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Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition)

Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition)

Titel: Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition)
Autoren: Allyson James
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den Talisman, zerbrach ihn und sagte: »Du bist frei.«
    Cassandra sprang mit zornrotem Gesicht auf und trat die reglose Gestaltwandlerin mit dem spitzen Absatz ihrer Blahnik-Pumps in den Hintern. »Das ist für die Schlampe.«
    Pamela öffnete die Augen. Jetzt waren sie wieder braun, und obwohl sie die arrogante Verachtung der Gestaltwandler noch nicht abgelegt hatte, sah sie jetzt nicht mehr furchterregend aus.
    Sie setzte sich auf und strich sich das Haar glatt, das sich aus dem Zopf gelöst hatte. »Hey, das heißt nicht, dass ich nicht mit dir schlafen würde.«
    Cassandra wurde rot und verschränkte die Arme, sah aber nicht so beleidigt aus, wie sie hätte sein können.
    »Sie stand unter einem Zauber«, sagte ich knapp. »Und jetzt ist er gebannt. Stimmt’s?«
    Die Gestaltwandlerin rieb sich den Nacken. »Endlich. Dein Freund ist verdammt stark.«
    »Kannst du mir was Genaueres sagen als › Geh nach Westen ‹ ?«
    Pamela schüttelte den Kopf. »Ich war auf der Nordwestseite des Death Valley, als der Zauber deines Drachenmannes mich gepackt hat. Aber über dem Ort muss ein Verwirrungszauber liegen, der die Erinnerung blockiert, weil ich mich nicht mehr daran erinnern kann, wo genau das war. Ich bin auf der Jagd, kümmere mich nur um meinen eigenen Kram, und das Nächste, was ich weiß, ist, dass ich mich durch einen Tunnel grabe und mit einem Drachen rede. Er konnte nicht antworten; er hat mich nur mit diesem verdammten Zauber belegt, der Mistkerl!«
    »Wann war das?«, fragte ich.
    »Mitte letzter Nacht. Ich bin sofort hierhergefahren.«
    »Mick war allein? Keine anderen Drachen in der Nähe?«
    »Der eine hat mir gereicht. Ich hatte noch nie einen gesehen, dachte, die existieren gar nicht.« Ihre Augen flackerten grau auf und wurden wieder braun. »War ganz schön überrascht.«
    Das war die Gestaltwandler-Version von »Ich hab mir vor Angst fast in die Hose gemacht«. Gestaltwandler gaben nicht gern zu, dass sie sich fürchteten. Furcht bedeutete Schwäche und Unterwerfung, und sie nahmen die Rollen von Dominanz und Unterwerfung sehr ernst.
    Pamela stand mit geschmeidiger Grazie vom Boden auf. Sie war groß für eine Indianerin, aber die meisten Gestaltwandler waren groß. Sie überragte mich um einen ganzen Kopf. »Von Zwang-Zaubern kriege ich immer Hunger. Gibt’s in diesem gottverlassenen Nest was zu essen?«
    »Der Saloon öffnet erst um fünf«, sagte ich und starrte wieder in den klaren blauen Himmel im Westen. »Doch in Magellan gibt es einen Diner. Etwa drei Kilometer südlich von hier.«
    »Das muss wohl reichen. Kommst du mit, Hexe?«
    Cassandra warf ihr einen vernichtenden Blick zu. »Träum weiter, Wölfin!«
    Pamela lächelte ihr zu, zuckte mit den Schultern und schlenderte aus der Lobby. Cassandra folgte ihr auf dem Fuß, das Stakkato ihrer hohen Absätze auf dem Fliesenboden bildete einen hübschen Kontrast zum Dröhnen von Pamelas Motorradstiefeln. Durch das Fenster sah ich zu, wie die Gestaltwandlerin aus dem Hotel ging, auf ihr Motorrad stieg und in Richtung Magellan davonfuhr.
    Sobald sie weg war, kam Cassandra in mein Büro zurück und schloss die Tür. Sie sah nach dem Kampf nicht lädiert aus, bis auf eine schwache Quetschung an der Unterlippe und einer Haarsträhne, die sich aus dem Knoten gelöst hatte.
    »Was hast du vor, Janet?«, fragte sie. »Du kannst nicht einfach davonbrausen und nach Mick suchen, nur auf das Wort einer Gestaltwandlerin.«
    »Es ist nicht nur das.« Ich presste die Finger an meine Schläfen, wo der Zauber gnadenlos dröhnte. »Ich muss los. Ich habe keine Wahl. Mick muss wirklich verzweifelt sein, sonst hätte er sie nicht geschickt.«
    »Geh nicht allein!«
    Cassandras Augen waren hellblau und wunderschön in ihrem blassen Gesicht. Sie kam aus Los Angeles, wo sie einen Karrierejob bei einer Luxushotelkette gehabt hatte. Warum sie in dieses abgelegene Wüstennest gezogen war, um mir mit meinem Hotel zu helfen, war mir schleierhaft, aber ich fragte sie nicht. Sie konnte gut mit den Touristen umgehen, kannte das Hotelbusiness in- und auswendig, und sie hielt es mit meinem nervtötenden magischen Spiegel aus. Ich wollte sie nicht vergraulen, indem ich ihr unangenehme Fragen stellte.
    »Ich gehe nicht allein«, sagte ich. »Kannst du den Laden hier eine Weile ohne mich schmeißen?«
    »Na klar!«
    Natürlich würde sie das. Cassandra managte das Hotel besser, als ich es je könnte.
    »Hab ein Auge auf die Gestaltwandlerin«, sagte ich.
    Cassandra lächelte mir
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