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Stonehenge

Stonehenge

Titel: Stonehenge
Autoren: Barbara Wegener
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übertraf.
     
    Die Korona mit Lysan in ihrem Mittelpunkt dehnte sich aus und wurde zu einem leuchtenden Lichtball, der sie vollkommen umhüllte. Dann verharrte das Leuchten, um sich Augenblicke später im Bruchteil einer Sekunde explosionsartig in alle Richtungen zu vergrößern. Die Gefährten mussten ihr Gesicht von Lysan abwenden, um nicht geblendet zu werden.
    Das Leuchten dehnte sich rasend schnell über den gesamten Erdball aus, durchdrang alle Lebewesen, zog höher und höher, bis es die Wolke, die die Erde seit eintausend Jahren einschloss, erreichte.
    Diese reine Energie schob die Wolke weiter und weiter ins All, bis sie sich endlich vom Planeten löste und ihren Weg durch das Universum fortsetzte. Sie zog weiter ihre Bahn, ungehindert von Naturgesetzen, wie sie es schon seit Urzeiten tat. Die Bahn würde sie in zweitausend Jahren wieder zu diesem Planeten führen. Wieder würde sie lange Zeit hier verharren, bis die neue Auserwählte sie erneut auf ihre Reise schicken würde.
    Als das Leuchten keinen Widerstand mehr spürte, zog es sich auf seinen Ursprung zurück und erlosch.
    Es dauerte einige Augenblicke, bis Wulf wieder etwas sehen konnte.
    „Nein!“, entfuhr es ihm. So schnell er konnte, rannte er zum Altarstein, auf dem Lysan bis vor wenigen Augenblicken gestanden hatte und sank vor ihren verkohlten Überresten zu Boden.
    Tränen rannen über sein Gesicht. „Lysan“, flüsterte er.
    Unbeschreiblicher Lärm riss ihn aus seinen Gedanken. Direkt neben ihm schlug ein großer Stein in den Boden ein und riss die Grasnarbe auf. Wulf drehte sich um.
    Der Anblick, der sich ihm bot, lies ihn das Blut in den Adern gefrieren.
    Die Grauen – ihrer Magie beraubt – stürzten sich mit allen Gegenständen, deren sie habhaft wurden, auf die ehemaligen Weißen. Es war ein furchtbares Gemetzel.
    Wulf sah seinen Freund Bent mit gespaltenem Schädel zu Boden sinken. Immer mehr Tote, Angehörige beider Seiten, bedeckten den Boden.
    Es schien, als ob die Gegner die Oberhand gewinnen würden, als unerwartete Hilfe eintraf. Mit Mistgabeln, Knüppeln und Steinen bewaffnet, stürzten sich die Bauern der Umgebung auf ihre ehemaligen Herren.
    Die Sonne stand eine Stunde am Himmel, als der Kampf vorbei war.
    Von Wulfs Gefährten war niemand mehr am Leben. Auch die ehemaligen Grauen hatten nicht überlebt. Alle Gefühle waren in Wulf erloschen. Es war vorbei. Die Magie existierte nicht mehr. Seine Freunde waren nicht mehr.
    Wulf ging mit hängenden Schultern zu Lysans Leiche.
    Er dachte an die Weissagung, dass sich mit dem Ende der Magie sein Schicksal erfüllen und er endlich Ruhe finden würde. Dass er endlich zu seiner geliebten Doreen heimkehren könne.
    „Bist du verletzt?“ Einer der Bauern war neben ihn getreten und riss ihn aus seinen Erinnerungen. Wulf schüttelte den Kopf.
    „Wir werden die Toten hier am äußeren Wall begraben.“
    Müde blickte Wulf zu dem Sprecher neben ihn. „Woher habt ihr gewusst, dass ihr euch gegen die Grauen wehren könnt?“ Wulf sah ihn neugierig an.
    „Mein Vetter arbeitet in der Burg. Er kam direkt nach Sonnenaufgang ins Dorf und hat berichtet, dass die Dendraks alle tot in ihren Verschlägen liegen. Die Grauen haben versucht, mit Hilfe von Magie, die Tore zu ihnen zu öffnen. Niemand von ihnen hat mehr über Magie geboten. Alle Arbeiter haben es gesehen. Und sie haben sich für die jahrhundertelangen Grausamkeiten gerächt.
    Er erzählte, dass die Grauen euch hierher verfolgt haben. Wir sind sofort aufgebrochen, um euch zu unterstützen.“ Traurig blickte er in die Runde. „Wir sind aber nicht rechtzeitig gekommen. Es tut mir Leid“, murmelte er.
    „Diese da“, er zeigte auf Lysans Leiche „Ist das die, von der die Grauen sagten, dass sie die Magie vertreiben kann? Vor der sie solche Furcht hatten?“
    Wulf nickte.
    Mittlerweile waren auch die übrigen Bauern zu ihnen getreten.
    „Wir werden ihr ein würdiges Begräbnis bereiten. Zoe. Lauf in die Burg. Nimm Clear mit. Holt den Schmuck der Burgherrin. Und die besten Decken und Teppiche, die ihr finden könnt. Nehmt die Pferde der Grauen. Dann seid ihr schneller wieder hier.“
    Die beiden Frauen machten sich sofort auf den Weg.
    In der Zwischenzeit zeigte Wulf den Bauern die Leichen seiner Gefährten. Sie sollten ebenfalls ein ehrenvolles Begräbnis erhalten. Frauen aus dem Dorf brachten Holztröge mit Wasser, dem Kamillenessenz beigefügt war und sie begannen, die Leichen zu waschen.
    Die beiden Frauen waren zur
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