« Er lachte, seine unnatürlich schwarzen Augen glitzerten. »Götter, ich liebe den Geschmack von Normalsterblichen im Mondlicht!«

3
    »Nightwalker«, stieß ich hervor.
    »Du weißt von Nightwalkern?« Das Biest schnüffelte an mir, die Pistole hielt es unablässig auf Nash gerichtet. »Komisch, du riechst gar nicht nach Magie.«
    »Was zur Hölle ist ein Nightwalker?«, fragte mich Nash. »Und was soll das heißen, sich › von dir nähren ‹ ?«
    Der Nightwalker kicherte. »Er weiß es nicht? Das wird ein Spaß.«
    Es war clever von einem der Biester, sich auf einem Checkpoint einstellen zu lassen. Wahrscheinlich war er ein Beamter der Bundespolizei gewesen, bevor er zum Blutsauger geworden war und er machte seinen Job vermutlich immer noch gut, wenn er dabei nicht zu viel Beute erlegte. Er konnte seine Opfer nur halb aussaugen, ihre Erinnerungen löschen und sie gehen lassen, und wäre immer noch imstande, seine wahre Natur vor seinen Kollegen zu verbergen. Aber in seinen Augen stand die Blutgier, und ich hatte das Gefühl, dass er heute Nacht Beute erlegen wollte.
    Ich wollte dem Ding in die Eier treten und dann nichts wie weg hier. Aber Nightwalker waren stark und schwer zu töten, und ich hatte keinen praktischen Holzpfahl oder ein Schwert zur Hand. Das nächste Mal würde ich besser packen. Momentan hatte ich keine Mittel, ihn zu bekämpfen, außer meinen Fäusten, womit ich nichts ausrichten würde. Ich würde höchstens meine Hände verletzen.
    Aber da geschah in mir etwas Seltsames. Ich spürte ein Brennen in den Fingerspitzen, das mir die Adern entlangwanderte, und es kam nicht von Micks Zwang-Zauber. Sein Zauber war ein dumpfer Schmerz; dieser war kalt und neu.
    Ich hatte eine blitzartige Vision davon, dass mein Körper größer wurde, aufschoss und den Nightwalker überragte, und ein helles weißes Licht schien um mich und erhellte die Nacht. Ich sah mich selbst die Hände heben und hörte, wie mein Mund Befehle in einer Sprache erteilte, die ich nicht verstand. Ich hörte den Nightwalker schreien; sein roter Mund war geöffnet, sein Körper zuckte in höllischen Schmerzen. Er starb, aber konnte nicht sterben. Ich hielt ihn irgendwie am Leben, ließ ihn die Qualen jedes Opfers, das er je ausgesaugt hatte, am eigenen Leib erfahren, wieder und wieder. Es war berauschend, es war belebend. Ich lachte.
    Nash Jones ’ Stimme schnitt in mein Gehirn wie ein Skalpell. »Reiß dich zusammen, Begay!«
    Ich blinzelte. Die Vision
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