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Stonehenge

Stonehenge

Titel: Stonehenge
Autoren: Barbara Wegener
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Mittagszeit zurückgekehrt. Mit ihnen erschienen mehrere Hundert Menschen, die ihren Befreiern die letzte Ehre erweisen wollten. Zwei Pferdegespanne voll mit wertvollen Tüchern, Teppichen und Schmuck wurden neben die aufgebahrten Leichen gefahren.
    Lysans verkohlte Leiche wurde mit goldenen Ketten und Ringen geschmückt und dann mit feinen, roten Tüchern bedeckt. Auch die übrigen ehemaligen Weißen erhielten Schmuck und bunte Laken. Dann wurden die Gruben, die in einem Kreis um Stonehenge ausgehoben worden waren, mit Teppichen ausgekleidet. Hier fanden sie ihre letzte Ruhestätte. Die Leichen der Unterdrücker begrub man ohne Beigaben. Aber auch ihre toten Körper wurden mit Respekt behandelt.
    Eine neue Zeit war angebrochen. Man wollte das Alte vergessen.
    Als die Sonne sich dem Horizont näherte, war die Arbeit an dieser Stätte der Hoffnung und des Grauens beendet.
    Die Bauern kehrten auf ihre Höfe zurück. Sie hatten es nicht eilig. Keine blutrünstigen Bestien würden ihnen mehr auflauern.
    Man hatte Wulf angeboten, sie zu begleiten. Er nahm dankbar an.
    Er war müde. So unsagbar müde.
    Als man ihm eine Kammer zeigte, in der er die Nacht verbringen konnte, legte er sich sofort schlafen.

Epilog
    Wulf drehte sich auf seinem Lager. Er wusste, dass er bald aufstehen musste, aber sein Schlafplatz kam ihm heute so warm und weich vor, wie er es schon sehr, sehr lange nicht erlebt hatte. Er wollte dieses Gefühl so lange wie nur möglich auskosten. Durch die geschlossenen Lider bemerkte er, dass es bereits hell war, aber er konnte sich einfach nicht überwinden, die Augen zu öffnen.
    „Liebling, aufwachen!"
    Das konnte nicht sein. Er träumte immer noch.
    „Hallo, du Schlafmütze! Raus aus den Federn!"
    Diese Stimme … Diese vertraute, geliebte Stimme!
    „Na komm. Ich merke doch, dass du nicht mehr schläfst. Wir haben heute viel vor. Der Ultraschall … Huhu! Du wirst heute unser Baby sehen. Also auf!"
    Wulf öffnete vollkommen entgeistert seine Augen.
    Da saß sie im Bett neben ihm. Seine Doreen. Aber, wie war das möglich? Egal. Wulf nahm seine Frau liebevoll in die Arme und zog sie zurück aufs Kopfkissen.
    „Ich liebe dich. Ich liebe dich über alles", murmelte er und küsste sie leidenschaftlich.
    „Ich liebe dich auch, du großer, müder Brummbär", flüsterte Doreen, als er ihre Lippen für einen Augenblick freigab. „Aber wir müssen jetzt wirklich aufstehen." Sie drehte ihren Kopf, sodass sie den Wecker auf ihrem Nachttisch sehen konnte.
    „Oje, wir haben wohl einen Stromausfall. Der Wecker ist genau um zwei Uhr in der Früh stehen geblieben."
    Wulf erstarrte …
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